Stadion Hoheluft, 203 Zuschauer
88. Minute, Spielstand gegen den BV
Cloppenburg 1:1. Eigentlich zu wenig im Abstiegskampf. Victoria fährt
nochmal einen Konter, Steven Lindener spielt gerade noch so quer auf
Robert Subasic. Alle warten auf den Schuss im Strafraum, der Winkel
wird immer spitzer, da legt der Ferrari rüber auf Sergej Schulz.
Dieser erwischt den Ball nicht voll, der Klärungsversuch auf der
Linie scheitert aber und irgendwie ist das Ding drin.
Unbeschreibliche Emotionen brechen aus Mannschaft und Fans. Während
die Spieler vor dem Zaun den Torschützen unter sich begraben,
klettern wir auf eben diesen. In solchen Momenten weiß man irgendwie
gar nicht, wohin mit sich und seiner Freude. Pure Erleichterung,
endlich mal das Glück auf unserer Seite.
Dazu ist es schon erstaunlich, wie sich
Subasic in den letzten Monaten vom belächelten Bankdrücker zu unser
großen Hoffnung im Abstiegskampf gemausert hat. Nach seinen
bekannten Vergleichen rund um den Ferrari auf der Autobahn und den
Kleinwagen im Grünen (ihr kennt die Story) machte er sich für
manche zum Gespött, andere forderten, ihn stets in die Pflicht zu
nehmen. Wer solch eine große Klappe hat, soll ruhig mal seine Chance
kriegen, dann aber auch Leistung liefern müssen. In der Hinrunde
klappte es beim einzigen Spiel in der Startelf mit einem Tor, zudem
mit dem entscheidenden Treffer als Joker in Goslar. Auf Mallorca
sorgte Robert dann im feuerroten Trainingsanzug und mit seiner Art
erneut für einige Lacher, aber auch für ernsthafte
Sympathiebekundungen, guter Junge! Letzte Woche traf er in Havelse,
diesmal zum 1:0 und mit der entscheidenden Vorlage kurz vor Ultimo.
Könnte in den nächsten, entscheidenden Wochen unser großer Trumpf
werden, bleib dran!
Doch der Reihe nach: Dank zeitgleichen
Spielen des HSV in Stuttgart (Sky und so) und von St. Pauli zu Hause
kann man sehr wohlwollend von einer „familiären“ Atmosphäre
sprechen. Gerade einmal gute 200 Zuschauer, dafür aber zig
Kinderwagen verirrten sich in das Schmuckstück Hoheluft. Der B-Block
trotzdem ordentlich gefüllt, unser Haufen – naja – überschaubar.
Aber wenn diese Menschen motiviert sind, spielen Zahlen bekanntlich
eine untergeordnete Rolle.
In der ersten Halbzeit
durchschnittliches Spiel mit vereinzelten Chancen hüben wie drüben.
Einen Abpraller nach 25 Minuten verwurstet Subasic zum wichtigen 1:0,
kurz darauf allerdings der Ausgleich für die Cloppenburger. Unser
Ferrari und ein klasse Freistoß von Carolus prüfen den Gästekeeper
nochmal ordentlich, auch der BV kommt zu Gelegenheiten. Hätte auch
2:1 oder 1:2 stehen können. Der Support in der ersten Hälfte
teilweise etwas verkrampft und ohne den nötigen Kick.
Im zweiten Abschnitt gelang es dagegen
besser sich zu lösen, sodass die ersten 20 Minuten richtig spaßig
waren und Halbzeit Zwei insgesamt deutlich besser aus Fansicht. Für
die Umstände Prädikat „vernünftig“.
Victoria ließ sich auf dem Spielfeld
dagegen teilweise ordentlich einschnüren und hatte einige Male
Glück. Unser Goalie Grubba heute mit einigen Unsicherheiten im
Herauslaufen, zwei Cloppenburger schoben den Ball jeweils am
verwaisten Tor vorbei, durchatmen! Die letzten zehn Minuten dann
richtig intensiv, ab der 88. Minute ist die Geschichte bekannt. Mit
dem Schlusspfiff pure Erleichterung, die Mannschaft macht die Welle
und ach ja – Cebras sind Fluchttiere! ;-)
Vicky zum ersten Mal seit langer Zeit
nicht mehr Schlusslicht der Regionalliga, geiles Gefühl! Dadurch ist
noch nichts gewonnen, trotzdem mal den Moment genießen. Wolfsburg II
nächste Woche wird wohl irrelevant, doch danach kommt es noch zu
einigen echten Endspielen, in denen alles drin ist. Der Optimismus
ist zurück in Hamburg-Hoheluft und wir wieder im Rennen. Unterstützt
die Mannschaft in dieser Phase, sie hat es sich verdient!