VfR-Stadion
an der Geerdtsstraße, 517 ZuschauerInnen
Mit Neumünster stand eine der kürzesten Auswärtsfahrten für diese
Saison auf dem Programm und leider machte sich nur ein dezimierter
Kaotenhaufen auf den Weg in die Schwalestadt. Anreise verlief auch
entsprechend unkompliziert und die knapp zwei Stunden bis zum Anpfiff
beschäftigte man sich damit, den Freund und Helfer abzuhängen und
sich noch ein wenig in der „Stadt“ rumzutreiben.
Für den recht langen Fußmarsch zum
„Stadion“ wurde sich noch einmal mit Getränken eingedeckt und
sich wieder weniger konspirativ gegeben. Die Marsmännchen hatten die
Suche nach uns allerdings auch anscheinend schon wieder abgehakt, sodass man unbehelligt und vollständig an der Geerdtstrasse ankam, wo
wir erstmal freundlich vom Ordnungsdienst empfangen wurden. Ganz
schön daneben, was die da an Ordnern rumstehen hatten, die gleich
mal klarmachen mussten, wer die Alphatiere und wer die „Muschis“
(Zitat) im Hause sind. Immer wieder eine Freunde mit dem verkackten
Ordnungsdienst, mit dem wohl auch die Heimszene manchmal ihre Probleme
hat.
Wir bekamen an dem ausgebauten
Sportplatz mal wieder den kleinen Block direkt neben dem Eingang
zugewiesen, nur gingen wir dieses Jahr ein Stück weiter hinters Tor.
Letztes Jahr war der Bereich da leider noch zu und auch erblickten
wir hier zum ersten Mal ein paar Wellenbrecher, sodass die Trommel
nicht mehr an einer Mülltonne festgemacht werden musste, wenn wir
eine dabei gehabt hätten. Das ist aber auch das einzig Positive, was
sich sonst von der Anlage behaupten lässt. Bis zum Anpfiff wurde
unser Haufen nochmal von ein paar Leuten verstärkt, die individuell
anreisten oder so doof waren, auch noch dahin zu ziehen. Na ja, muss
jeder selbst wissen... ;-)
Auf dem Platz gab es dann zunächst
eine recht ausgewogene Partie zu bestaunen, bei der sich beide Seiten
schwer taten, zwingende Chancen zu kreieren. Unsere Offensive machte
deutlich mehr her als beim letzten Kick in Flensburg, allerdings
kommt der letzte Pass immer noch nicht so recht. Kämpferisch war das
aber schwer in Ordnung, was unsere Elf in blau-gelb da bot. Kurz vor
der Halbzeit gab es dann leider erstmal einen Schock für uns, als
Kapitän Benny Hoose mit glatt Rot vom Platz gestellt wurde. Ich
selbst hab es überhaupt nicht gesehen, aber laut verschiedener
Darstellungen soll er wohl im Luftkampf seinen Gegenspieler im
Gesicht getroffen haben. War wohl unbeabsichtigt, aber der
Schiedsrichter sah es anders. Richtig bitter das ganze, vor allem da
es dafür auch eine Sperre nach sich zieht und wir auf Benny im
Moment nicht verzichten können. Hier war aber trotzdem noch nichts
verloren und torlos ging es in die Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit probierte
Neumünster die Überzahl zu nutzen, wurde allerdings von einer gut
stehenden SCV-Abwehr lange daran gehindert. Außer zwei
Aluminiumtreffern sprang zunächst nichts raus. Aber auch unsere Blau-Gelben hielten gut dagegen und schafften es, sich selber auch
Chancen herrauszuspielen, die leider allesamt mehr oder weniger knapp
vergeben wurden. In der 77. Minute reichte dann leider ein einziger
langer Ball auf einen Neumünsteraner, der den sonst überragenden
Tobi Grubba im Tor überlupfte und damit das 1:0 für die Hausherren
besiegelte. Im wirklich direkten Gegenzug tat es ihm allerdings der
eingewechselte Jakob Sachs gleich und erzielte für uns den
Ausgleich. Richtig schönes Ding, das auch einen ebensolchen Torjubel
im Gästeblock zur Folge hatte. Für die letzte Viertelstunde setzte
das nochmal einen Extra-Motivationsschub frei und sowohl auf den
Rängen als auch auf dem Platz ging es nochmal gut zur Sache. Wir
trieben unsere Mannschaft mit den letzten Reserven nach vorne und sie
nahm das ganze auf und drängte nochmal auf den Siegtreffer. Viel
Kampf und Einsatz war im Spiel, aber es sollte leider nicht mehr
sein. Alles in allem ein gerechtes 1:1, bei dem man gut und gerne zum
Schluss noch fast den Spieß gedreht hätte.
Wir boten für die Anzahl der Leute
eine recht ordentliche Leistung. Vor allem gegen Ende hin hatte man
das Gefühl, dass Kurve und Mannschaft Hand in Hand gingen und
nochmal versuchten alles möglich zu machen. Der Mannschaft war die
Erleichterung über den Punktgewinn auch am Zaun deutlich anzumerken.
Auch, dass dieser Punkt heute nicht durch Schönspielerei verdient
wurde, war schon an den Trikots der Spieler zu erkennen, die
wahlweise blut- oder schlammbespritzt bei uns ankamen. Den Einsatz
würde ich gerne jede Woche auf dem Platz sehen.
Die Heimszene um die Grupo Morado
erwischte einen recht schlechten Tag und war bei uns nur sehr selten
zu vernehmen. Gerade in der Schlussphase hatten wir das Stadion fest
in unserer Hand.
Nach dem Spiel wurde sich bei einem
Kreisliga-Kick auf dem Nebenplatz noch mit neuen Getränken versorgt
und ein wenig Fußball geguckt, bevor es wieder zurück in die
schönste Stadt der Welt ging. Insgesamt eine der cooleren Touren der
Saison. Vor allem, da man endlich mal wieder mit einem Punkt im Gepäck
zurückkehrte und sich gut präsentiert hat. Jetzt kommen erstmal die
Spiele gegen schwere Gegner, die wir in der Hinrunde allesamt
vergeigt haben. Hoffen wir, dass die Mannschaft auch vom Kopf her was
aus Neumünster mitgenommen hat und sich mal konstant
regionalligawürdig präsentiert.