Testspiel
Stadion am
Auetal, 50 Zuschauer
Meist sind Testspiele des
SCV nur so mäßig geeignet, neue Grounds zu erobern. Entweder finden
die Spiele auf dem heimischen Kunstrasen statt oder es geht gegen
altbekannte Gegner aus Hamburg, deren Plätze man mittlerweile schon
fast wie die eigene sprichwörtliche Westentasche kennt. Wie gut,
dass wir jetzt einen neuen Coach haben, dessen sportliche Heimat
südlich der Elbe liegt. So hatten wir im Winter bereits das
Vergnügen nach Estebrügge fahren zu dürfen. Ende Juni gab es dann
noch ein Testspiel gegen den frischgebackenen Landesligaaufsteiger
aus Ahlerstedt/Ottendorf. Den Platz hatte ich schon seit Jahren auf
der To-Do-Liste, sodass ich ziemlich zufrieden mit dieser Fügung
war.
Dem Rest der Meute war
entweder die Anstoßzeit von 11 Uhr zu früh und/oder sie waren gar
nicht im Lande, sodass ich letztlich alleine in die niedersächsische
Provinz aufbrach. Bei wunderbar norddeutschem Sommerwetter (grauer
Himmel, Nieselregen) erreichte ich das Stadion am Auetal in
Ahlerstedt. Wie immer ist „Stadion“ nicht so wirklich ernst zu
nehmen, aber immerhin gab es auf der Gegengeraden ein paar Stufen und
auf der gegenüberliegenden Seite einen überdachte Stehbereich. In
diesem stehen auch die Ersatzbänke, wo es sich ein gewisser
Frührentner namens Marius Ebbers bei meiner Ankunft auch schon
bequem gemacht hatte. Bekanntlich ist er ja nun Co-Trainer von
Jean-Pierre Richter.
Ich verbrachte die
nächsten Minuten damit, mir von Oli Sextro die Namen der Neuzugänge
geben zu lassen. Man will ja schließlich wissen, über wen man sich
so ärgert. ;-) Auf dem Platz sah ich einen eher schleppenden Beginn,
interessant wurde das Ganze aber dadurch, dass ich Richters
Anweisungen und Kommentaren an der Seitenlinie lauschen konnte.
Auffällig war, dass der Begriff „Fußballlehrer“ hier wirklich
angebracht ist: Der neue Trainer von Blau-Gelb gibt quasi durchgängig
Anweisungen und Tipps. Wie in der Schule auch, wurden die nicht immer
befolgt, aber schließlich war das ja auch das erste Testspiel nach
zwei Tagen Training. Die bange Frage, wer denn jetzt an Stelle von
„Ebbe“ so Tore machen könnte, beantwortete Nick Scharkowski nach
knapp 20 Minuten Spielzeit mit dem 1:0. Klaas Kohpeiß und er
bildeten wie später auch in den ersten Pflichtspielen ein
interessantes baumlanges Duo. Kohpeiß wusste da aber auch mit ob
seiner Größe eher unerwarteten Wendigkeit und technischen
Fähigkeiten zu überzeugen.
Das Spiel plätscherte
über weite Strecken vor sich hin, die Gastgeber kamen nur ganz
vereinzelt mal halbwegs gefährlich vors blau-gelbe Gehäuse. In der
zweiten Hälfte erhöhte der SCV noch auf 3:0, wobei einige Chancen
noch ungenutzt blieben. Insgesamt ein netter Auftakt in die neue
Saison, der Lust auf mehr machte.