Kollaustraße, 20 Zuschauer
Endlich mal ein großer Test und nicht
immer dieses Gegurke gegen unterklassige Gegner. Aber nein, das
Wetter sollte uns einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen.
Ausfall. Das Stadion Hoheluft nicht bespielbar. Aber immerhin, der FC
St. Pauli wollten diesen Hammertest so dringend, dass die ganze
Nummer doch tatsächlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit an der
Kollaustraße angesetzt wurde. Natürlich kein Hindernis für die
Vicky-Bagage und der Mob mühte sich ein paar Busstationen weiter gen
Trainingszentrum der Kiezkicker. Zugige Angelegenheit, aber der Kaot
nimmt ja einiges in Kauf, um seine blau-gelben Helden Fußballspielen
zu sehen. Also hieß es 90 Minuten fröstelnd an der Seitenlinie
stehen und zusehen, wie der angeblich nicht etablierte
Stadtteilverein unsere Jungs vermöbelt.
Immerhin, der FCSP mit der ersten
Mannschaft. Nice. Unsere Jungs präsentierten sich in Hälfte eins
ordentlich. Deutlich zu sehen: Was auf Malle trainiert wurde, klappe
schon ganz gut. Die Mannen von der Hoheluft konnten das ein oder
andere Mal mit schnellen, direkten Kombinationen vor dem Tor des
Zweitligisten aufmucken. Das sah vernünftig aus und als
Sahnehäubchen netzte Steven Lindener sogar zur Führung des
Regionalligisten ein. Sehr gut. Sehr gut.
Natürlich drehten die Kiezkicker
anschließend hoch, doch Blau-Gelb hielt gut dagegen. Rohrbach musste
zwar das ein oder andere Mal parieren, aber alles andere wäre ja
auch eine faustdicke Überraschung gewesen. Letztlich fiel dann
natürlich irgendwann der Ausgleich. Das ging definitiv etwas zu
schnell für unsere junge Truppe. Aber was soll's, bei so einem Test
geht es ja um ganz andere Dinge und wir behaupten mal so
locker-flockig, unsere Jungs haben gezeigt, dass sie im Spielaufbau
definitiv einen Schritt vorwärts gemacht haben.
Und dass ohne Offensivkräfte wie Hoose
oder Sachs. Also, geht doch, Jungs. Das 2:1 folgte schließlich per
Elfmeter. Als Auftakt zur Elfmeterflut, die in den folgenden 70
Minuten anstand. Bis zur Pause zappelte der Ball noch ganze drei Mal
im Netz und die Profis zeigten, dass es für unsere Youngster noch
viel zu lernen gibt.
In Hälfte zwei wurde beim SCV noch
einmal gut durch gewechselt. Immerhin, es fielen weniger Gegentore
(zwei davon per Elfmeter), aber auch im Spiel nach vorne ging das
Überraschungsmoment leider verloren. Schade, dass letztlich Conrad
auf ein wenig Ergebniskorrektur verzichtete und seinen Elfmeter in
den Nachthimmel über das Tor hinaus schickte. Alles in allem St.
Pauli wesentlich stärker jetzt. Der Sieg völlig verdient natürlich.
Acht Treffer sind aber meiner Meinung
etwas zu hoch ausgefallen. Ein 4:1 oder 5:2 wäre angemessener.
Wobei, diese paar Unkonzentriertheiten kennen wir ja schon bei
unserer Truppe und es ist wohl auch nicht verkehrt, wenn uns diese
Probleme noch einmal ganz deutlich aufgezeigt werden. Besser, als
sich mit ausschließlich positiven Testergebnissen in vermeintlicher
Sicherheit zu wiegen. Fazit also: Es ist noch sehr viel zu tun, aber
es war gerade in der ersten Hälfte erkennbar, dass eine kleine, aber
feine Entwicklung einsetzt.