Die Geschichte besagt, dass Hamburgs
heftigste Ultra-Crew am 17.02.2008 auf einem zugigen Platz bei den
Farmsener Raubvögeln des SC Condor das Licht der Welt erblickte und
seither unsere Hansestadt mit Angst und Schrecken überzieht. Seit
diesem kalten Tag im Winter jedoch fand an den Wochenenden Mitte
Februar nie wieder ein Fußballspiel mit Beteiligung unseres famosen
SCV statt. Eine Schande, denn so manch liebevoll vorbereitete Choreo
musste seither auf der Strecke bleiben.
Auch im Jahre 2013, als von den Capi
des Kaos das Gebot ausging, ein Jeder möge sich schätzen lassen –
bei Umtrunk und geselliger Heiterkeit im Stadion Hoheluft – spielte
der Wettergott nicht mit und lud die Geschenkebringer aus dem
Morgenland kurzerhand wieder aus. Sowohl zum Auswärtsmatch an der
Förde, als auch zum großen Heimspielhappening gegen die Reserve aus
Hannoi. Kein Suff, keine Choreo, sondern Freundschaftsgeplänkel
gegen die eher harmlosen Vögel aus Barmbek Süd. Passiert.
Die Mannschaft war ebenfalls schon auf
das Gelage eingestellt und der Trainer musste dem Team unter Tränen
beibringen, dass Nordkaos die Spendierhosen leider wieder ausgezogen
und in den Schrank gehängt hatte – kein Wunder, dass ihre
Leistungskurve vor Enttäuschung in den kommenden 90 Minuten steil
nach unten zeigte.
Die Ultras des Kaos machten jedoch das
Beste aus der Lage, haben sie doch fünf Jahre Übung im Verschieben
der ganz großen Geburtstagsfeierlichkeiten. Und wo andere zu jedem
Spiel eine Choreo zaubern, zaubern wir Woche auf Woche eben kleine
Birthday-Partys im Ultraum. Leichteste Übung.
Dabei hatten bis Mitte der vergangenen
Woche noch alle fest an den Anpfiff zum Match gegen Hannover
geglaubt. Sonst hätte sich unsere Gruppe wohl auch nicht in eine
geradezu historische Choreo-Konklave zurückgezogen, um gemeinsam auf
engstem Raum von Montag bis Freitag im Akkord bzw. Schichtdienst
alles für das optische Schmankerl „Fünf Jahre Nordkaos“ zu
geben.
Mal ehrlich, so viel Stolz muss sein:
Wir haben als Gruppe zusammen ja schon viel geleistet, aber mit
diesem Kraftakt haben wir uns schlicht und einfach selbst
übertroffen. Mal wieder! ;-) Ultras!
Zum spontan anberaumten Testmatch gegen
Paloma verlegte der ganze Haufen natürlich gen Kunstrasen Area und
begoss mit 15 Kaoten plus Umfeld „Fünf Jahre Nordkaos“ – ganz
nach dem Motto, „nach müde kommt blöd“ versteht sich. 24/7 ist
keine Phrase.
Zum Spiel kann man dann auch gar nicht
so viel sagen, denn es war weder gut noch spannend, noch irgendwas.
Ohne jetzt mittels scv-liga zu schummeln, würde ich wahrscheinlich
nicht mal mehr die Torschützen zusammenbekommen, aber was soll's.
Immerhin dürfen wir uns an der Tatsache erfreuen, dass heute schon
bei Testspielen so viele Leute am Start sind wie früher nur selten
in der Liga. Nordkaos ist gewachsen, sieh an, sieh an, und habt acht!
Zum Spiel: Paloma ging unter Aufsicht
seines Edelfans in Führung, Vicky glich zum Glück recht schnell
durch Youngster Nils Brüning aus, der später humpelnd das
künstliche Feld verlassen musste. Noch vor der Pause erhöhte unser
Neuzugang Conrad Azong – früher schon in der Vicky-Jugend aktiv –
auf 2:1. Während die meisten der Leistungsträger sich mit
Laufrunden um den Platz begnügten, daddelten die anderen Akteure
weiter so vor sich hin. Immerhin sprang alsbald das 3:1 durch Mauri
D'Urso raus, bevor die Palomaten auf 3:2 verkürzen konnten. Ja, ja,
die Tauben sind nicht zu unterschätzen, richteten sie doch erst
letzte Woche den TSV Wandsetal im großen Testspielkracher mit 12:2.
Man munkelt, es waren auch Kaoten anwesend... ;-)
Und sonst so? Der Kaos-Clan posierte
noch mal fix für das obligatorische Mobfoto und machte sich
schließlich rüber in den Ultraum. Das Fass wurde angestochen,
Belastungs- und Auslastungsrekorde gebrochen und wie immer kollektiv
intoniert: Ultras sterben nie! ;-) Cheers.