Alles in Allem glaube ich, das war heute so ein richtiger Scheiß-Tag, weil unsere Jungs auf dem künstlichen Grün rote Stutzen tragen mussten. So etwas kann einfach nicht gutgehen und schon mal gar nicht in der Welt des Aberglaubens per se, in der Welt des Fußballs.
Unsere Motivation hielt sich eigentlich ja schon länger in sehr engen Grenzen, einmal mehr gegen das kleine und angeblich “sympathische, nette und niedliche” Curslack draußen auf dem Deich zu spielen. Schon zu Beginn der Rückrunde mussten wir uns ja bekanntlich auf den ätzenden Weg über die schleswig-holsteinischen Dörfer machen, die fälscherlicherweise auch noch behaupten, zu unserer schönen Hansestadt zu gehören! Damals war es eine unendliche Bustour durch das Nichts und heute, man höre und staune, war es nicht anders. So machten wir uns mit sieben Kaoten trotzdem noch halbwegs gutgelaunt auf die Weltreise. Immerhin war unser letzter Auftritt stimmungstechnisch so gelungen, dass die Hoffnung auf ein Anknüpfen an diese wirklich gute Leistung uns über die öde Rundfahrt rettete. Nordkaos erreichte das Stadion fast obligatorisch ganz knapp mit Spielbeginn. Schnell wurden also schon an der Spielstätte wartenden Kaoten begrüßt und mit dem Aufbau des Materials die ersten Schlachtrufe angestimmt.
Die ersten Minuten waren dann auch absolut mega-hammergeil und es zeigte sich deutlich, dass auch zehn Kaoten richtig fett Stimmung machen können. Auf jeden Fall weist das Stimmungsbarometer deutlich nach oben, auch wenn wir so verdammt wenige sind. Wir singen immer und zwar 90 Minuten, wenn andere schon abwinken, weil es ja angeblich nix bringt. Also gingen wir echt klasse ab, wie gesagt, zehn Minuten und dannn… ja, dann… dann lagen wir ganz plötzlich… schon wieder hinten. Ja, das ging ganz schnell und war wie immer, total unnötig. Der SCV dominiert, greift an und ist hinten zu lässig.
Der SVCN hingengen brauchte überhaupt nur einen einzigen Angriff und machte auch auch gleich sein Törchen. Dabei war der olle Pichinot noch nicht einmal am Start. Fuck! Und déjà vu… Erinnerte irgendwie leicht an unseren Pokalauftritt an Ort und Stelle vor ein paar Wochen, nur damals kam mir Curslack weitaus stärker vor. Naja, diese Erinnerung hielt mich auch die ersten 60 Minuten davon ab, bestürzt zu sein. Klar, unsere Jungs liefen einem Rückstand hinterher, schon wieder, aber bei Curslack kann Vicky das doch drehen…?!
Unsere Mannen auf dem Platz mühten sich ja auch, stellten sich nur leider viel zu kompliziert an. Schon in der ersten Häfte hätten wir direkt wieder vorne liegen müssen. Die positiven Erinnerungen an das Pokalspiel wichen immer mehr den negativen von vor zwei Wochen – sah aus wie gegen Paloma! Man ziehe Grand ab, addiere Kunstrasen und du bekommst? Angst, genau. Angst vor Bergedorf. Seitdem die Elstern angekündigt haben, auch aufsteigen zu wollen, tragen meine schlimmsten Befürchtungen schwarz-weiß.
Die Panik hielt sich zu Pause aber noch in Grenzen, immerhin stand es an den Sandertannen noch 0:0.
Der Support war auch in der zweiten Halbzeit noch passabel, der Spielverlauf tat allerdings einiges dazu bei, unseren Stimmungsflow zu zerhackstücken. Erst lief ja auch alles planmäßig, Akgül versenkte das Leder zum Ausgleich und die Kaoten waren bereit zum Austicken. Alles super… dachte ich.
Das Spiel, wie auch unser Support wurden immer zerfahrener und die ohnehin schon ruppige Paartie immer unschöner. Ein ansehnliches Spiel kam nicht mehr zustande. Foul reihte sich an Foul, wobei die Curslacker ordentlich austeilten, aber selbst bei jeder noch so kleine Berührung weinend auf dem Boden liegen blieben. Da wurde sich dann in tödlichen Schmerzen gewunden, nur damit die Uhr runtertickt. Zum Kotzen. Zumal die Herren in Blau und Weiß selbst alles andere als zimperlich waren. Einige der Curslacker hörten dann auch gar nicht mehr auf, unsere Jungs zu begrabschen! Der Schiri pfiff allerdings einen sehr eigentümlichen Stil und übersah so einiges, wo er an anderer Stelle wiederum super kleinlich agierte. Verstehe den, wer will… Nicht nur unsere Spieler verloren das ein oder andere Mal die Nerven und gerieten mit den dummen Curslackern aneinander, auch wir skandierten zum ersten Mal seit unserem Auftritt in Oberneureich Anti-Gesänge. Das musste einfach raus, zumal es nervt, dass die Menschen auf dem Deich doch tatsächlich alle meinen, sie seien unglaublich witzig und kreativ in der Art und Weise. Ein jeder Dorfdepp musste uns einmal bepöbeln und zwar unglaublich originell. Ja, viele Leute halten sich irrtümlich für komisch – im Sinne von Schenkelklopfer-lustig!
Von den Spinnern, die wie immer bei Curslack kamen, um ihre wertvollen Banden vor Berührung zu schützen, mal ganz zu schweigen. Irgendwie auch wie bei Oberneureich. Nächstes Jahr reisen wie eine Nacht vorher an und bauen die Banden einfach ab. Wo wir sie versenken müssen, wissen wir ja. ;-)
Aus dem erhofften Ausgleich wurde dann natürlich auch nichts mehr. Ich hätte ganz Curslack im Tümpel nebenan versenken können!! Der natürlich völlig unparteiische Parteiische pfiff dann ohne großes Nachspiel das Match nach weiteren 45 Zeitminuten, davon aber nur ca. 30 auch tatsächlich gespielten Minuten, ab. Die fehlenden 15 Minuten wurde zwar auch gespielt, aber vielmehr schaugespielt. Ich hatte mehrmals Sorge, dass die armen Curslacker noch auf dem Spielfeld ihren schweren Verletzungen erliegen könnten…
Mein schwarz-weißer Albtraum hatte in der zweiten Hälfte mal ganz fix noch vier Dinger versenkt und ist damit in der Tabelle zu uns aufgeschlossen. Wie beruhigend, dass Bergedorf noch drei Nachholspiele hat. Aber wer zweifelt schon daran, dass Voran Ohe die Elstern am Dienstag aufhält und ihnen auf ihrem Vormarsch Einhalt gebietet… keiner!
Erst wütend, dann deprimiert, nur kurz unterbrochen von einem Fünkchen aufkommender Hoffnung machten wir uns also auf den weiten Rückmarsch. Immerhin muss Bergedorf noch zwei Mal gegen Meiendorf ran… das war der kurze Hoffnungsmoment. Aber wir müssten dann alles gewinnen… das war die mich wieder einholende Sorgnis. Alles Scheiße heute. Ich hasse Fußball manchmal und Curslack immer mehr…