Das war so frustrierend, dass selbst der Spielbericht um einen Tag nach hinten verschoben werden musste. Denn wer hatte gestern bitte noch Lust, sich direkt nach dem Debakel damit auseinander zu setzen? Keiner!
Eigentlich hatte das Wochenende doch perfekt begonnen, denn nicht nur dass Norderstedt, wenn auch etwas abgeschlagen, seine Punkte zu teilen gewillt war, auch St. Pauli und Meiendorf trennten sich idealer Weise unentschieden. Letztlich zog sogar Bergedorf nach und verschenkte zwei Punkte… jetzt lag es nur noch am SCV, aber…
Beginnen wir ganz vorne: Das Wetter war schon zum Abgewöhnen, der angekündigte Sturm zog nicht nur sprichwörtlich auf und obwohl der ein oder andere wohl auf eine Spielabsage spekulierte, ging es letztlich doch hinaus nach Niedersachsen. Wir fanden uns also im Metronom nach Süden ein, den wir leider auch schon in Harburg wieder verlassen mussten. Gleisprobleme. Egal,nach kurzem Warten ging es in einem anderen Zug gen Buchholz, was wir auch noch halbwegs gut in der Zeit liegend erreichten. Nach einem schier unendlichen Fußmarsch durch den Wald ;-) erreichten wir das Stadion inmitten von Wasser, Bäumen und Heidschnucken. Irgendwie ja ganz gemütlich.
Vor Ort ging es unverzüglich ans Aufbauen, bzw. einige verteilten noch Restexemplare unseres FARE-Flyers, der zumindest in Buchholz positiv angenommen wurde. Der Regen setzte währenddessen ein, so dass wir auf Bilder und Videos diesmal leider verzichten mussten, aber ist ja nicht sooo schlimm…
Der Support in der ersten Hälfte war eigentlich ziemlich gut. Das frühe Führungstor unserer blau-gelben Jungs gab ja auch Anlass zur Hoffnung auf ein echt perfektes Wochenende. So richtig schlecht haben sie auch gar nicht gespielt,trotzdem gelang Buchholz der Ausgleich. Ernüchternd, aber alle glaubten zu diesem Zeitpunkt noch immer an den sicheren Sieg. Zur zweiten Hälfte folgte dann eine ganze Reihe von Spruchbändern: Während wir noch einmal kurz unser FARE-Banner präsentierten, gelang Buchholz dann auch noch der Führungstreffer. Alles Scheiße! Die gute Stimmung war im Eimer und es folgten viele traurige Pausen, vor allem nach dem total sinnlosen 3:1-Treffer der Niedersachsen. Da vergeht wohl jedem die Lust, trotzdem mühten wir uns noch irgendwie weiter, die Mannschaft anzufeuern. Akustisch sicher nicht sehr überzeugend.
Einzig positiv: die weiteren Spruchbänder konnten trotz Regens vernünftig präsentiert werden. Passend zur derzeitigen Situation gab es folgende Sätze von uns zu lesen: “Kritik abschaffen: Thomas Schrieber abserviert, Nordkaos schon anvisiert“ sowie „Euer Vereinsgebahren = Muff von 1000 Jahren“, in Anlehnung an den bekannten 68er-Slogan der Hamburger Studenten – kennt ja jeder (Hamburger)…
Der Rückweg gestaltete sich dann auch dementsprechend deprimierend und gereizt. Mit unserem durchnässten „Inge Raus“-Banner zogen wir durch den Dauerregen zurück zum Bahnhof. Einfach ätzend! Die letzten drei Spiele haben gezeigt, dass die sich zuspitzende Situation im Verein auch nicht spurlos an der Mannschaft vorbeigeht. Immerhin hat sich einiges ganz jäh verändert und zwar nicht zum Besseren. An vielen Stellen bricht die vorgespielte heile Vereinswelt plötzlich auseinander… Wenn der eigene Betreuer unter fragwürdigen Umständen gegangen wird, obwohl eigentlich alle hinter ihm stehen, bis auf ein paar wenige an den leider entscheidenden Positionen, dann läuft etwas falsch im Staate Victoria! Wieso können da private Feldzüge im Alleingang ausgefochten werden? Wieso trägt plötzlich keiner mehr die Verantwortung? Alle Seiten schreien jetzt sogar gemeinsam: Es war Inge! Und Inge, sie sollte langsam den Rückzug antreten, am Besten ganz weg von allen Ämtern. Denn sollte sie tatsächlich ganz allein diesen Feldzug angezettelt haben, ohne Rückendeckung des Vorstandes, dann sind ihre Methoden nicht nur moralisch fragwürdig, sondern sie schadet dem ganzen Verein, allein. Einzige Konsequenz: Rücktritt, Inge, aber zack, zack!