Saseler Parkweg, ca. 70 Zuschauer
Ein paar obligatorische Minuten zu spät
trudelte die kleine Abordnung von Vicky-Fans am Saseler Parkweg ein.
Das erste Stirnrunzeln folgte gleich am Eingang: Eintritt? Für ein
Testspiel? Muss doch nicht sein! Zum Glück ließ sich die Dame mit
ein paar Plastikkarten beeindrucken und winkte alle durch. Das zweite
Stirnrunzeln dann beim Blick auf die Anlage: Recht gut besucht, wer
hätte das gedacht?
Aber gut, das Wetter passte, Sasel ist
immer noch in Hamburg und nicht irgendwo in der Pampa drumherum –
und scheinbar war der Großteil ohnehin gekommen, um sich über die
HFV-Entscheidung vom Vormittag zu unterhalten. Da hatte der Verband
nämlich entschieden, dass Sasel in der kommenden Landesligasaison
nun statt in der Hammonia in der Hansa-Staffel antreten muss, da
Teslas Protest ob der Einteilung vom Sportgericht stattgegeben wurde.
Meine Meinung dazu: Mal wieder ein äußerst unglückliches und nicht
umsichtiges Verhalten des HFV in dieser ganzen Angelegenheit. Diese
Einteilung, wie sie jetzt durchgeführt wurde, hätte man von Anfang
an durchziehen können, dann hätte keiner gemeckert. Auch Sasel
nicht, die ohnehin in den letzten Jahren schon in beiden Staffeln
angetreten waren. Aber so hat man es mal wieder geschafft, dass alle
den Verband für völlig inkompetent halten. Selbst Schuld!
Genug dazu, die Zuschauer hatten also
ein Gesprächsthema, die Fußballer mühten sich derweil auf dem
Kunstrasen. Auffällig bei Vicky war gleich, dass offenbar kaum
Ersatzspieler da waren. Der Termin um 19 Uhr unter der Woche trug
dazu ebenso bei, wie die relativ große Verletztensmisere. Sasel
spielte durchaus auch ganz gut mit, kam zu einigen Chancen, aber vorm
Tor versagten den Akteuren dann regelmäßig die Nerven. Meist wurde
der Abschluss zu schnell gesucht und der Ball ging in die Bäume
neben dem Tor. Vielleicht auch kein Wunder, wenn plötzlich ein Tobi
Grubba auf dich zustürmt.
Leider war der Vicky-Sturm in Halbzeit
1 ähnlich zahnlos und so gab es zwar auch hier Chancen über
Chancen, aber kein Tor – auch dank des guten Saseler Torhüters.
Das sollte sich erst in der zweiten Hälfte ändern. Ob Sasel nun
müde wurde oder Vicky einfach etwas konzentrierter agierte – am
Ende wurde es deutlich. Gastspieler Choi aus Südkorea legte vor und
danach war der Knoten geplatzt, wie man so schön sagt. Rodrigues,
Ebbers, Schmid und Schulz erhöhten auf letztlich 5:0 für den
Oberligisten. Ansonsten war man eher damit beschäftigt, sich die
neuen Gesichter zu merken und zu schauen, was die Neuzugänge denn so
draufhaben. Der ein oder andere fiel auf jeden Fall positiv auf:
Marcel Rodrigues schießt aus allen Lagen, was unser Spiel nach vorne
deutlich gefährlicher machen dürfte. Aber auch der ganz junge
Julian Schmid machte seine Sache ganz gut und schoss sein erstes Tor
für Vicky. Weiter so!