Sonntag, 27. September 2015

Oberliga, 9. Spieltag: SC Condor – SC Victoria Hamburg 1:0 (0:0)

Berner Heerweg, 240 Zuschauer

Bei Condor könnt ich kotzen! So oder ähnlich ist meine Gefühlslage mittlerweile, wenn ich an Spiele am Berner Heerweg denke. Es geht da einfach immer irgendwas schief und so setzte es Sonntagmittag die erste Niederlage nach sieben Siegen. 

Das mag vielleicht Jammern auf hohem Niveau sein, aber Condor ist eigentlich keine Spitzenmannschaft. Immer dümpeln die irgendwo im grauen Mittelfeld rum und trotzdem tut sich Vicky da immer schwer! Selbst wenn man es schafft, sich mal durch die Abwehr zu arbeiten, steht plötzlich Sascha Kleinschmidt vor einem und verhindert den Torerfolg. Fürchterlich! Warum ist der so gut? Oder besser: Warum spielt der nicht für uns? Okay, als Antwort lasse ich mal durchgehen: Weil wir Tobi Grubba haben. Der hat heute auch wieder das ein oder andere Ding gehalten, Wahnsinn. Den wohl schwierigsten Ball fischte er übrigens unmittelbar vor dem Tor der Raubvögel von der Linie. Darauf folgte dann die Ecke und der Rest ist Geschichte. Eine kleine Unachtsamkeit und schon liegst du hinten. Dass es dann noch schwerer wird, gegen Condor zu punkten ist klar, vor allem wenn du eh nur noch 11 Minuten Zeit hast.


So kann man hier aber von einem gebrauchten Sonntag sprechen. Lutz Göttling meinte hinterher, dass man das bereits unter der Woche ablesen konnte. Nach Dassendorf war wohl die Spannung etwas aus der Mannschaft raus. 

Gleiches galt heute auch für die Fanszene, denn offenbar war Sonntagsmittag um 11:30 Uhr (immerhin 45 Minuten später als sonst) offenbar immer noch zu früh für die Kaoten. Somit gab es bis auf ein paar halbherzige Versuche, mal einen Schlachtruf ins weite Rund zu bringen, keinen ernsthaften Support. Auch nicht gut, aber was will man machen. Geht halt nicht immer.

Freitag, 18. September 2015

Oberliga, 8. Spieltag: SC Victoria Hamburg – TuS Dassendorf 2:1 (2:1)

Stadion Hoheluft, 548 Zuschauer

Spitzenspiel! Zweiter gegen Dritter, Meister gegen Vizemeister aus dem letzten Jahr. Die Vorzeichen haben also gestimmt, für Spannung war gesorgt und dazu war es auch noch ein Flutlichtspiel. Es war also angerichtet, wie es so schön heißt. Immerhin wurde die 500-Zuschauer-Marke dann auch endlich mal geknackt. Der Termin war offenbar auch gut für so einige Hopper aus aller Herren Länder, die sich unseren alten Kasten mal anschauen wollten. Die Rede war hinterher von Engländern, Schweden und Finnen – und wer weiß, wer noch da war, ohne sich vorzustellen...

Die Kulisse war also bereitet und was soll man sagen: Auch die Kurve war heute ausgesprochen gut aufgelegt. Nicht nur, dass wir endlich mal wieder ein paar mehr Nasen bei uns im C-Block begrüßen durften, nein, die Bedeutung des Spiels und der spannende Spielverlauf haben auch dazu beigetragen, dass endlich mal wieder alle voll aus sich raus gegangen sind. Da wurde gehüpft und gebrüllt, gesungen und gepöbelt, Fahnen geschwenkt und mit Schals gewedelt – und das 90 Minuten lang! Fanherz, was willst du mehr?! Auf jeden Fall mit Abstand der beste Auftritt in diesem Jahr, sodass sich Nordkaos jetzt zufrieden zurück lehnt und den Rest der Saison mal Fünfe gerade sein lässt… Nein, machen wir natürlich nicht, aber für solche Spiele und so ein Gefühl tut man sich das Woche für Woche wieder an. Manchmal muss man sich dann hinterher auch ganz ultra-mäßig mal ein bisschen selbst beweihräuchern.

Wie gesagt, hat der Spielverlauf sicherlich zur guten Stimmung einiges beigetragen. Es ist eben einfacher, für Stimmung zu sorgen, wenn du gerade das Spitzenspiel gewinnst, als wenn du mit 0:5 auf die Fresse bekommst.

