Das war er also, der, ich zitiere, ‘supi-dupi-friede-freude-eierkuchen-es-ist-so-geil-hier-ich-back-mir-gleich-nen-Eis-vielen-Dank-unserem-Sponsor-der-Technik-und-der-Ilse-vom-Spar-Markt-Komm-ich-jetzt-ins-Fernsehen-Allianz-Cup’ (frei nach Peter S. und dem ‘lustigen’ Moderator).
Begonnen hatte der Tag für manchen von uns nach einer viel zu kurzen Nacht um halb neun. Die lange Fahrt nach Quickborn wurde mit Schlafen bzw. mit Entspannen verbracht. Zumindest bis nach einer halben Stunde der nächste Nordkaot einstieg. Aber das ist eine andere Geschichte. Um halb elf waren wir dann auch vor der Halle, die innen und außen dezent darauf hinwies, dass eine bekannte Versicherungsgruppe heute als Sponsor auftreten würde. Den ersten kleinen Schock galt es, nach einem Blick auf die Preise des Caterings zu verdauen: Lediglich die Gulasch-Suppe für 2,50 € zeugte von einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis. Die Halle selbst war eine typische Schul-Halle. Alles war irgendwie ein wenig familliärer als zuvor in Geesthacht. Nachdem man sich freie Plätze gesucht hatte, dauerte es nicht lange, bis der Rest der Kaoten eintrudelte.
Schnell ging es ans Aufbauen der ‘Staubwedel’ (aka Fahnen; zwei nette ältere Herren schienen da was zu verwechseln…), der SCV spielte schließlich gleich im zweiten Match des Turniers. Eingeleitet wurde dieses übrigens nach der Vorstellung der Mannschaften durch den supi-dupi-Moderator durch eine sehenswerte Einlage der Cheerleading-Gruppe ‘Flying Diamonds’ aus Quickborn.
Im ersten Spiel traf der Tabellenzweite der Oberliga Hamburg auf St. Paulis Amateure und wurde gleich mal mit 3:0 abgefertigt. Im zweiten Spiel war wenigstens das Ergebnis erfreulicher: 3:2 hieß es nach 12 Minuten für die Mannen von Bert Ehm gegen den SV Rugenbergen. Im dritten Vorrundenspiel sollte es gegen einen alten Bekannten gehen: Toni Ude bzw. den FC Elmshorn, der mehr oder weniger souverän mit 1:0 besiegt wurde. Der Tag hatte für den lieben Toni auch schon schlecht begonnen, hatte er doch einen Ball mitten ins Gesicht bekommen. Wer Ude kennt, wird sich die Reaktion hierauf vorstellen können. ;-) Jedenfalls war der SCV mit diesem Ergebnis als bester Gruppenzweiter im Halbfinale, wo Altona 93 wartete.
Eine kleine Erwähnung sollen auch unseren lieben Freunde, die Fans vom FC St. Pauli II, hier finden. Nachdem der Alkohol sie mutiger gemacht hatte, trauten sie sich auch, ihre Mannschaft im zweiten Spiel gegen Elmshorn zu unterstützen (3:0). Das war weder schön noch besonders kreativ, aber immerhin. Unseren Versuch, ihnen zu zeigen, wie es richtig geht, missverstanden sie wohl. Jedenfalls durften wir uns für den Rest des Nachmittages an mehr gelallten als gesungenen Liedern während der Spiele der Kiez-Kicker sowie des SCV erfreuen.
Apropos Randerscheinungen: War es in Geesthacht noch die laute Musik, die die Nerven der Zuschauer zu strapazieren wusste, hatte man in Quickborn gleich einen Moderator an Ort und Stelle, um diese Aufgabe zu erfüllen. Dieser zweifelsohne sehr nette Mensch hatte nichts Besseres zu tun, als alle drei Minuten zu verkünden, dass es immer noch 0:0 steht, dass der Sponsor Allianz hieß, dass das ein tolles Turnier ist, dass der Techniker auch ganz dufte ist, dass die Computer-Leute ganz dufte sind, dass dem Horst seine Frau auch da ist, dass das Turnier seit dem 26.12. geht und auch ganz toll ist usw. usf. Das Ganze war ein herrliches Beispiel für ‘weniger ist manchmal mehr’.
Im Halbfinale begannen die Herren in Blau-Gelb sich ihrer Hallen-Qualitäten zu besinnen. So zog man nach einem souveränen 2:0 gegen Altona ins Finale ein. Dort wartete Hansa Lüneburg, die in einem dramatischen Halbfinale einen 4:1-Rückstand gegen die Reserve von St. Pauli aufholten und zu einem 6:4 umformten. Während dieses Spiels war übrigens auch die Bescheidenheit der St. Pauli-Fans zu beobachten (wohlgemerkt nicht aller, nur die der kleinen Gruppe, die den ganzen Nachmittag für ‘Unterhaltung’ sorgte): Beim Stande von 3:1 für die Kiez-Kicker skandierten sie doch tatsächlich ‘Zweistellig, Zweistellig’. Ohne Worte…
Im Finale hatte die Mannschaft um Stephan Rahn keine große Mühe mit den müden Lüneburgern und gewann mit 4:0, was sowohl die Mannschaft als auch wir genüsslich feierten.
Wie schon in Geesthacht haben wir Nordkaoten die Vorteile einer Halle gut ausgenutzt. Zwar waren am Ende des Tages mehrere Stimmbänder arg lädiert, aber es hat sich gelohnt (die zwei netten Herren vom Anfang waren übrigens ganz schnell weg). Auch Quickborn wurde also gerockt und nun ist die Vorfreude auf die Hallenmeisterschaften am Mittwoch groß.