Stadion Hoheluft, 227 Zuschauer
Was haben wir wieder für einen Spaß
gehabt am Freitag… nicht. Irgendwie ist bei den Heimspielen der
Wurm drin, aber mal so richtig. Da kommt der Tabellenletzte, du
freust dich auf einen lockeren Aufgelopp und über gutes
Herbstwetter, bis zur 57. Spielminute läuft auch alles nach Plan und
dann schlägst du nur noch mit dem Kopf gegen die Wand.
Was war passiert? Fangen wir mal vorne
an. Nachdem während der letzten Heimspiele der Container nicht
geöffnet werden konnte, sollte es heute endlich mal wieder rund
gehen im Shop – und wie. Es war geradezu so, dass uns die Leute die
Bude einrannten. Überhaupt: Wer damit gerechnet hat, dass feuchtes
Wetter und ein unattraktiver Gegner die Leute zu Hause hinterm Ofen
verharren lassen, sah sich getäuscht. Die Zuschauerzahl durchaus
ordentlich mit über 200 Menschen. Darunter auch eine Reisegruppe von
Studienkollegen, die einmal im Jahr gemeinsam auf Fußballtour gehen.
Op‘ Swutsch, quasi, wie der Norddeutsche sagen würde. Dieses Jahr
war Hamburg an der Reihe und den Auftakt bildete unser Spiel gegen
Buxte. Zunächst deckte sich die Truppe mit Vicky-Artikeln ein,
später leistete sie uns in der Kurve Gesellschaft und ließ auch das
ein oder andere Liedchen vom Stapel. Zwischen Ebbe Sand und unserem
Ebbe besteht zwar ein Unterschied, aber da Marius Ebbers heute nicht
spielen konnte, wurde eben der Ex-Schalker besungen.
Auch sonst war gut was los, allerdings
fehlte dieses Mal die Trommel-Truppe aus Buxtehude, die im letzten
Jahr noch ihr Team unterstützte. War ja klar, dass das wieder mal
eine einmalige Angelegenheit war. Wahrscheinlich die Zweite
Mannschaft und ein paar Kumpels der Spieler, die die weite Reise in
die große Stadt dazu genutzt hatten, anschließend auf der
Reeperbahn zu versacken. Dieses Mal meinten lediglich einige
Angehörige rumstressen zu müssen. Dorfatzen, die einen auf den
Dicken machen, geiler geht‘s nimmer... Klar, dass es Ärger gibt,
wenn man sich demonstrativ zwischen die Heimfans stellt.
Aber gut, das Spiel lief zunächst
absolut nach Plan: Das Treiben von Buxtehude erinnerte weitestgehend
an die Luruper Truppe aus dem letzten Jahr, mit Oberliga hatte das
nicht viel zu tun. Wie ein wild gewordener Hühnerhaufen, der den
„Großen“ dabei zusieht, wie sie Fußball spielen. Ruckzuck
nutzte Vicky die Überlegenheit zur 2:0-Führung bis zur Pause und
einzig die Chancenverwertung war mal wieder mangelhaft. Es hätte
auch mal locker 7 oder 8:0 stehen können. Aber wer rechnet schon
damit, dass ein 2:0-Vorsprung gegen den Tabellenletzten nicht
ausreicht?!
Vor allem, wenn das eigene Team in der
48. Minute noch auf 3:0 erhöht. Tore übrigens von Mirco Bergmann
und zwei Mal Danial Jadidi, der bis dato eine gute Figur machte.
Als Zuschauer konnte man sich den Kick
auch wirklich gut geben, es war ordentlich Alarm und Vicky spielte
munter weiter in eine Richtung.
Was dann in der 57. Minute ff.
passierte, ist mir auch mehrere Tage später noch völlig
unverständlich. Irgendwie gelang Buxtehude ein Tor. Okay, kann mal
passieren. Das dachte sich wohl auch die gesamte blau-gelbe
Mannschaft und stellte in der Folge das Fußballspielen ein. Eine
Minute später erzielte Buxtehude das zweite Tor. Ups, was‘n da
los? Scheinbar immer noch in der Gewissheit, dass man das Ding ja
wohl locker nach Hause fährt, tat Vicky von nun an… nichts.
Buxtehude leistete sich in der 61. Minute noch einen Platzverweis
durch eine Gelb-Rote, bekam dadurch aber dermaßen Oberwasser, dass
sie fünf Minuten später den 3:3-Ausgleichstreffer erzielten.
Sprachlos, völlig entsetzt und versteinert musste man jetzt ansehen,
wie der SCV es 20 Minuten gegen den dezimierten Tabellenletzten nicht
auf die Ketten bekam, erneut ein Tor zu schießen. Selbst als der
Schiri Mitleid bekam und noch einen Buxte-Spieler zum Duschen
schickte, änderte sich nichts an der Hilflosigkeit, von der die
Victorianer befallen waren. Eine Kreisliga-Truppe hätte es besser
gemacht! Da offenbar auch Jasko nicht wusste, was da mit seiner
Truppe passiert ist, lud er für den nächsten Tag alle um 8 Uhr zum
Sondertraining ein. Ich hoffe, der SCV hat dabei seine
Torgefährlichkeit wieder entdeckt. Sie muss irgendwo im Stadion
Hoheluft verloren gegangen sein...