Sonntag, 4. November 2012

14. Spieltag: VfB Lübeck – SC Victoria 3:2 (3:2) (04.11.2012)

Ein weiteres dieser Sechs-Punkte-Spiele gegen einen direkten Konkurrenten um den Abstieg. Dabei machten am Donnerstag erste Gerüchte die Runde, dass der VfB mal wieder die Insolvenz wird beantragen müssen. Was bedeutet das für den SCV? Spiel am Sonntag egal, weil Ergebnis eh hinfällig? Spiel umso wichtiger, weil man sich da etwas Selbstbewusstsein holen kann?
Letztlich auch egal, Fakt ist, das Spiel am Sonntag fand statt. Wir machten uns also mit einigen WETs nach Lübeck auf, wo wir am Bahnhof gleich vom „Kommunikationsteam“ der Polizei begrüßt wurden. Insgesamt wird da in Lübeck ein ganz interessantes Konzept gefahren, was Team Green angeht, alles recht entspannt und tatsächlich deeskalierend. Muss man auch mal sagen dürfen!
Der Verein (vor allem in Person von den eigenen Ordnern) war dagegen eine einzige Katastrophe. Zunächst wurde uns mitgeteilt, dass wir mal wieder nicht in den eigentlichen Gästeblock dürfen, sondern auf die Tribüne sollen. Dann wurde unseren Schiris tatsächlich erzählt, dass es am Kassenhäuschen für Gäste keine Schiri-Eintrittskarten gibt, man stattdessen zur Hauptkasse müsse. In den Heimbereich. Das fanden nicht nur wir sehr merkwürdig, auch die Polizei war not amused und sah ihr Konzept über den Haufen geworfen. Nach einigem Hin und Her ging es dann doch auch so, bei den Einlasskontrollen folgte dann der nächste Ärger: Alle Fahnen, hieß es zunächst, sollten einzeln ausgerollt werden, damit man lesen könne, was drauf steht. Nach einigem Palaver begnügte man sich dann doch mit drei Fahnen, genau.
Nachdem endlich alle drin waren und wir uns einigermaßen auf der Tribüne eingerichtet hatten, sollte endlich das Spiel losgehen. Die Mannschaften liefen auf, wir begannen mit dem Support, da folgte der nächste Eklat. Da wagte es tatsächlich ein Victoria-Fan, eine Wunderkerze abzubrennen! Und ja, es war eine Wunderkerze! Auf der Packung steht sogar „Kinderfeuerwerk“! Nix mit Bengalo oder so! Es folgten wilde Szenen. Die Ordner gingen ihrem Job nach und prügelten sich ihren Weg durch die Reihen. Unglaublich! An geregelten Support war von nun an also nicht mehr zu denken, das Geschehen auf dem Rasen war in den Hintergrund gerückt.
Dort übrigens begann der SCV zunächst recht furios, aber Lübecks erste Chance war auch gleich ein Tor. Das hatte übrigens nur sechs Minuten gedauert. In der 10. Minute folgte dann aber der Ausgleich durch Jakob Sachs, nur fünf Minuten später konnte Marcus Rabenhorst eine Vorlage von Benny Hoose verwerten. Spiel gedreht! Es schien, dass man nun den Gegner im Griff hatte, der SCV spielte weiter munter nach vorne, aber alles wie immer: Noch vor der Pause konnte der VfB durch einen Doppelschlag das Spiel wieder zu seinen Gunsten drehen. Was soll man dazu noch sagen? Sobald der Gegner einen Standard in der Nähe unseres Tors bekommt, herrscht helle Panik und es klingelt. Traurig, traurig...
Nach der Pause änderte sich irgendwie nicht viel am Spiel, der SCV weiter im Vorwärtsgang, aber selbst allergrößte Chancen wurden kläglich vergeben. Uns fehlt ein Stürmer! Ein Knipser. Einer, der Gefahr ausstrahlt... immer die gleiche Leier.
Wie gesagt, der Auftritt von uns an diesem Tag zum Vergessen, was angesichts der Aufregung, die sich bis zum Spielende hinzog, aber auch kein Wunder war. Der Heimanhang schwieg dagegen mal wieder. Kein Wunder, bei dem Terz, der in Lübeck immer abgeht.