Stadion Hoheluft, 315
Zuschauer
Der Tabellenführer war zu Gast und
unsere Abwehr erinnerte in den vergangenen Spielen teilweise an einen
Hühnerhaufen. Wem das nicht reichte, um in Hyperventilation zu
verfallen, dem wurde kurz vor der Partie noch eine weitere
Hiobsbotschaft mitgeteilt: Marius Ebbers und Danial Jadidi fielen
beide verletzt aus. Also ohne Sturm gegen den Primus. Das konnte ja
heiter werden…
Wurde es dann aber nicht. Ganz im
Gegenteil: Statt heiter wurde es erst mal neblig (you see what I did
here?!). Und zwar so neblig, dass das nebelverhangene London von
Edgar Wallace nichts dagegen war, was auf Hamburgs Straßen abging.
Eine gespenstische Atmosphäre lag über der gesamten Stadt – und
man durfte sich am späten Nachmittag durchaus Gedanken machen, ob
das Spiel überhaupt würde stattfinden können. Letztlich hob sich
der Nebel dann aber passend zum Anpfiff wie von Wunderhand, sodass
dem Spiel nichts mehr im Wege stand.
Damit es zumindest nach außen nicht
ganz so auffallen würde, dass Blau-Gelb personell auf dem
Zahnfleisch ging, wurde die Bank mit A-Jugendlichen aufgefüllt. Das
ist aller Ehren wert, spielen die Jungs doch normalerweise immerhin
schon in der Regionalliga! Also nicht ganz unbedarft, was Trainer
Bajramovic da aus dem Hut zauberte. Mal schauen, wie viele von ihnen
wir zukünftig noch wieder in der Oberliga sehen werden.
Cordi dagegen setzte auf bewährtes
Personal und so standen mit Benjamin Bambur und Kevin Zschimmer schon
mal zwei der Ex-Victorianer zu Anpfiff auf dem Platz. Auf der Bank
saßen dann noch Abou-Khalil und D‘urso, letzterer wurde später
eingewechselt. Aber bleiben wir bei den beiden Erstgenannten, denn
sie sollten im Lauf der Partie noch in Erscheinung treten.
Nach einer kurzen Phase des Abtastens
kamen beide Mannschaften besser in die Partie, allerdings gelangen
nur den Gästen wirklich Torchancen. Es sollte allerdings mehr als
eine halbe Stunde dauern, bis ein Ball letztlich seinen Weg ins Netz
fand. Torschütze: Benjamin Bambur. Och Mensch, Beni, das hätte
jetzt aber nicht Not getan!
Wie dem auch sei, Vincent Boock ließ
das nicht lange auf sich sitzen und erzielte quasi postwendend den
Ausgleich zum 1:1. Es ist ja immer anstrengend, wenn man so ein Ding
tickern muss, 30 Minuten kaum was passiert und dann in schneller
Folge gleich zwei Tore fallen. Aber gut, besser als gepflegte
Langeweile.
So ging es dann auch in die Pause,
wobei man schon sagen muss, dass das Ergebnis nicht unverdient war,
denn so überzeugend agierte Cordi nun auch nicht. Nach dem
Seitenwechsel gehörte die erste Chance dem SCV, aber Schmid vergab
letztlich. Cordi machte es da schon besser und konnte in der 56.
Minute einen Konter zum 2:1 verwandeln. Torschütze: Kevin Zschimmer.
Ey, Kevin, das geht so nicht! Noch ein ehemaliger Vicky-Spieler…
irgendwas machen wir falsch.
In der Folge verflachte die Partie
zunehmend. Anstelle von Spielfluss dominierten Nickeligkeiten die
Partie, teilweise garniert mit einige unschönen Momenten. Das Ganze
gipfelte dann in einer gelb-roten Karte für Mirco Bergmann kurz vor
Schluss, bei der mir bis heute nicht ganz klar ist, was da
vorgefallen war. Ob es nur daran lag, dass er sich den Ball bei einem
Freistoß mehrfach zu weit vorlegte oder ob er dem Schiri noch
erzählt hat, wo sein Auto stand, änderte am Ergebnis jedenfalls
auch nichts mehr. Knappe Niederlage gegen den Tabellenführer, aber
insgesamt achtbar aus der Affäre gezogen.
Das galt übrigens auch für die Kurve.
In letzter Zeit ist der Support ja meist nicht der Rede wert, aber
aus unerfindlichen Gründen fanden sich dieses Mal recht viele Leute
ein, sodass letztlich über 20 Mann im C-Block für durchgehende
Stimmung sorgten. Da man sich hinterher einig war, dass man dies
schnell wiederholen muss, versprachen gleich alle, zum nächsten
Cordi-Spiel auch wieder dabei zu sein. Mal sehen, ob das klappt.