Mittwoch, 21. April 2010

Viertelfinale Pokal: Hamm United – SC Victoria 1:2 (20.04.2010)

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!!! Das ist das Fazit dieses rundum gelungen Abends nach dem Pokalviertelfinale! Ganz so weit ist es zwar noch nicht, aber wir sind dem Oddset-Pokal-Gewinn, der zu einer Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt, heute einen GAAAANZ großen Schritt näher gekommen!
Schon im Vorfeld hatten wir uns vorgenommen, dass wir heute auf jeden Fall den Hammer Park zum Rocken bringen würden, jeder in der Gruppe wusste um das immens wichtige Spiel, von dem die Zukunft des ganzen Vereins abhängt (naja, zumindest wenn wir noch mal aufsteigen wollen)… Dementsprechend fuhren wir topmotiviert nach Hamm und enterten die Sportstätte – wieder mal für vier Euro. Angeblich nehmen die in der Landesliga auch so viel Eintritt. Aha? Na, das Hoppen hierher kann ich mir ja nun sparen, insofern kann das ‘Hoffenheim für Arme’ – oder die “Geächteten”, wie sich sich selbst gerne nennen – so viel Eintritt nehmen, wie sie wollen.
Das Stadion ist so naja… immerhin haben sie eine nette kleine Tribüne an einer der Seiten, dafür ist der Rest des Stadions überhaupt nicht ausgebaut, auf der Gegengeraden beginnt knapp hinter dem Spielfeld eine Buchenhecke. Und die unvermeidliche Laufbahn, die einen gefühlte 20 Meter neben dem Spielfeld stehen lässt. Wir suchten uns einen Platz, um Fahne und Trommel aufzuhängen, neugierig beäugt von den schon recht zahlreichen Hammer Fans. Die Security am Eingang war offenbar nur Show, unbehelligt konnten wir in unserer Ecke agieren. Auffallend viele Hopper heute im Stadion, auch von anderen Szenen wollte sich viele das “Gipfeltreffen” nicht entgehen lassen, aber dazu später mehr…
Wobei man mal realistisch bleiben sollte: Auf der einen Seite der SC Victoria, in den letzten Jahren stets überlegen Hamburger Meiser, auf der anderen Seite Hamm United, seines Zeichens diese Saison als Aufsteiger in der Landesliga Hansa spielend, also eine Klasse tiefer. Klar, die haben Ambitionen bis der Arzt kommt und tauschen jedes Jahr im Sommer die komplette Mannschaft aus – immerhin sind sie in den letzten Jahren von ganz unten brav jedes Jahr eine Klasse hoch. Damit wird wohl dieses Jahr Schluss sein, nur Tabellendritter momentan, das wird nicht reichen. Trotzdem lag eine Anspannung in der Luft, die greifbar war. Auch die Verantwortlichen von Vicky konnten es nicht leugnen, es ging um viel, zumal der nächste Gegner mit Oststeinbek bereits feststeht und das Finale bei uns im Stadion ausgetragen wird!
Dementsprechen legten wir gleich zum Anpfiff mal richtig los – heute dank Tribünendach und zwei Freunden der Breitseite sehr laut – und peitschten die Manschaft an. Bloß nicht wieder den Start verschlafen und sich gleich in den ersten Minuten ein Gegentor fangen! Auch die Hammer Fans legten ordentlich los und feuerten ihr Team an. Was gesungen wurde, kam bei uns leider gar nicht an, da sie ein paar Meter weiter  direkt neben uns standen.
Für ordentlich Stimmung war also jedenfalls gesorgt und Vicky war heute auch hellwach aus der Kabine gekommen. Es war zwar nicht überragend, was sich die blau-gelben Orangen da zusammenspielten, aber sah schon hundert mal besser aus als in allen vorangegangen Spielen seit der Winterpause. Hamm hielt ordentlich dagegen, beide Mannschaften kamen zu Chancen. Von einem Klassenunterschied war zunächst herzlich wenig zu sehen! Wir zogen dieses Mal konzentriert und diszipliniert unser Programm durch, es gab kaum Pausen, die Lieder wurden schön lang durchgezogen und in der ersten Hälfte kein einziges wiederholt. Auf jeden Fall der beste Auftritt nach der Pause! Weiter so!
Mit einem 0:0 ging es dann auch in die Halbzeitpause, wir nutzten die Zeit, um uns zu erholen und mit anderen Vicky-Fans zu plaudern. Auch einen Blick auf die Hopper konnte geworfen werden, immer wieder hübsch, dass sich Mitglieder aus den großen Szenen zu uns verirren und einen auf den Dicken machen. In ihrer eigenen Gruppe wahrscheinlich Mitglied 698, aber bei uns mit ihren Klamotten rumprollen…
Nun ja, nach der Pause ging es genau so weiter, auf dem Rasen allerdings änderte sich etwas: In der 51. Minute fiel schließlich das erlösende 0:1 für uns! Ahmet Hamurcu war der Torschütze, nach Vorarbeit von Vierig samt Chaos im gegnerischen Strafraum. Yes! Der Jubel war unbeschreiblich, auch die Spieler auf dem Platz kannten für einige Sekunden kein Halten mehr. Danach hätte der SCV nachlegen müssen, doch stattdessen geschah mal wieder ein schlimmer Abwehrpatzer (bzw. wo war die Abwehr?): Marschall ließ unsere gesamte Hintermannschaft stehen und flitzte allein auf das Tor von Dennis Wolf zu – einzunetzen war kein Problem, 1:1. Mist!!! Alles wieder offen, doch bitte bloß kein Elfmeterschießen!
Aber zehn Minuten später konnte sich Hamurcu auf der anderen Seite auch wieder durchsetzen, nach Vorarbeit von Jan Lauer und erzielte das 1:2! Wieder grenzenloser Jubel, jetzt noch wilder als beim ersten Mal. Bei uns ging es drunter und drüber, die Konzentration litt natürlich darunter, aber wir bemühten uns nach Kräften. Das Spiel wurde hektischer, unser Support auch ein wenig, nach einigen Minuten des Chaos gelang es uns aber, Ordnung reinzubringen und wir supporteten kräftig weiter. Mittlerweile hatten die Hammer Fans uns auch das Singen überlassen, insofern wurden wir immer lauter. Unsere Mannschaft drückte auf das 3:1, aber es wollte nicht fallen. Hamm kam kaum noch zu Chancen, aber wenn, dann waren sie gefährlich. Trotzdem gelang es dem SCV, den Vorsprung zu halten und eine Runde weiterzukommen!
Anschließend gab es noch kurz Feiern mit der Mannschaft, Laola usw., bevor wir unsere Sachen packten und die Aufkleber einsammelten, mit denen uns Mitglied Nr. 698 beworfen hatte. Oha, wir fühlen uns gedisst! Ab nach Hause und Regenerieren, bevor es am Sonntag zur Pflicht nach H/R geht! Nächsten Mittwoch geht der Wahnsinn weiter, dann zuhause gegen Oststeinbek! Mannomann, das Finale ist zum Greifen nah!!!