Saseler Parkweg , 307 ZuschauerInnen
Der Hamburger Pokal bescherte uns im
Viertelfinale den aktuell in der Landesliga kickenden Turn- und
Sportverein aus Sasel – hätte also durchaus schlimmer kommen
können. Ein Teil der Kaotenmeute traf sich schon in aller
Herrgottsfrüh, um noch einen Umzug über die Bühne zu bringen und
so insgeheim hoffte noch so mancher, dass der Kick noch abgesagt
wird. Um zehn kam dann leider die Meldung, dass der Schiedsrichter
spielen lassen möchte, sodass mehr oder weniger pünktlich zwei
Hände voll Kaoten bei Dauerregen am Saseler Parkweg eintrafen.
Schon in den ersten Minuten wurde
allerdings klar, dass dieses Spiel hätte nie und nimmer angepfiffen
werden dürfen. Der Platz war teilweise noch vereist und partiell von
großen Pfützen bewohnt, sodass weder ein geordnetes Spiel möglich
war, noch die Sicherheit der Spieler gewährleistet werden konnte.
Das machte sich auch leider bei Kerim Carolus bemerkbar, der im
Strafraum ausrutschte, unglücklich auf den Kopf fiel und auch eine
gefühlte Ewigkeit regungslos auf dem Boden lag, bevor er Richtung
Krankenhaus abtransportiert wurde. Gute Besserung an dieser Stelle!
Ansonsten war die erste Halbzeit recht
ausgewogen. Beide Mannschaften taten sich schwer mit dem Platz und
vergaben die ein oder andere Chance, bevor Lindener sich ein Herz
fasste und wunderschön von der Strafraumgrenze zum 1:0 abzog.
Erleichterung pur auf und neben dem Platz, denn das war alles andere
als ein Selbstläufer. Kurz darauf pfiff Schiri Ittrich zum
Pausentee.
Die zweite Halbzeit wurde dann nach und
nach immer stärker von Victoria kontrolliert. Wenn man schon den
Ball und den eigenen Laufweg nicht mehr kontrollieren kann, dann
wenigstens den Gegner. So durften sich Benny Hoose und Neuzugang Tim
Grundmann durch ebenfalls schöne Treffer noch in die
Torschützenliste eintragen, bevor Sara eingewechselt wurde und
einfach mal noch einen Hattrick zum 0:6-Endstand drauflegte. Geil, da
hat ein Victorianer endlich mal die Kaltschnäuzigkeit vorm Tor
gezeigt, die ein Offensivspieler haben muss!
Supporttechnisch sind wir relativ
schwer in die Gänge gekommen, was vor allem an der Anspannung lag
und sich auch in unüblich häufigen Pöbeleinlagen gegen den
Schiedsrichter bemerkbar machte. Aber besonders in der zweiten
Halbzeit wussten wir die gute Akustik zu nutzen und auch der ein oder
andere heitere Song mischte sich ins Repertoire.
Unterm Strich bleibt ein solides
Weiterkommen, Carolus soll laut aktuellem Stand nur eine leichte
Gehirnerschütterung davongetragen haben und besonders in der zweiten
Halbzeit hat es auch gesanglich ganz gut gepasst. Und für die
Statistikfreunde und Menschen mit kurzem Erinnerungsvermögen: Unser
letztes Spiel gegen Sasel in unserer Aufstiegssaison ging übrigens
auch mit 6:0 an uns. Was bleibt ist die große Frage warum „Hamburgs
bester Schiedsrichter“ (pfeift immerhin zweite Liga und steht in
der Ersten an der Linie) dieses Spiel auf Biegen und Brechen
anpfeifen muss, wenn die nächste Pokalrunde erst für April
angesetzt ist. Viele ZuschauerInnen verließen auch schon früh in
der zweiten Halbzeit den Platz wieder und so wirklich verübeln kann
man das auch niemandem bei dem Rumgerutsche.
Danach ging es für einen Teil von uns
wieder zum Möbel und Kisten schleppen, während andere in den
gemütlichen Teil des Tages übergingen. Das tu ich im Übrigen jetzt
auch.