Wir waren alle sehr frustriert in den letzten Tagen. Erst die Niederlage gegen Bergedorf und dann noch die Nachricht, dass wir gar nicht aufsteigen können. Unsere Mini-Choreo gegen Bergedorf mit der Aufschrift „Aufstieg nur für uns“ war daher total unpassend. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal beim Verein bedanken, der uns in mehreren Situationen hätte informieren können, aber es anscheinend nicht für nötig befunden hat, seine Fans in Kenntnis zu setzten! Ich finde es sehr unfair unseren Leuten gegenüber, die teilweise ihre ganze Zeit in unsere Gruppe und den Verein stecken. Deshalb hoffe ich für beide Seiten, dass solche „Missverständnisse“ in Zukunft nicht mehr vorkommen…
Unser „Mob“ traf sich gegen 18 Uhr und machte sich auf den Weg Richtung Stadion. Wir bauten das Material auf und bemerkten, dass der angekündigte „Barmbeker Pöbel“ aus fünf Leuten bestand. Kein Wunder, der HSV spielte ja auch ein Heimspiel im UEFA-Cup, was auch die Minus-Kulisse von gefühlten 75 Zuschauern erklären dürfte. Der Pöbel empfand es seinerseits augenscheinlich als kreativ, Toilettenpapier auf das Spielfeld zu werfen. Wir warten schon auf die aufgeregten Kommentare bei hafo & Co, gingen doch Teile dieser Rollen nur knapp am Linienrichter vorbei. Solche Szenen wollen wir nicht sehen und haben mit nichts Fußball zu tun!
Unsere Gruppe bestand heute aus 16 Personen, soviel wie schon lange nicht mehr. Die Enttäuschung über die Nachricht des Nicht-Aufstiegs machte sich in der ersten Halbzeit doch sehr stark bemerkbar. Und dann fiel auch noch das Gegentor unter dem lautstarken Gegröle des mitgereisten Pöbels, der für eine doch ansehnliche Zaunbeflaggung im Block B sorgte. Überhaupt war der Auftritt der Barmbeker ganz angenehm. Vor dem Spiel war man sich zwar nicht ganz über die Rechtmäßigkeit unseres Fernbleibens im Hinspiel einig, so konnte man sich aber konträr zu ihrem Image ganz nett und normal mit ihnen unterhalten. Schön, wenn sich aus der Entfernung getroffene Urteile als zumindest nicht komplett wahr heraus stellen! Das Wenige an Support, was aus der Barmbeker Ecke kam, ist zwar nicht wirklich unser Stil, aber jedem das Seine!
Nach einer Reihe von Niederschlägen hatte unsere Moral dann am Ende der ersten Halbzeit einen neuen Tiefpunkt erreicht. In der Halbzeitpause überlegten wir, ob es vielleicht besser wäre, für einige Zeit das Supporten zu unterlassen. Wir entschieden uns dagegen und wurden kurz nach Beginn der zweiten Hälfte belohnt: Die Atmosphäre wurde spürbar angenehmer. Als das zweite Tor für Victoria von einem Barmbeker Verteidiger verursacht wurde, war jegliches „Missverständnis“ mit dem Verein vergessen. Alle freuten sich und die Stimmung erreichte einen vorläufigen Höhepunkt. Als Vicky das dritte Tor schoss, war die Stimmung nicht mehr mit der aus der ersten Halbzeit zu vergleichen: Bei uns machte sich Jubelstimmung breit, die bis zuletzt anhielt. Der Barmbeker Pöbel verhielt sich nun ziemlich ruhig und stimmte nur noch selten einen Gesang an. Nach dem Spiel bauten wir das Material ab und unterhielten uns noch ein bisschen. Dann trennten sich unsere Wege.