Gramkowweg, 141
Zuschauer
Erst nach Curslack zum Fußball, dann
nach Bergedorf auf den Weihnachtsmarkt und anschließend nach
Wilhelmsburg zum Basketball. Klingt nach einem Plan und so fanden
sich für dieses Vorhaben ein paar Leute am Hauptbahnhof ein.
Angereist wurde dieses Mal stilecht von Bergedorf aus mit dem Bus
(nein, kein 50er), der uns gegenüber vom Platz ausspuckte. Wie jedes
Jahr ein Klassiker: Das Schild am Gasthaus nebenan „Fremdenzimmer“.
Das klingt so nach dem Muff aus den 1950er Jahren, dass ich mich
jedes Mal aufs Neue darüber echauffieren muss.
Bevor es dann auf den Sportplatz ging,
wurden erst mal noch die letzten Reste der Gerstenkaltschale
verdrückt, bevor sich der Trupp dann auf der Tribüne breit machte.
Natürlich nicht ohne vorher für genügend Nachschub der
Flüssignahrung zu besorgen. Bei den Preisen aber auch kein Wunder,
Daumen hoch! Dazu noch eine Wurst (man braucht ja auch eine
Grundlage) und der feuchtfröhliche Nachmittag konnte beginnen.
Zu den Verletzten hatte sich seit
letzter Woche auch noch Vincent Boock gesellt, sodass es noch
finsterer mit potentiellen Torschützen aussah. Also lautete die
Mission zunächst: Die Null muss stehen. Das gelang auch ganz gut,
auch wenn Torhüter und Abwehr für die ein oder andere
Schrecksekunde sorgten. So räumte Florian Jensen seinen Gegenspieler
so ungestüm ab, dass der zunächst liegen blieb und Jensen fortan
mit den Pfiffen des Heimanhangs leben musste. Der Schiri hatte
allerdings entschieden, dass er vorher noch den Ball erwischt hatte,
deshalb ging es mit Vollbesetzung weiter.
Apropos Publikum: Wir setzten unsere
Renaissance mit wiederholten Anfeuerungsrufen fort, kamen auch auch
nicht umhin, gelegentlich mal das ein oder andere Streitgespräch mit
den Einheimischen führen zu müssen. Unsere Stammleser wissen:
Draußen auf dem Deich lebt man nach dem Motto: Je oller, desto
doller. Dieses Mal blieb es dagegen vergleichsweise
schiedlich-friedlich, allerdings nur neben dem Platz.
Auf dem Platz flogen nämlich
wiederholt die Fetzen, gegen Ende gab es noch eine große
Rudelbildung samt Kopfstößen und Würgegriffen gegen Sergej Schulz.
Allerdings hatten Schiedsrichter und Assi nicht so den Über- bzw.
Durchblick, sodass der entsprechende Curslack-Spieler nicht mal Gelb
kassierte. Stattdessen provozierte er die Fans, indem er den Ball zur
Ausführung eines Freistoßes wiederholt mehrere Meter (!) nach vorne
verlagerte. Also, letzte Woche hatte Bergmann dafür noch Gelb-Rot
kassiert…
Anyway, unsere Mannschaft bestrafte das
auf ihre Weise: Sergej jagte den Ball in der 71. Minute aus kurzer
Distanz in die Maschen. Klappe zu, Affe tot oder so ähnlich. Der
1:0-Vorsprung wurde jedenfalls knapp ins Ziel gerettet, sodass am
Ende der siebte Auswärtssieg der Saison zu Buche stand. Diese Serie
kann man gerne ausbauen, sind ja noch ein paar Spiele bis Saisonende…
;-)