Freitag, 9. August 2019

Oberliga, 3. Spieltag: WTSV Concordia – SC Victoria 2:1 (2:0)


Sportplatz Bekkamp, 150 Zuschauer

Das hatte man sich doch anders vorgestellt! Der einzige Oberligasportplatz, der fußläufig zu erreichen ist – und dann schüttet es am Freitagabend wie aus Eimern! Allerdings hatte der Schreiberling samt Begleitung ein wenig Glück: Gerade als man am Überlegen war, doch das Auto für die paar Meter zu nehmen, stoppte der Regen, zumindest kurzzeitig. Also nichts wie Beine in die Hand nehmen und ab zum Sportplatz nach Jenfeld, wo man auf den Rest der heute arg dezimierten Meute traf.
Und während am Spielfeldrand mit besorgter Miene Wetterprognosen ausgetauscht wurden, fand auf dem Geläuf ein ordentlicher Schlagabtausch statt. In den letzten Jahren war Cordi zu so etwas wie einer „Resterampe“ von Vicky mutiert, gleich fünf ehemalige Victorianer traten mittlerweile für die Jenfelder gegen den Ball. Nun, davon kann seit dem Sommer aber keine Rede mehr sein, denn alle fünf haben den Verein mittlerweile verlassen. Stattdessen hat man sich dort erneut eine illustre Tretertruppe zusammengesucht und tönt schon wieder von der Regionalliga. Mittlerweile kann man da nur noch mit den Augen rollen. Cordi ist so etwas wie Eintracht Frankfurt der späten 1990er Jahre geworden: Eine launische Diva mit großen Ambitionen, aber wenn es nicht läuft, dann knallt es auch gleich so richtig und innerhalb von ein paar Tagen sind alle wieder weg. Einig ist man sich nur beim Spielstil, der sehr auf die Knochen geht.
Vicky ließ sich davon zunächst aber nicht beirren und versuchte geduldig, sich dem Tor zu nähern, während auf der anderen Seite wütende Attacken folgten. Einige Hochkaräter auf beiden Seiten, die zwingenderen Chancen allerdings stets auf Seite der Concorden. Oha, hätte uns Dennis Lohmeyer nicht ein paar Mal mit Glanzparaden den Arsch gerettet, wäre das Ergebnis schon ganz früh ein anderes gewesen. So aber wähnte man sich schon fast in der Pause, als Cordi in einem Doppelschlag mit 2:0 in Führung ging. Psychologisch ganz ungünstiger Zeitpunkt und passend dazu brach auch gleich der nächste Sturzregen los. Irgendwie war das ein Abend zum Vergessen bislang!
Und auch in HZ 2 sah es zunächst nicht viel besser aus. Bis zu 66. Minute, denn da köpfte Tim-Julian Pahl nach einem Freistoß den Ball wunderschön ins Netz! Jawoll, sollte hier doch noch etwas gehen heute? Cordi steckte allerdings nicht auf und spielte weiter seinen Stiefel runter - zur Not auch mal mit unlauteren Methoden, wie in der 74. Minute, wo es für ein Foul an einem Victorianer eine rote Karte samt Elfmeter gab. Nach heftigen, minutenlangen Protesten durfte dann Vicky auch endlich mal schießen, allerdings gelang es nicht, den Ball im Netz unterzubringen, denn Tobias Braun im Tor der Concorden kickte den Schuss im Stile eines Handballtorwarts einfach mal mit der Fußspitze wieder raus. Es sollte heute einfach nicht sein!
Und so ging es dann nach Abpfiff im strömenden Regen mit hängenden Köpfen heim. Immerhin wissen wir nun, dass der Wettergott Victorianer war…