Stadion Hoheluft, 205
Zuschauer
Eigentlich war an diesem Heimspiel am
Freitagabend nichts ungewöhnlich. Eigentlich. Denn erst hinterher
wurde einem bewusst, dass es sich bei dem 1:1 gegen Buchholz um das
erste Unentschieden überhaupt in dieser Saison gehandelt hat. Das
ist umso bemerkenswerter, als dass wir bereits den 17. Spieltag
schreiben. Gut, zugegeben, es war erst das 15. Liga-Spiel,
bekanntermaßen fielen die Spiele gegen HR und Rugenbergen dem Wetter
zum Opfer. Trotzdem – 15 Spiele lang kein Unentschieden. Und dann
das.
Dieses 1:1-Unentschieden ist allerdings
umso bitterer, wenn man bedenkt, dass der Ausgleich erst in der 90.
Minute gefallen ist. Ü-BER-FLÜSSIG! Aber natürlich kann man jetzt
argumentieren, dass es aufgrund des Spielverlaufs durchaus gerecht
war. Vicky hat geradezu um den Ausgleich gebettelt. Das Spiel hatte
insgesamt auch nicht wirklich einen Sieger verdient, insofern geht
das Unentschieden schon in Ordnung.
Überhaupt: Es war ein ganz
scheußlicher Kick ohne Highlights. Viel Klein-Klein, wenig
Torraumszenen, noch weniger Torschüsse. Okay, ein paar Mal musste
sich Tobi lang machen und sein Können zeigen. Und ein paar Mal haben
seine Mannschaftskameraden im Sturm auch Hendrik Titze im
gegnerischen Tor geprüft. Aber insgesamt? Schwache Partie. Da fehlte
allgemein die Begeisterung. Irgendwie wird man auch den Eindruck
nicht los, dass alle Blau-Gelben momentan die Winterpause
herbeisehnen und auch nicht traurig drüber sind, wenn sie am
Wochenende nicht kicken müssen. Lethargisch und träge sah das aus,
langsam und ein bisschen lustlos.
Und so dauerte es auch bis zur 74.
Minute, bis Matthias Ribeau den victorianischen Anhang endlich jubeln
ließ: Nach einem von Dennis Thiessen getretenen Freistoß drückt
Ribeau das Leder mit dem Kopf zum 1:0 hinter die Linie. Bezeichnend,
dass es ein Standard richten musste – die Abwehrreihen von Buchholz
standen auch einfach zu gut, um da irgendwie durchzukommen. Für den
Ausgleich von Buchholz sorgte dann kurz vor Schluss Arne Gillich –
wer auch sonst? Der Dauerbrenner unter den Kickern aus Buchholz, an
dem vor ein paar Jahren auch der SCV mal dran war… Wenn es ganz
dumm gelaufen wäre, dann hätte Buchholz im Anschluss an den
Ausgleich übriegns noch ein Tor erzielt, die Chance war nämlich da.
So blieb aber der kollektive Herzinfarkt aus und immerhin ein Punkt
an der Hoheluft. Hilft im Meisterschaftsrennen sicher ungemein.
Andererseits: Wen interessiert die Mesterschaft eigentlich?
Aufgestiegen wird doch eh nicht. Weder am Lokstedter Steindamm, noch
an der Dieselstraße oder in Dassendorf. Als Choreoidee für den
letzten Spieltag schlage ich an dieser Stelle übrigens vor:
Ananasfrucht kaufen, golden ansprühen und der Mannschaft statt
Meisterschale überreichen. Kommt aufs Gleiche raus.
Das Sportliche selbst war also eher was
zum Abgewöhnen, dafür war die Stimmung im C-Block insgesamt aber
ganz gut. Sicherlich ist das Lautsein momentan nicht unbedingt unsere
Stärke, aber dafür klappte es dann doch das ein oder andere Mal,
Begeisterung bei einzelnen Liedern aufkommen zu lassen. Faszinierend
übrigens zu sehen, wer regelmäßig welches Lied anstimmt. So ist
immer Abwechslung drin – der Vorteil daran, dass wir keinen
etatmäßigen Vorsänger haben. Jeder darf mal, jeder hat andere
Favoriten – und manchmal muss auch ganz tief in der Mottenkiste
gewühlt werden, um mal einen alten Klassiker wieder hochleben zu
lassen.
Und wer sich während des Spiels noch
nicht ausreichend ausgetobt hatte, der kam nach dem Spiel immerhin
auf seine Kosten, denn es wurde mal wieder kräftig daran gearbeitet,
die Alkoholvorräte der Gruppe zu dezimieren. Das ist allerdings nur
bedingt gelungen. Zum Glück… ;-)