Kiesbarg, 150 Zuschauer
Klammheimlich – oder besser gesagt:
relativ unbeobachtet – hatte sich der FC Süderelbe in der Tabelle
auf den Platz hinter dem SCV vorgearbeitet. Klar, die Tabelle ist
momentan arg schief, weil wegen Wetter und so, aber das schmälert
nicht die Leistung, die hinter dieser Arbeit steckt. Andere
Traditionsvereine in der Liga würden aktuell von diesem
Tabellenplatz träumen (Hallo Derbygegner!).
Anyway, es gab da ja auch noch ein
Hühnchen zu rupfen mit Süderelbe – sowohl auf dem Platz als auch
daneben. Wir erinnern uns alle an das Hickhack, das es am letzten
Spieltag der vergangenen Saison um dieses Spiel gegeben hatte.
Seitdem hat sich aber einiges verändert – Süderelbe hat gebaut
und sich eine schnuckelige kleine Tribüne auf die Gegengerade
gezimmert. Nett! Können wir sowas über dem C-Block auch bitte
bekommen?
Der Haufen Vickyfans trudelte dann nach
und nach auf eben jener Tribüne ein und frönte fröhlich dem
Gerstensaft, während unsere Spieler auf dem Platz auch irgendetwas
frönten – Fußball war es jedoch nicht. Zwar konnte man sich
zunächst noch einige Chancen herausarbeiten, allerdings blieben die
alle entweder im Gebälk oder den Armen des gegnerischen Torwarts
hängen. Unschön. Und irgendwie kennt man es ja auch: Wenn du vorne
keine Tore machst, kassierst du sie hinten. Kurz vor der Pause trat
sich unsere Abwehr gegenseitig auf den Füßen rum und zack… stand
es 1:0 für die Gastgeber.
Kurz nach Wiederanpfiff kam es noch
dicker: Mirco Bergmann besorgte das 2:0 und Vicky schaute dumm
hinterher. Dem „alten Mann“ im Vickydress, Marius Ebbers, gelang
zwar noch der Anschlusstreffer, aber auch in den 26 Minuten, die dann
noch zu spielen waren, schaffte es der SCV nicht, zumindest noch ein
Unentschieden rauszuholen. Wäre auch unverdient gewesen.
Revanche auf dem Spielfeld also schon
mal nicht geglückt. Und drumrum? „Wes' Geistes Kind ich bin“
zeigte sich, als sich die Ordner der Gastgeber in der zweiten
Halbzeit weigerten, ein Trüppchen Nachzügler ins Stadion zu lassen.
Natürlich ist kostenfreier Eintritt in der zweiten Halbzeit eine
Frage der Kulanz, aber wer selbst in der 80. Minute noch den vollen
Preis haben will, der hat doch den Schuss nicht gehört. Zumal es
sich dabei um reine Willkür gegenüber den Vicky-Fans gehandelt hat.
Die drehten den Spieß dann jedoch um, nutzten die natürlichen
Gegebenheiten und schauten eben von drüben „vom Berg“ aus zu. So
ein paar Wechselgesänge sind ja auch mal nett. ;-)
Dass es die Einheimischen dabei aber
nicht belassen wollten, zeigte sich dann am Ausgang, als es sofort
verbale und fast auch handgreifliche Entgleisungen setzte, weil ein
Victorianer nach Meinung eines Ordners „nicht schnell genug“ raus
gegangen war – mit Mühe und Not wurde er von zwei Kollegen in Zaum
gehalten. Super sympathische Truppe da unten, wo einige Menschen
meinen, nur weil sie ein gelbes Leibchen tragen, dass sie auf einer
Ebene mit der vom Staat eingesetzten Schutzmacht stehen. Da darf man
sich dann auch nicht wundern, wenn in Deutschland wieder Bürgerwehren
marschieren...