Geil! Ich bekomme immer noch einen Adrenalinschub, wenn ich an gestern Abend denke. Denn wie immer: Wenn man nicht damit rechnet, wird es am Schönsten!
Zunächst standen die Vorzeichen allerdings mal wieder nicht ganz so gut, Absagen und Krankheiten stellten den Tag in kein gutes Licht. Trotzdem enterten wir das Stadion und bauten endlich auch mal wieder den Stand auf, der beim letzten Heimspiel aus diversen Gründen nicht zum Einsatz gekommen war. Und scheinbar hatten einige Leute geradezu darauf gewartet! Wieder einmal hatten einige Hopper das spielfreie Wochenende der Profis genutzt, um im schönsten Stadion der Stadt vorbeizuschauen, dieses Mal aus südlichen Gefilden, die ganz begeistert von unserem Schmuckkästchen und dem kleinen Fanhaufen im Block C waren. Insgesamt war die Zuschauerresonanz allerdings ziemlich mager, nur knapp 230 Zuschauer verirrten sich in das weite Rund – womit die These widerlegt wäre, dass es einen Unterschied macht, ob die Profis parallel spielen oder nicht! Dafür hatten wir seit längerer Zeit mal wieder ein paar Leute der Breitseite zu Gast, die ihrem Ruf als dem kuttigsten Fanclub der Stadt mal wieder alle Ehre machten! Im positiven Sinne natürlich! ;-)
Zu Beginn ließen wir gleich mal das brachial laute Einklatschen vom Stapel, um schon mal zu zeigen, wer hier Herr im Hause ist. Die paar Fans aus Lohbrügge hatten sich aber ohnehin sehr gut zwischen den übrigen Zuschauern versteckt, so dass wir mal wieder keine Konkurrenz im gesanglichen Sinne hatten. Das wurde gnadenlos ausgenutzt, so dass wir gleich mal loslegten wie die Feuerwehr und gar nicht lange darüber nachdachten, dass das Spiel 90 Minuten dauert und wir uns die Kräfte einteilen sollten. Egal, gleich zu Beginn wilde Hüpfeinlagen, auch optisch kamen die Fahnen und Doppelhalter heute zum Dauereinsatz, selbst auf der Tribüne wurde ein Fähnchen gesichtet! ;-)
Ganze 13 Minuten dauerte es, dann schlug der Mann des Tages auch das erste Mal zu und ließ bei uns einen ersten Jubelhöhepunkt eintreten: Stephan Rahn schoss nach Vorlage von Sezgin Akgül das 1:0! Das war uns besonderer Ansporn, nicht wenige hatten vorher auf einen Kantersieg gewettet – auch wenn die Quoten nicht so gut waren… ;-) In der Folgezeit entwickelte sich ein gutes Spiel, auch Lohbrügge kam zu Chancen, aber Dennis Wolf parierte alles. Auf der Gegenseite half dem Torwart das ein oder andere Mal das Aluminium und es kam die Frage auf, ob das Zielwasser der SCV-Stürmer irgendwie verseucht wurde, denn selbst größte Chancen wurden vorbeigeschossen. Egal, stimmungstechnisch reichte das 1:0 erst mal, so dass wir weiterhin eine Party im Block abbrannten (ja, das geht auch ohne Pyro…). Wir konzentrierten uns auf wenige Lieder, die aber sehr ausdauernd und abwechslungsreich in Lautstärke und Kraft gesungen wurden. Geil!
In der 40. Minute legte Stephan schließlich nach und erhöhte auf 2:0, dieses Mal nach Vorlage von Roger Stilz, der heute mal nicht besonders laut werden musste, um die Fäden im Mittelfeld zu ziehen. Noch mehr Jubel bei uns, in den letzten Minuten der erste Hälfte wurden in geradezu verschwenderischer Weise die letzten Kräfte verpulvert, so dass wir in der Halbzeitpause erst mal alle Ruhe brauchten.
In Halbzeit Zwei verflachte das Spiel ein wenig, aber das war heute auch egal, denn es glaubte ohnehin niemand daran, dass es noch mal spannend werden könnte. Im Block spielten sich grenzgeniale Szenen ab, als schließlich Lambada unter einem Schal hindurch getanzt wurde. Die Hüpfeinlagen drehten sich dieses Mal in alle Richtungen und auch eines der älteren Stücke konnte mal wieder die Leute im Krankenhaus gegenüber aus den Betten werfen. Sezgin Akgül versüßte sich mit dem 3:0 nachträglich seinen Geburtstag vom Vortag, so dass eigentlich kaum noch jemand mitbekam, dass Lohbrügge in der 73. Minute auch noch ein Törchen schoss. Den Schlusspunkt setzte schließlich Aytac Erman, der nach einem Foul an sich selbst zum Elfmeterpunkt schritt und eiskalt verwandelte.
Das macht Summa Summarum 11 Punkte Vorsprung – zumindest bis Sonntag – und erneute Jubelorgien nach dem Spiel! So kann es doch weitergehen, nächste Woche allerdings auf dem ungebliebten Grandplatz bei Paloma. Ohne unken zu wollen, aber letzte Saison gab es da ein ganz schlimmes 1:1… Das muss doch nicht noch mal passieren… ;-)