Dieser 32. Spieltag war geprägt von
sehr gemischten Gefühlen: Unter der Woche erhielten wir die
Nachricht, dass ein guter Freund von Nordkaos aus der
Victoria-Fanszene ganz plötzlich von uns gegangen war. Sofort stand
für uns fest, dass wir uns nicht hinstellen und normal unser Ding
durchziehen konnten, stattdessen wollten wir ihm gedenken.
Aus diesem Grund gab es heute das erste
Mal seit über vier Jahren keinen normalen Spieltagsflyer, sondern
nur einen Nachruf, den wir als Mitglieder der FanAbteilung (FAV) kostenlos im Stadion austeilten. Dank
kurzer Wege wurde unserer Bitte, doch vor dem Spiel eine
Schweigeminute anzusetzen, sofort unbürokratisch nachgekommen, die
Mannschaft lief zudem mit Trauerflor auf. Vielen Dank noch einmal an
den Verein, der dies so schnell möglich gemacht hat.
Das Team wurde im Vorfeld darüber
informiert, dass wir heute keinerlei Support bringen würden, einzig
die Nordkaos-Zaunfahne hing mit Trauerflor an unserem Wellenbrecher,
auf alles weitere wurde verzichtet, was zu einer ziemlich
gespenstischen Atmosphäre im Stadion führte. Zudem präsentierten
wir während der Schweigeminute und zum Abpfiff das Spruchband
„Thomas – Unvergessen“.
Auf dem Rasen stand währenddessen das
total Kontrastprogramm an: Erster gegen Letzter, Victoria gegen
Sasel. Schon im Vorfeld war klar, dass es ein Torfestival geben
könnte, allerdings hatte ich während des Spiel ein wenig den
Eindruck, dass Blau-Gelb Mitleid mit den völlig überforderten
Saselern hatte. Sasel dagegen war ganz eindeutig angereist, um
Schadensbegrenzug zu betreiben, was aber auch nicht wirklich gelang.
Am Ende stand ein 6:0-Erfolg von Victoria zu Buche, ein lockerer Sieg
in einem Trainingsspielchen – so wirkte die Veranstaltung. Es
trafen für den SCV in der ersten Halbzeit Hoose und Helmer, ich
glaube, ich lehne mich nicht allzu sehr aus dem Fenster, wenn ich
sage, dass der TSV es im ganzen Spiel nicht auf einen einzigen
richtigen Torschuss gebracht hatte. In Halbzeit zwei wurde es dann
richtig bitter: Die Tore drei, vier und fünf durch Hoose, Stilz und
Vierig fielen innerhalb von vier Minuten, gegen Ende reihte sich auch
Nico Patschinski noch in die Liste der Torschützen ein.
Einzig der Torwart von Sasel, Holger
Sander, der bereits stolze 40 Lenze auf dem Buckel hat, verhinderte
Schlimmeres und zog sich so immerhin den Respekt der Konterbande zu,
die ihn bereits feierte, als es auch noch einen Elfer für den SCV in
der Schlussminute gab: Dennis Sudbrack wurde im Strafraum von den
Beinen geholt, der vorher festgelegte Elfmeterschütze Patsche
verzichtete aber, Sergej Schulz durfte nicht, denn Hoose wollte sein
drittes Tor machen. Aber: Ein guter Schütze ist er nicht, unser
Benny, denn er schoss den schlecht getretenen Ball unter lautem
Feiern der Konterbande Sander direkt in die Arme! Schon der dritte
verschossene Elfer der letzten Wochen von Benny. Ich hoffe, im
Pokalfinale machen wir vorher den Sieg klar... ;-)
Mit dem 6:0 waren die Saseler noch gut
bedient, wir bedankten uns nach Abpfiff noch mal bei den Spielern und
ließen anschließend den Abend bei guten Gesprächen und vielen
Erinnerungen in der Klause ausklingen. Aber gut zu wissen, dass auch
die Mannschaft die Stimmung vermisst hat, die sonst durch unser
Stadion hallt.
Ab nächster Woche geht es aber wieder
lautstark weiter, mit Thomas immer im Herzen!