Mit einem etwas mulmigen Gefühl gingen wir wohl alle gemeinsam in das anstehende Heimspiel gegen die Raubvögel aus Farmsen. Aus diversen Gründen ging die Furcht um, dass wir diesmal mit wirklich wenig Kaoten vertreten sein können – zumindest wenig für ein Heimspiel. Zum Glück wurde zumindest diese Befürchtung nicht bestätigt und mit Spielbeginn waren wir immerhin ein halbwegs vernünftiger Haufen. Gut genug, um 90 Minuten zu singen, immerhin.
Aber beginnen wir ganz vorne: Der Konflikt mit dem Verein hatte sich die vergangene Woche über verschärft, so dass wir nicht drum herum kamen, noch einmal in spontanen Nachtschichten Spruchbänder für Tommy anzufertigen. Was da mit ihm gemacht wird, geht auf keine Kuhhaut mehr… Schämt euch!
Den Flyer gab es aus diesem Anlass auch noch einmal umsonst. Dafür hatte sich tatsächlich sofort ein Spender angesagt, der zwar annonym bleiben möchte, jedoch sehr wohl begreift, was im Staate Victoria gerade Übles vor sich geht. Danke dafür! Somit hat sich unser Pamphlet recht schnell unter die anwesenden Besucher verteilt und letztlich hätten wir sogar weit mehr Exemplare an den Menschen bringen können… Schade, hätten wir das nur geahnt. Ein gutes Zeichen, also interessiert unser Heftchen und unsere Perspektive der Dinge…
Zuschauer fanden sich dann trotz der Kälte und des eigentlich nicht ganz sooo attraktiven Gegners immerhin fast 300 ein, davon allerdings viele Hopper (Nürnberg, Wien und Babelsberg). Einige davon schwer geschockt ob der baulichen Veränderungen unseres schönen Grounds. Die Schließung der Gegengraden für Besucher hat auch den ein oder anderen in Wut versetzt und wir fragen auch noch immer, welche geniale disziplinarische Maßnahme dahinter stecken soll.
Apropros disziplinarische Maßnahme: Die Mission ‘Nordkaos-Abschaffen’ scheint auch im vollen Gange, denn nicht nur im vereinseigenen Werbeheftchen wurde zwischen den Anzeigen in mühe- und liebvoll zusammengestellten zwei Sätzchen Stimmung gemacht (der Redakteur liest btw. für uns die Bild – das hätte ich öffentlich aber nicht zugegegeben ;-) ), auch unser Tisch war ganz plötzlich verschwunden. Ebenso fragen wir uns, ob unsere restlichen Gegenstände im Schuppen, sowie die Vereinssatzung jemals in unseren rechtmäßigen Besitz gelangen werden???!!! Das angekündigte Gespräch bezüglich des Raums folgte auch nicht. Einmal mehr behandelte uns der obere Teil des Clubs, als wären wir Luft. Nun ja, das ändert aber trotzdem nichts an unserer Anwesenheit, nech?
Gut unterstützt von einigen Babelsberger Besuchern, begann die erste Hälfte dann auch supporttechnisch ganz okay. Das ein oder andere Mal waren wir recht laut, das wusste zu überzeugen. Es hat zumindest Spaß gemacht. Die Mannschaft tat sich allerdings schwer. Dennoch gelang trotz rotem Karton unmittelbar der Führungstreffer, der in Unterzahl sogar noch in der zweiten Hälfte auf ein 2:0 erweitert werden konnte. Immerhin.
Schön war zu beobachten, wie Tommy am Spielfeldrand mitgelitten hat, also irgendwie zeigt er doch weit mehr Anteilnahme als die Inges auf dieser Welt. Ach ja, das liegt eventuell daran, dass sie gar nicht (mehr) ins Stadion kommt, ich vergaß. Viele Grüße in den Urlaub, möge er noch länger dauern!
Neben improvisiertem Konfetti gab es, wie angekündigt ,noch drei Spruchbänder zur Sitation, diesmal etwas deutlicher. Wer so übel vorgeht, hat es auch nicht anders verdient! “1.) Familienutopie:” 2. “Gewissenlos und aalglatt” 3.) “Dass ihr noch schlafen könnt!”
Anschließend musste Nordkaos Laterne laufen – Pyromanie, jetzt oder nie! Der Support in der zweiten Hälfte war eher schwach, zu unkonzentriert und zu verspielt. Darf sicher mal passieren, muss aber nicht. Wir arbeiten dran.
Wir sind gespannt zu hören, was nach Spielende wieder gegen uns und gegen unseren Lieblingsplatzwart gehetzt wurde… wir werden es sicher erfahren.
Vielen Dank an unsere Gäste und Freunde vom FC St. Pauli und die acht Babelsberger, die den Abend zu einer netten Veranstaltung werden ließen! Viel Erfolg heute in Rostock!