Schon nach fünf Minuten Spielzeit sorgte unser Neuzugang aus dem Fernen Osten Kangmin Choi nämlich für blau-gelben Jubel. Dabei ähnelten sich die Bilder, denn schon gegen den FC Türkiye konnte der SCV nach einer Ecke jubeln. Dieses Mal trat Dennis Thiessen die Ecke, der Ball kam zu Rinik Carolus, der wiederum für „Kopfballungeheuer“ Choi auflegte. Und drin war das Ding! So muss das!

Dass DasDorf kein Selbstläufer ist, konnten die Zuschauer dann aber bereits knapp zehn Minuten später erleben, als der 1:1-Ausgleichstreffer fiel. Im Anschluss folgte ein weitestgehend ausgeglichenes Spiel, bei dem auch beide Teams durchaus Chancen hatten. Der Titel „Spitzenspiel“ passte schon.

Kurz vor Pausenpfiff folgte dann aber der Treffer Marke „Tor des Monats“: Der SCV im Angriff, Marcel Rodrigues am Ball, steht mit dem Rücken zum Tor. Was macht unser Anpeitscher? Einfach mal mit der Hacke schießen… 2:1! Kann man mal machen! Dass Marcel sich dafür ganz besonders feiern ließ, war nur zu verständlich – und dass es hinterher wieder ein UFTTA gab, die er initiierte, natürlich auch. Nach so einem Spiel sei das dann auch mal gestattet.

In der zweiten Hälfte legte Dassendorf noch einen Zahn zu, richtig gefährlich wurde es aber erst zur 80. Minute, als Neu-Victorianer Sepher Nikroo vom Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Die letzten zehn Minuten wurde also der blau-gelbe Kasten mit Mann und Maus verteidigt – und der Vorsprung schließlich über die Zeit gebracht. Geil! Kleine Anmerkung am Rande: Vicky kann auch ohne Ebbers, zumindest heute.


In der Tabelle sorgte der Sieg leider nicht für den erhofften Sprung nach ganz oben, aber immerhin wurde so der zweite Platz gefestigt.

Sonntag, 13. September 2015

Oberliga, 7. Spieltag: WTSV Concordia – SC Victoria 1:3 (0:1)

Bekkamp, 281 Zuschauer

Corteo durch Jenfeld – was kann es Geileres geben? Offenbar so einiges, weshalb die Anreise zu diesem Spiel am Sonntagnachmittag etwas anders verlief, als eigentlich vorgesehen. Der Corteo kam jedenfalls nicht zustande, was vor allem daran lag, dass diverse Menschen auf diversen Wegen den Weg zum Bekkamp fanden. Egal, am Ende waren alle da, wenn auch mal wieder kurz vor knapp. Aber das kommt halt dabei raus, wenn man vorher noch andere Dinge vorhat. Und so kam es, dass ein Teil der Anwesenden doch arg strapaziert aus der Wäsche blickte, denn am Wochenende ist schließlich Party angesagt... Das konnte man bei den Radicalz übrigens noch deutlicher wahrnehmen, denn dank eines erheblichen „Restalkoholpegels“, der noch weiter gepflegt wurde, kam es, dass der ein oder andere das Spiel nur im Sitzen oder gar Liegen verfolgen konnte. Unserem Support tat das allerdings keinen Abbruch – es wäre ausgeschlafen und nüchtern auch nicht besser gewesen. So klang das ganze teils etwas schräg, war aber immerhin von ansprechender Lautstärke. Die Gegenseite hatte immerhin auch ein paar Lappen an der Balustrade befestigt, Support kam da aber nicht. Oder ich hab's verdrängt. Nee, eher nicht... Egal, mein Gedächtnis ist eh nicht das allerbeste und ich versuche hier krampfhaft ein paar Zeilen zu Papier zu bringen.

Kommen wir zum Sportlichen, das war immerhin von erfolgreicher Natur. Der Anfang des Spiels verlief meiner Erinnerung nach etwas unruhig, so richtige Torchancen kamen zunächst nicht zustande. Nach ein paar Minuten bekam Vicky die Partie aber zunehmend besser in den Griff und gab erste Duftmarken ab, die aber noch daneben gingen. Letztlich musste unser Goalgetter Ebbe ran und sorgte für den ersten heiseren Jubelschrei auf unseren Lippen.

