Eigentlich hatten wir ja gehofft, dass im neuen Jahr alles besser  wird. Eigentlich. Denn was die zahlreichen Nordkaoten, ein Gast aus  Itzehoe und ein Ex-Breitseitler (Danke an euch!) am Samstag in Aumühle  zu sehen bekamen, das passte irgendwie zu den Eindrücken aus dem  Vorjahr. Dabei hatten wir uns vorgenommen, bei unserem ersten  gemeinsamen Auftritt 2011 ordentlich die Halle zu rocken und  zuzuschauen, wie der SCV etwas Geld in die Mannschaftskasse spielt. Aber  das scheint mittlerweile nicht mehr notwendig zu sein, hat man doch im  letzten Jahr durch den DFB-Pokal genug Kohle eingenommen…
Im Vorfeld hatten wir also für dieses Hallenturnier ordentlich  mobilisiert und bekamen eigentlich einen ganz guten Haufen zusammen, der  sich auf verschiedensten Wegen auf in die kleine Bismarck-verseuchte  Stadt aufmachte, in der es scheinbar nur gigantische Villen und protzige  Autos gibt. Dafür verzichtet man dort auf den Winterdienst,  Straßenreparaturen und geteerte Gehwege, was den Ort bei dem  vorherrschenden Tauwetter in ein Schlammbad verwandelte. Parkplätze  waren ebenfalls rar, insofern war die Idee, das Turnier in zwei Hallen  stattfinden zu lassen, vielleicht gar nicht mal so verkehrt. Der SCV  hatte die Haupthalle des TuS Aumühle erwischt, in der vormittags die  erste Vorrundengruppe, mittags die zweite und später am Nachmittag auch  die Hauptrunde stattfinden sollte, die anderen beiden Vorrundenturniere  fanden morgens und mittags in Wohltorf statt. Der Ergebnisdienst  zwischen den Hallen funktionierte übrigens hervorragend, gab es schon  keinen gedruckten Turnierplan, wurden die Ergebnisse aber stets  durchgesagt bzw. am Reißbrett festgepinnt.
Wir enterten die Halle gut eine halbe Stunde vor Anpfiff und ließen  uns am hinteren Ende bei unseren Spielern nieder, die schon auf dem  Parkett standen und sich warm machten. Wie schon in Wedel half ein  Akteur aus der Zwoten aus, insgesamt fehlten beim SCV auch die „großen  Namen“ wie Rahn und Stilz, was sich leider schnell in der spielerischen  Qualität bemerkbar machen sollte. Im ersten Spiel ging es gegen Germania  Schnelsen, wenig souverän versuchte der SCV gegen den Oberligisten zu  bestehen, was aber nicht recht gelingen wollte. Bert Ehm brüllte also  die ganze Halle zusammen (zurecht!), was bei den anderen Sportlern auf  der Tribüne für manch verwunderten Blick sorgte. Vor allem Abou Khalil  fiel immer wieder durch wenig Laufbereitschaft und langsames   Herumhoppeln auf dem Platz auf, positiv dagegen der Einsatz von Michael  Meyer, der am Ende mit drei Toren auch bester Torschütze der Victorianer  war. Am Ende hieß es 3:3 gegen Schnelsen und ein wenig missmutig sahen  wir den anderen Spielen unserer Gruppe zu. Vor allem Meiendorf glänzte  durch unglaublich schnelles Spiel und schoss jeden Gegner recht fix ab –  Yippie, war das doch unser nächster Gegner.
Bei diesem Spiel wollten wir unsere Mannschaft dann auch lautstark  unterstützen, was in den ersten Minuten auch ganz gut gelang (wieder mal  blickte der Rest des Publikums verstört in die Victoria-Ecke), aber  dann blieben uns die Lieder im Hals stecken, denn gegen Meiendorf ist  für die Victorianer traditionell nichts zu holen. Das gilt auch für die  Halle! 2:3 hieß es am Ende nach einer ziemlich schwachen Leistung. Im  letzten Gruppenspiel musste gegen den SC Egenbüttel also unbedingt ein  Sieg her und hier hatte man auch das erste – und einzige – Mal das  Gefühl, dass die Mannschaft es auch will. Dementsprechend hieß gab es  einen 4:1-Sieg, Hoffen auf Meiendorf war nun agesagt. Tatsächlich  mussten die das letzte Spiel gegen Schnelsen gewinnen, damit der SCV  noch weiter am Turnier teilnehmen durfte. Aber Meiendorf hatte nun  tatsächlich keine Lust mehr, Schützenhilfe zu leisten und ließ sich  abschießen… Kurz vor Spielende war der Ausgang bereits klar, die  Vicky-Spieler verließen wortlos und die Halle und nach knapp zwei  Stunden war der Spuk vorbei.
Da keiner von uns noch Bock auf hämische Kommentare aus anderen  Fanlagern hatte, verließen wir dann ebenfalls einigermaßen konsterniert  die Halle. Kurz und schmerzhaft…
 
