Samstag, 13. September 2014

Oberliga, 7. Spieltag: SV Rugenbergen – SC Victoria Hamburg 1:1 (1:1)

Sportanlage Bönningstedt, ca. 200 Zuschauer

Nach den erlösenden fünf Toren in der Vorwoche für unseren SCV dachte ich ja eigentlich, dass wir endlich wieder richtig in der Oberliga angekommen sind und gegen Rugenbergen der Anschluss an die oberen Tabellengefilde wieder hergestellt wird. Doch wieder mal kamen wir bei einem durchaus schlagbaren Gegner nicht über ein Unentschieden hinaus. Eindeutig zu wenig, auch wenn die Bönningstedter vor der Partie auf einem für sie sehr guten 4. Tabellenplatz standen. Doch der Reihe nach.
Wir machten uns mit den üblichen Hanseln per AKN auf nach Rugenbergen. Hach ja, was hab ich sie vermisst: die gute alte AKN. Hat immer noch 100 mal mehr Charme als die Metronom-Züge, mit denen wir die letzten Jahre jedes zweite Auswärtsspiel durch die Gegend gondeln durften. Oberliga hat auch seine Vorteile. Auf dem Parkplatz vorm Sportplatz wurden noch schnell ein paar Gäste eingesammelt, bevor wir uns auf der Gegengeraden breitmachten und die Zeit bis zum Anpfiff locker verquatscht wurde. Auf dem Platz sollte übrigens fast die gleiche Mannschaft auflaufen, die letzte Woche noch Niendorf ordentlich abgefertigt hatte. Nur Sampaney wich für Carolus – man konnte also optimistisch in die Partie gehen.
Den Anfang machte der SCV auch ganz gut. Hielt das Spiel unter Kontrolle, ließ hinten nichts zu, schaffte es aber selten mal selbst gefährlich zu werden. Umso ärgerlicher dann, dass Rugenbergen den ersten gröberen Schnitzer sofort bestrafte und mit 1:0 in Führung gehen konnte. Carolus stolperte, sodass sein Gegenspieler Tempo aufnehmen konnte, den Ball in die Mitte vors Tor passte, wo sein Mitspieler nur noch einschieben musste. Dumm gelaufen. Vicky steckte aber nicht auf, kontrollierte weiter das Spiel und machte nun ein wenig mehr Druck nach vorne. Irgendwie kam der Ball zu Torben Wacker, der aus gut 20 Meter einfach mal abzog und das Ding mit einem kleinen Umweg über die Schulter eines Gegenspielers ins Netz legte. „Schießen – einfach schießen“, sag ich da nur. Der Rest der Halbzeit lief dann weiter wie bisher: Blau-Gelb eindeutig besser und mit mehr Kontrolle, aber wirklich zwingend wurde es nie. Kurz vor der Pause sah ein Spieler der Gastgeber noch die rote Karte. Wahrscheinlich Beleidigung, denn ein Foulspiel oder ähnliche Vergehen waren nicht auszumachen.
Die komplette zweite Halbzeit wurde also in Überzahl gespielt, nur leider kam nichts bei rum und man muss fast noch glücklich sein, dass wir das nicht noch verloren haben. Vicky legte zwar los wie die Feuerwehr und hätte mit dem ersten Angriff gleich in Führung gehen können, jedoch machte uns der Keeper der Hausherren da einen Strich durch die Rechnung. Rugenbergen stand natürlich weit hinten drin und ließ wenig zu. Dazu bekamen sie noch einen Elfmeter zugesprochen, weil einer unserer Innenverteidiger (ich weiß gerade nicht mehr, ob es Tanidis oder Wacker war) den Körperkontakt mit einem Angreifer suchte und der sich eingeladen fühlte, lieber den Kontakt mit dem Boden zu suchen. Doch Sager im Tor und der Pfosten wussten zu verhindern, dass Rugenbergen erneut in Führung ging. Anschließend folgten leider nur noch gut 30 Minuten, in denen Vicky immer bemüht war, aber gegen eine gut organisierte Abwehr einfach zu harmlos wirkte. Kurz vor Schluss wurde es dann noch mal ein bisschen hitziger, weil die Zweikämpfe ein wenig ruppiger wurden und die Hausherren sich eingeladen fühlten, sich ein wenig theatralisch auf dem Boden zu wälzen. Dazu wurde der Ball noch so oft es ging auf die benachbarte Kuhweide gedroschen, um auch noch die letzten Minuten bis zum Abpfiff rumzukriegen. Gelang leider auch. Insgesamt wären hier eigentlich drei Punkte drin gewesen, vor allem wenn man gut eine Halbzeit in Überzahl spielt. Durch den verschossenen Elfer muss man aber eigentlich schon fast mit dem Punkt zufrieden sein, auch wenn das natürlich nicht der Anspruch des SCV sein kann und darf.
Zumindest wir können, denke ich mal, mit unserem Auftritt am Spielfeldrand ganz zufrieden sein. Zwar kein großer Mob, aber die, die da waren, haben 90 Minuten gut durchgezogen und man konnte insbesondere in der hitzigen Schlussphase recht viel Einfluss auf das Spiel ausüben. Einer der Vorteile, wenn man so dicht am Spielfeldrand steht. Ansonsten waren im Support immer mal wieder ein paar richtig gute Momente dabei, insbesondere nach dem Ausgleich war der Haufen gut am Ausrasten.