Cordi konnte zwar das ein oder andere Mal vor unser Tor kommen, aber dann versagten regelmäßig die Nerven – oder Tobi Grubba tauchte auf und erledigte den Rest. Bei unserem Gegner übrigens bekannte Nasen dabei, allen voran Maurizio D'Urso, der uns gegen Ende der Partie sogar noch ein Ei ins Nest gelegt hat. Davor fiel allerdings erst mal das 2:0 für uns (der Rodrigues war's), sodass die Messe eigentlich gelesen war. Der Gegentreffer fiel erst kurz vor Schluss, brachte aber noch mal ein Aufbäumen des Aufsteigers mit sich, das jedoch – zum Glück – nicht weiter von Erfolg gekrönt war.

Ein Wort noch zu den Unparteiischen: Das ein oder andere Mal wurden da äußerst merkwürdige Dinge gepfiffen, die dann u.a. in einer Gelb-Roten für Concordia mündeten. Das war alles nicht so richtig nachvollziehbar, vor allem die Abseitsentscheidungen. Aber gut, letztlich hätte der SCV die Partie noch höher gewinnen können (müssen?), aber so ein 3:1 ist doch auch was Feines. Immerhin hat das Wetter mitgespielt, die Atmo war nett und so kann man trotz des geplatzten Corteos durchaus von einem gelungenen Nachmittag sprechen.


Freitag, 4. September 2015

Oberliga, 6. Spieltag: SC Victoria Hamburg – FC Türkiye 3:2 (1:1)

Stadion Hoheluft, 232 Zuschauer

Bevor wir uns dem Sportlichen widmen, wollen wir das in den Mittelpunkt stellen, was dieser Tage wirklich wichtig ist – und das ist nicht der Fußball. Jeder, der Nordkaos und den Rest der Fanszene des SCV kennt, weiß, dass wir uns auch politisch engagieren. Politik hört nicht am Stadiontor auf, wir geben unser Gehirn dort nicht ab, um dann zwei Stunden in einem luftleeren Raum zu existieren. Wenn man derzeit Fernsehen oder Internet anschaltet, kommt man nicht an den Bildern vorbei, die sich mit der Flüchtlingskrise beschäftigen. Viele dieser Menschen träumen von einem besseren, sichereren Leben in Deutschland. Auch in unserer Stadt sind schon viele Flüchtlinge angekommen, die nun in diversen Unterkünften darauf warten, wie es für sie weitergeht. Zum Glück zeigt sich aber auch, dass die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung groß ist, viele Menschen engagieren sich hier auf mannigfaltige Art und Weise.

Auch der SC Victoria nimmt seine Aufgabe als Sportverein, der immer auch integrativ wirken soll, wahr. Und so ist es dem Engagement von einigen Personen aus dem Umfeld des Vereins zu verdanken, dass wir am Freitag über 30 Flüchtlinge, darunter viele Kinder, bei uns im Stadion begrüßen durften, denen so die Möglichkeit gegeben wurde, für ein paar Minuten das Erlebte zu vergessen und sich abzulenken. Das begrüßen wir als Fanszene natürlich außerordentlich und hoffen, dass es nicht bei diesem einen Mal bleibt. Gleichzeitig gibt es uns auch einmal mehr das Gefühl, dass wir hier mehr als richtig sind! Daumen hoch!

Kommen wir nun zum sportlichen Teil: Mit dem FC Türkiye durften wir an dieser Stelle auch gleich mal einen absoluten Neuling begrüßen, denn das Team hat noch nie in der Oberliga gespielt. Im Sommer wurde in Wilhelmsburg ordentlich aufgerüstet, mit Cem Cetinkaya und Gökhan Iscan sind auch zwei unserer Spieler Richtung Süden gewechselt. Generell verfügt das Team über einen ansprechenden Kader – aber es ist noch Sand im Getriebe, wie man so schön sagt. Bis auf das Spiel gegen Lurup hat der FCT alle seine Partien diese Saison verloren – und auch heute gab es nichts zu holen. Hergeschenkt wurden die Punkte aber nicht, Türkiye ging zunächst sogar in Führung und erzielte später den Anschlusstreffer. Aber ein herausragender Rodrigues (2x) sowie Wacker sorgten mit ihren Toren für einen verdienten 3:2-Erfolg und katapultierten Blau-Gelb an die Tabellenspitze. Und da Dassendorf gegen Niendorf gepatzt hat, bleibt Vicky da auch bis mindestens nächste Woche!

Im C-Block fand sich heute ein guter Haufen ein, der ordentlich und vor allem endlich mal wieder durchgängig supportet hat. Am Ende ging es sogar richtig ab, als alle am Mitfiebern waren und das Team nach vorne gepeitscht haben! So macht das doch Spaß – und so soll das auch weitergehen!