Sonntag, 4. Oktober 2009

10. Spieltag: Meiendorfer SV – SC Victoria 1:1 (03.10.2009)

So, nun ist es also passiert und unsere Siegesserie ist gerissen. Es war ja klar, dass es irgendwann kommen würde, aber musste es ausgerechnet gegen die Meiendorfer sein?! Klar, dass jetzt wieder die Floskeln von “Angstgegner” usw. kommen werden. Kein Wunder, ist es doch schon fast 15 Jahre her, dass der SCV an der B75 mal gewonnen hat! Dabei sah es doch so gut aus, das Spiel war doch praktisch schon durch…
Aber fangen wir mal vorne an: Dieses Mal begannen wir recht frühzeitig mit dem Mobilisieren, so dass wir mit einer recht ansehnlichen Zahl aufwarten konnten. Unterstützt wurden wir wieder durch unsere Freunde aus IZ und von der Breitseite sowie einigen Leuten aus dem Umfeld. Cool! Da unser Zeitplan wie immer recht knapp bemessen war, konnten wir uns auch nur kurz über die Dreistigkeit an der Kasse aufregen, dass der Dorfverein einen Euro mehr nimmt als üblich. Hallo, ihr gehört noch immer zu HH nicht zu S-H… ;-)
Wir bauten also schnell unser Material auf und machten uns bereit, um pünktlich mit Spielbeginn zunächst einmal mit lauten “S-C-V”-Rufen deutlich zu machen, wer hier der dreimalige Meister war. Klang auch super, die Akustik war zwar nicht so berauschend, da heftiger Wind ging, aber immerhin war es trocken. Die bekanntermaßen “rechts angehauchte” Fanszene des Dorfes nahm derweil auf der Tribüne Platz, die Herren können wohl nicht mehr das ganze Spiel über stehen…
Zu Beginn des Spiels waren wir noch alle topmotiviert, dementsprechend sangen wir uns sehr schnell in einen Rausch, so dass schnell trotz der kühlen Temperaturen, die ersten Jacken und Mützen in die Ecke geknallt wurden. Es machte mal wieder so richtig Spaß!!! Auch auf dem Rasen entwickelte sich eine sehr gute Partie mit leichten Vorteilen für Blaugelb. Aber es haperte einmal mehr an der Chancenauswertung, der Torwart der Meiendorfer muss leider ein Extra-Lob bekommen, er war mit Abstand der beste Mann auf dem Feld und vereitelte eine Chance nach der anderen. Dennis Wolf dagegen hatte bei uns im Tor zum Glück nicht so viel zu tun, seine Phase im Spiel sollte erst später kommen. Auffällig war, dass die Schwarzgelben recht bissig bei der Sache waren, es hagelte doch einige Karten gegen den MSV, eine rote war allerdings nicht dabei – sehr zum Unmut unseres Trainers und der Spieler. Vor allem Roger Stilz war in der zweiten Hälfte kaum mehr zu beruhigen, nachdem David Eybächer heftig umgesenst wurde und behandelt werden musste.
Kurz vor Ende der ersten Hälfte traten bei uns die ersten Ermüdungserscheinungen auf, die Stimmbänder waren am Ende, nun da auch der Wind immer heftiger wehte. In der Pause fanden die mitgebrachten Halsbonbons zumindest reißenden Absatz.
In der zweiten Hälfte waren einige dann deutlich an ihre Grenzen angelangt, es gab doch einige Unruhe, die noch durch das Spiel gefördert wurde, denn Meiendorf kam noch bissiger aus der Kabine und drängte nun in Richtung unseres Tores. Dennis musste mehrfach in höchster Not klären, vor allem die Abwehr ließ ihn ein paar Mal im Stich. Dafür bekam er von uns dann auch den verdienten Sonderapplaus samt Rufen. ;-)
Als sich dann immer mehr Fans mit einem torlosen Spiel abgefunden hatten, passierte es doch noch: Nach einer Vorlage von Stephan Rahn gelang Sezgin Akgül die erlösende Führung! Der Jubel auf unserer Seite war grenzenlos, wir bekamen uns kaum wieder ein, immerhin waren nur noch knapp sieben Minuten zu spielen. Trotzdem, einige feierten vielleicht etwas zu früh, denn nun begann das große Zittern. An geordneten Support war kaum noch zu denken, denn der MSV wollte mit aller Macht den Ausgleich – und es gelang ihnen schließlich in der 88. Minute durch Niels Roschlaub. Unglaublich! Lähmendes Entsetzen machte sich bei uns breit. Vicky versuchte zwar noch alles, um den Siegtreffer zu markieren, aber es gelang nicht mehr. Dementsprechend schlichen die Spieler auch ohne ein weiteres Wort in die Kabine, während wir wütend den Meiendorfern beim Feiern zusehen mussten. Unglaublich, wie die Spieler mit diesen Leuten feiern können…
Hoffen wir mal, dass dieses Unentschieden, das eine gefühlte Niederlage war, schnell abgehakt werden kann, denn am Freitag geht es weiter. Eigentlich sollte Lohbrügge kein Problem sein, ein Kantersieg wäre jetzt genau das Richtige, um das Selbstbewusstsein wieder aufzubügeln…