Für alle Beteiligten war es ein Kraftakt, nur 46 Stunden nach dem Pokalspiel gegen Rugenbergen am Mittwoch am Freitagabend gleich weiter mit dem Spitzenspiel in der Oberliga zu machen. Und wenn ich von allen Beteiligten spreche, dann meine ich auch wirklich alle: Selbst der Rasen dürfte alles andere als begeistert gewesen sein, schon wieder malträtiert zu werden und sah nach dem Spiel aus, wie man sich wohl eine Wiese in Verdun ca. 1918 vorstellen kann. Und auch in der Kurve war das von der Zahl her eher mau, irgendwie waren aus diversen Gründen noch weniger Leute da als am Mittwoch. Aber Tradition verpflichtet ja und so machten wir in bester NK-Manier aus der Not eine Tugend und lieferten einen ordentlichen Oldschool-„ZurNotsingenwirhaltauchzusechst“-Support ab. Nicht bahnbrechend laut, dafür aber durchgehend mit Leidenschaft dabei. Es war zwar ganz nett, mal wieder das Feeling aus längst verdrängten vergessenen Zeiten zu erleben, über mehr Leute in der Kurve bei den nächsten Spielen ist aber, denke ich, keiner traurig. Apropos mehr Leute in der Kurve: Wie der ein oder andere wahrscheinlich schon bemerkt hat, hat sich im C-Block eine neue Gruppe unter dem Namen „Radicalz“ formiert, die uns zu Beginn des Spiels per liebevoll gemalten Spruchband zum 7-Jährigen gratulierten. Vielen Dank hierfür und Herzlich Willkommen!
Wie man sich das vorstellen kann, war die kurze Regenerationszeit auch für unsere Jungs auf dem „Rasen“ Gift. Nach dem Spiel merkte Coach Göttling an, dass der zweite Tag nach einem Spiel immer der schwerste ist für einen Spieler und verkniff es sich nicht, an dieser Stelle den HFV für diese mehr als nur grenzwertige Ansetzung zu kritisieren. Dabei begann das Spiel für uns sogar positiv, stand es doch nach zehn gespielten Minuten 1:0 für die Guten nach einem Ecken-Billiard-Zufalls-Tor. Drin ist aber nun mal drin und alles andere ist uns... ihr wisst schon. Leider hielt diese Führung nur knappe fünf Minuten, bevor (natürlich) Robert Subasic für den Ausgleich sorgen konnte. Dabei hatte er vor dem Spiel noch behauptet, nicht fit zu sein...
In der Folge machte sich die Müdigkeit der Blau-Gelben vor allem durch eine mangelnde Präzision in der Vorwärtsbewegung bemerkbar. Was phasenweise gegen Rugenbergen und auch HR schon zu beobachten war und folgenlos blieb, wurde von starken Meiendorfern heute bestraft. So war die Führung der Gäste kurz nach der Pause durchaus verdient. Vicky bot aber einen tollen Kampf und konnte nicht nur ausgleichen, sondern war dem Führungstreffer näher als die Gäste.
Marius Ebbers erwischte aber einen rabenschwarzen Tag und versiebte 2-3 100%-ige, sodass es am Ende beim durchaus gerechten Unentschieden blieb. War auf jeden Fall schön zu sehen, wie die Jungs sich auf dem Platz zerrissen haben, um die Punkte an der Hoheluft zu behalten. Weiter geht es nun mit dem Gastspiel in Niendorf, was bei aller Bescheidenheit doch bitte siegreich zu gestalten ist. Vamos SCV!