Wenn man, wie meine Wenigkeit, eher wohlwollend ist, sagt man, dass Buchholz seit Jahren aus den eingeschränkten spielerischen Fähigkeiten das Optimale rausholt: Große Brecher verhindern die Tore hinten, vorne müssen dann starke Standards bzw. ein wenig Glück helfen. Damit kann man dann auch schon mal Vize-Meister werden und im Pokal dabei bleiben. Es gibt aber auch Leute, die sagen, dass das doof am Arsch der Heide (Muhahaha, Wortwitz!) gelegene Dorf aufgrund seiner „Spiel“weise einfach nur noch nervt und aufgrund seiner geographischen Lage in der Oberliga Hamburg eigentlich auch herzlich wenig zu suchen hat.
Wie gesagt, ich fahre gerne da raus. Die 20 Minuten im Metronom geben schon einen kleinen Vorgeschmack auf die baldigen Fahrten in der Regionalliga und der Fußweg über Feld und Wiese hat auch irgendwie was für sich… So machten sich, wie immer in Buchholz in Minimalstbesetzung, sechs Nordkaoten auf den Weg in die Nordheide, beseelt von der Hoffnung, vielleicht mal was Zählbares mitzunehmen. Fail…
Dabei begann alles so gut: In der ersten Halbzeit dominierte der SCV und die Hausherren hatten gewaltiges Glück, dass Vicky nicht schon nach 45 Minuten mit zwei bis drei Toren vorne lag. Tja, wie erwähnt ist das Glück im Moment eher den Niedersachsen hold, so dass sie per Elfmeter kurz vor der Pause 1:0 vorne lagen. So ist das wohl, wenn Mannschaften aus Scheiße Gold machen.
Scheiße war übrigens auch der Haufen „supportender“ 12jähriger Buchholz-Jugendspieler, aber über die hüllen wir mal lieber den Mantel des Schweigens, die sind nächstes Jahr sowieso weg…
Also zurück zum Geschehen auf den Rasen: Genauso wie das Wetter sich nicht zwischen Regen und Sonne entscheiden konnte, konnte der SCV sich nicht dazu durchringen, den ersehnten Ausgleichstreffer zu erzielen. Die Versuche wirkten insgesamt auch ein wenig behäbiger als noch in der ersten Halbzeit. So war der Ausgleich durch Ahmet Hamurcu eine knappe Viertelstunde vor Schluss ein wenig überraschend, aber mehr als verdient. Leider sollte der eine Punkt nur knappe fünf Minuten lang unser sein: Einmal bei einer Ecke nicht aufgepasst und schon stand es 2:1. Irgendwie schafften es die Jungs auch nicht mehr recht, sich gegen die drohende Niederlage aufzubäumen, so dass es letztlich wieder nichts wurde mit den Punkten in der Nordheide. Doof!
Wir arbeiteten hingegen weiter an unserem eigenen Anspruch, auch zu singen, wenn wir nur sechs Leute auf dem Dorfplatz sind. Das hat über 90 Minuten ganz gut geklappt, auch wenn unter diesen Umständen natürlich keine Lärmorkane drin waren. Sehr schön war übrigens, dass die Mannschaft sich nach Abpfiff doch noch bei uns bedankt hat, denn danach sah es zunächst nicht aus. Es sind aber gerade diese kleinen Gesten, die einen daran erinnern, warum man sich das Ganze antut!
Jetzt gilt es am Samstag Norderstedt zu zeigen, warum sie nicht mal im Traum dran denken sollten, nächste Saison aufsteigen zu wollen, auf geht's!