Wilhelm-Langrehr-Stadion , 305 ZuschauerInnen
Es
gibt diese Spiele, an die man sich eigentlich gar nicht mehr erinnern
will, aber irgendwann leider doch noch einen Spielbericht schreiben
muss. Na ja, ein bisschen Selbstkasteiung muss auch mal sein.
So wie ich
das mitbekommen habe, war der Mob, der sich von Hamburg auf den Weg
machte, noch relativ klein, wuchs aber unterwegs immer weiter an, bis
schließlich in Hannover die endgültige Größe erreicht wurde. Ich für
meinen Teil kam nämlich aufgrund verschiedener Besuche aus Sachsen-Anhalt angereist, wo es zum Glück auf der Bahnfahrt gute Unterhaltung
gab. Zum einen fuhr ich mit einem Jenenser Hopper zusammen, zum anderen
wurden einfach mal großartige Leute unterwegs erblickt. Am besten waren
wohl die HFC'ler, die in Halle am Hbf in den Zug stiegen, bis
Halberstadt fuhren, nur um dort auszusteigen und wieder zurückzufahren.
Auch vom Outfit her war das eine Offenbahrung, wobei das beste wohl der
schwarze Amstaff-Jogger in Kombination mit einem weißen Hoodie und der
HFC-Bauchtasche quer über die Brust war. Nichts gegen Ossis, aber
manchmal bestätigen sie wirklich jedes Klischee. Lange Rede, kurzer
Sinn, aber irgendwie sind wir final alle in Garbsen angekommen und
machten uns die letzten Meter mit dem Bus auf den Weg zum
Wilhelm-Langrehr-Stadion.
Dort angekommen fing es auch leider ziemlich
zu pissen an, weshalb uns die Security nach entspannter Einlasskontrolle
gestattete, auf die Tribüne zu gehen. Sehr geil, konnte man sich mit
Havelse besser bepöbeln und die Akustik ist auch wesentlich geiler, als
in dem Gästeblock, aus dem wir letztes Jahr noch sieben Gegentore bestaunen
durften. Mit Havelse bepöbeln wurde es dann aber leider nicht allzu
viel, weil sie ohne Interesse an uns zu nehmen, einfach
vorbeigelaufen sind. Das sah letztes Jahr auch noch ganz anders aus. Na
ja, die jüngere Fraktion von denen war wohl auch eher in Berlin gewesen.
Schon scheiße, wenn Hannover zeitgleich spielt...
Das Spiel an sich war
dann leider zum komplett Schwarzärgern. Wir stellen uns mal wieder zu
dämlich an und kriegen in der ersten Minute mit dem ersten Angriff das
1:0 eingeschenkt. In dem Moment machten sich schon die ersten
Befürchtungen breit, dass sich das Debakel vom Vorjahr wiederholen
könnte, jedoch kam dann alles ganz anders. Vicky machte nämlich nahezu
90 Minuten lang das Spiel. Unglaublich aber wahr, nur leider haperte es
wieder im Abschluss und es wurden viele gute Chancen versemmelt.
Zur 85.
Minute startete unser Ferrari dann mal seinen Motor und glich
endlich zum 1:1 aus, was einen wunderschönen Jubel auf unserem Teil der
Tribüne zur Folge hatte. Hochverdient das ganze natürlich. Danach machte
Vicky weiter Druck und spielte nach vorne, nur um dann in der Nachspielzeit
das wohl ärgerlichste Gegentor der bisherigen Saison zu fangen. Richtig,
richtig bitter. Einige Spieler waren danach zurecht den Tränen nahe,
bzw. vergaßen ein paar noch auf dem Platz. Einfach nur eine völlig
sinnlose Niederlage gegen den amtierenden Vizemeister.
Wenigstens hat
sich die Mannschaft sehr ordentlich präsentiert und auch einige Havelser
zollten uns nach dem Spiel noch ihr Beileid. Egal, abhaken und
weitermachen. Abgestiegen sind wir noch lange nicht und wenn selbst
auswärts gegen Gegner wie Havelse eigentlich drei Punkte möglich wären,
dann sollte das gegen die anderen Truppen in der Liga ja auch klappen.
Zum Geschehen auf den
Rängen gibt es eigentlich auch gar nicht so extrem viel zu berichten.
Wir mit 90 Minuten Support mit Unterstützung vom Dach. War okay, aber
auch nichts Weltbewegendes. Dazu gab es ein Spruchband für Showan, das
eigentlich zum Anpfiff gezeigt werden sollte, dann aber aufgrund der
baulichen Gegebenheiten das ganze Spiel über einfach hinter uns an der
Tribüne hing. Von Havelse war ab und an mal was zu hören, aber so
wirklich gut war das auch nicht. Zumindest was bei uns ankam.
Nach dem Spiel hatten
wir dann relativ viel Zeit und nach einem ausführlichen
Supermarktbesuch und einer kleinen Pöbelei an der Bushaltestelle mit dem
(vermeintlichen) Havelser-Bob ;-) ging es via Bus, S-Bahn und Bahn
zurück in die schönste Stadt der Welt.