Und hier sind wir wieder. Nach ziemlich
genau zwei Jahren melden wir Kaoten uns erneut aus dem Trainingslager
des SC Victoria Hamburg. Und weil wir Blau-Gelben ja Traditionen zu
wahren wissen, zog es die beste Mannschaft aller Zeiten einmal mehr
auf die kleine, im Winter vollkommen ausgestorbene Mittelmeerinsel
Mallorca. Aber nicht alles gleicht unserem ersten
Trainingslagerauftritt aus dem Januar 2012. Denn dieses Mal heißt es
statt Selbstverpflegung All-Inclusive in Cala Millor. Wir Kaoten
haben uns nämlich anders als vor zwei Jahren direkt bei der
Mannschaft eingezeckt und erleben den SC Victoria jetzt hautnah. Vom
Frühstück bis zum Zapfenstreich. Nur den Frühsport, den darf das
Team exklusiv und alleine zelebrieren, da stehen wir verpennten
Tunichtgute nämlich noch nicht zur Verfügung.
Der Nostalgie
wegen: Erinnert ihr euch, vor zwei Jahren, in der Aufstiegssaison, im
Trainingslager? Damals hatte uns schon keiner mehr in Sachen Titel
und Aufstieg auf der Rechnung. Zu desaströs war die Hinrunde unserer
blau-gelben Krieger. Das Trainingslager ging in den Aufstiegsmythos
ein als großer Game Changer – gleich nach der epischen Ansprache
der Fans an die Mannschaft natürlich. In der Rückrunde hatte der
SCV dann seinen unglaublichen Drive hingelegt und als Meister und
Pokalsieger den Aufstieg in die Regionalliga Nord klar gemacht. Allen
voran gegangenen Unkenrufen zum Trotz. Hoffen wir also mal, dass auch
dieses Jahr wieder eine ähnliche Euphorie und Siegeswelle aus dem
Abenteuer Trainingslager 2014 resultiert.
Ansonsten verweilen wir wie immer treu
an der Seitenlinie, versorgen euch, die Daheimgebliebenen mit
Bildern, Videos und qualitativ hochwertigen Berichten.
Tag 1
Treffen um neun Uhr am Flughafen
Hamburg. Und Tatsache, acht für das Trainingslager angemeldete
Kaoten standen mehr oder weniger pünktlich zum Check-In bereit.
Einschließlich derer, die das Kaos 24/7 leben und erst um 3 Uhr
Nachts bemerkt haben, dass sie gar keinen Perso besitzen oder anderen
Widrigkeiten auf der Anreise trotzen mussten. Neben uns sammelte sich
derweil die Mannschaft, ehe es endlich zum Check-In ging. Die Ansage,
dass wir alle in Dreierteams zur Gepäckabgabe antreten sollten,
ignorierten wir natürlich geflissentlich und durften uns dann auch
nicht wundern, als wir schließlich in Einzelplätzen quer durch das
ganze Flugzeug verteilt saßen. Da allerdings auch diverse unserer
Spieler allein gesichtet wurden, war offenbar nicht nur Nordkaos so
verplant am frühen Morgen. Der Flug dann entsprechend entspannt.
Zweieinhalb Stunden später landete
unsere Maschine schließlich auf mallorcinischen Boden. 15 Grad,
leichter Nieselregen. Nicht ganz so einladendes Wetter wie 2012, aber
immerhin sehr viel milder als im frostigen Hamburg. Per Bus ging es
dann noch eine gute Stunde auf die andere Seite der Insel in den
bekannten Ferienort Cala Millor. Hier werden allerdings im Winter die
Bordsteine hochgeklappt und bis auf den örtlichen Supermarkt und
ein paar streunende deutsche Rentner gibt es hier derzeit kein Leben
zu verzeichnen. Aber so ist es nunmal auf Mallorca im Winter.
Nach der Ankunft folgte die stringente
Zimmerzuteilung, Ausgabe der Arbeitspläne und kurzes
Akklimatisieren, ehe die Mannschaft schon zum ersten Rapport in der
Lobby bereit zu stehen hatte. Trainingseinheit Nummero Uno stand für
diese Malle-Exkursion auf dem Plan. Also folgten auch wir müden
Kaoten unserem Team die Straße hinunter auf den nahen Rasenplatz,
der für die folgenden fünf Tage unsere sportliche Heimat werden
sollte. Definitives Manko, anderes als 2012 besaß dieser Platz keine
kleine Tribüne für mitreisende Ultras. Hier heißt es noch auf dem
Rasen Platz nehmen. Oder eben rumstehen, auf Mauern hin und her
klettern oder sich halt nützlich machen und fleißig Bilder knipsen.
Wir entschieden uns für eine gut Mischung aus allem.
Nach dem Training gönnten wir uns
einen kurzen Spaziergang in das pulsierende Stadtzentrum bestehend
aus einer Apotheke, dem Schlecker und einem Supermarkt mit
ausschließlich deutschen Produkten in den Regalen. Aber springen wir
zum nächsten Mega-Highlight an diesem ersten Tag auf des Deutschen
liebsten Ferieninsel: Das Abendessen. Extra für die Mannschaft vom
'SV Victoria' wurden hier spezielle Tische reserviert, die sich dann
allerdings der Reisetross des SC Victoria unter den Nagel riss, um
das mehr oder weniger gut bestückte Büfett zu plündern. Joah, der
Kenner würde sagen, es ging so, aber wir wollen uns ja nicht
beschweren. Nach dem Essen zogen die Kaoten zunächst zwei Stündchen
in die Bar um. Zusammen mit dem Funktionsteam und einer Cocktail
schlürfenden deutschen Doppelkopf-Renter-Urlaubsrunde. Die
Mannschaft hatte ja schon Bettruhe verordnet bekommen. Während also
die Verantwortlichen schon Streife über die Flure gingen und ihre
Schäfchen bewachten, machte sich ein Teil des Kaosteams zu später
Stunde noch einmal zum Strand auf. Joah, das war es dann leider auch
schon vom ersten Tag. Derbe unspektakulär – zugegeben.