Stadion Hoheluft, 203 Zuschauer
Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal zwei Spielberichte zu Vicky-Kicks geschrieben habe, die beide torlos endeten. Vielleicht musste ich das sogar noch nie, aber ich bin jetzt echt zu faul, das genauer nachzuschlagen. Wer mich kennt, weiß allerdings, dass es nichts gibt, was ich beim Fußball mehr hasse, als das Ergebnis von 0:0. Das entschuldige ich nur, wenn es vorher zumindest 90 Minuten Action auf den Rängen oder auf dem Platz in Form von Schlägereien oder ähnlichen Unsportlichkeiten gab (gerade erst erlebt!). Aber bevor ich mich jetzt weiter auf Glatteis begebe, versuche ich mich lieber daran zu erinnern, was es sonst noch zu den Begegnungen zu sagen gibt.
Also… ich glaube, es war am Freitag vor dem Cordi-Spiel, als ich die Nachricht von einem befreundeten Menschen aus Koblenz bekam, der spontan am Überlegen war, ob er nicht mal wieder bei uns vorbeischauen soll. Nachdem wir ein paar Minuten die Gegebenheiten abgeklärt hatten, entschied er sich dann aber doch, dass das alles eine Nummer ZU spontan wäre und sagte ab… um dann am Samstagmorgen um 8 Uhr doch wieder zuzusagen. Also fix ins Reisebüro (!), einen Platz im Fernbus gechartert und ab Richtung Hamburg. Starke Aktion auf jeden Fall, so muss das! Da er aber erst abends in der Hansestadt eintreffen sollte, hatte ich den Tag noch für mich.
Ich langweile euch jetzt nicht mit dem Kram, den ich nachmittags noch so getrieben habe, abends ging es auf jeden Fall erst mal zum Futsal – Hamburg Panthers gegen die FSG Schmelz-Limbach. Nach dem lockeren Aufgalopp der Hamburger (siehe Spielbericht) holten wir den Koblenzer am ZOB ab, um den Abend dann in gemütlicher Runde bei einem Bierchen ausklingen zu lassen. Spontan entschieden wir uns dann nachts, dass am Sonntag vor unserem Kick noch Hoppen möglich wäre und so trafen wir uns mit ein paar anderen Kaoten an der Max-Brauer-Allee, um dem Kreisliga-Spektakel Teutonia 10 vs. Union 03 beizuwohnen. Selbst bei regulären Verhältnissen wären wir nur recht knapp vor Anpfiff im Stadion Hoheluft eingetroffen, aber das nahmen wir dann mal in Kauf, um unserem Gast möglichst viel Fußball zu bieten (und einen neuen Ground!). Allerdings sorgte allein der Spielverlauf schon dafür, dass das Spiel viel länger dauerte, als angedacht. Und anschließend weigerte sich ein Busfahrer des HVV unter Vorwand dubioser Gründe, die militanten Fußballfans mitzunehmen, sodass wir noch mal auf den nächsten Bus warten mussten. Letztlich trudelten wir eine knappe Viertelstunde vor Anpfiff ein – das langt doch eigentlich auch locker. Okay, der Container war nicht offen, aber ich vermute mal, dass unter den knapp 200 Zuschauer keine Massen waren, die etwas kaufen wollten.
Zum Spiel: Öhm… im Vorfeld war eine Menge über Hamburgs derzeit besten Torjäger Benjamin Bambur und das Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Verein – dem SCV – geredet wurden. Wie man sieht, passiert ist nichts. Ihm gelang es zwar, einige gefährliche Chancen herauszuspielen, aber für einen Torerfolg hat es nicht gereicht. Auch Abou Khalil, Ex-Victorianer, kickt ja mittlerweile bei Cordi. Wenn es allerdings nach unserem Stadionsprecher Peter gegangen wäre, hätte Vicky im Nachgang der Partie die drei Punkte am grünen Tisch zugesprochen bekommen müssen – denn mehrfach wurde „Abouuuuuu“ während der Partie ein- oder ausgewechselt. So viele Zwillingsbrüder hat er doch nun auch nicht… Tore hat er übrigens auch keine geschossen.
Nach einem munteren Hin und Her während der zweiten Hälfte entschieden beide Teams, dass eine Punkteteilung offenbar völlig ausreichend ist und es blieb beim 0:0. Letztlich auch nicht weiter tragisch, denn der Ausgang dieser Saison könnte zumindest für den SCV nicht egaler sein. Zwar redet der Trainer immer wieder von der Meisterschaft, aber was soll er auch anderes sagen? „Ist mir total egal, ob wir Erster und Sechster werden“?! Wohl kaum.
In der Kurve wurde heute auch weitestgehend gechillt und geschnackt – wozu auch großen Heckmeck machen, es gab ja keinen Anlass. Ein paar Schlachtrufe reichen doch da aus, um zu zeigen, dass man da ist.