Was haben wir nicht alle vor diesem Spiel Angst gehabt, denn mit dem Selbstbewusstsein unserer Mannschaft ist es derzeit bekanntlich ja nicht weit hergeholt. Da kommt Buchholz natürlich gerade zum ungünstigen Zeitpunkt, wie viel ist der Sieg gegen Rugenbergen also wert? Nur weil man gegen die Jungs aus Bönningstedt gewinnt, heißt das ja noch lange nicht, dass man gegen die Nordheider auch nur einen Stich sieht! Zumal wir in den letzten Jahren dort schon immer schlecht aussahen…
Gedanken wurden sich im Vorfeld also genug gemacht, einige hatten gar Angst vor einem Kantersieg von Buchholz. Währenddessen hatten wir uns aber auch noch etwas vorgenommen, denn wir wollten unsere mageren Auswärtszahlen in Buchholz endlich mal hochschrauben und so wurde ordentlich mobilisiert. Nichtsdestotrotz gab es in letzter Sekunde wieder einige Absagen, aber auch spontane Zusagen, so dass wir letztlich mit drei vollen Autos plus Zugfahrer nach Niedersachsen fuhren. Das war auf jeden Fall schon mal ein gelungener Einstand, generell übrigens machten sich viele Victoria-Anhänger auf den Weg in die Nordheide, einige davon auch mit Zaunfahnen bewaffnet. So entstand ein nettes Bild an Zaunbeflaggung (auch außerhalb von Nordkaos), was es sonst ja nicht so oft zu sehen gibt. Gerne mehr davon! Vielen Dank an dieser Stelle nach IZ und an die zahlreichen anderen Gäste.
Wir hatten heute auch ein paar neue Schwenker und Doppelhalter dabei, die gleich mal live getestet werden sollten und starteten entsprechend motiviert in die Partie. Das tat im Übrigen auch unser Team, das in der ersten Halbzeit teilweise recht entfesselt aufspielte – allerdings auch mal wieder größte Chancen nicht verwandelte. Vor allem Benny Hoose alleine hätte für einen Pausenstand von 0:3 sorgen können. Der SCV stand ansonsten recht tief drinnen und passte sich damit dem Gegner ein wenig an, der sich sichtlich schwer tat, ein Mittel dagegen zu finden. Aber wie wir ja alle wissen, reicht dem TSV auch eine einzige Chance, um ein Tor zu machen. Trotzdem waren sich alle in der Pause einig, dass es doch insgesamt eine positive Überraschung war, bisher hatte sich Blau-Gelb gut verkauft, mit einem 0:0 zur Pause konnten alle gut leben. Und auch die neuen Lieder wussten zu überzeugen und sorgten teilweise für eine ordentliche Lautstärke, die auch die Enten im Teich nebenan verschreckt verstummen ließen. Wo sich die angeblichen 435 Zuschauer jedoch versteckt hatten, war nicht auszumachen und auch die neue Tribüne suchte man vergeblich… ;-)
In der zweiten Halbzeit verlor unser Team dann ziemlich den Faden, auch der höhere Fitnessgrad der Buchholzer machte sich nun deutlich bemerkbar, so dass kam, was kommen musste: Während der Vorwärtsbewegung verlor unser Team den Ball, hinten fehlte einer, so dass sich Kim Helmer plötzlich zwei Gegenspielern gegenüber sah. Er zögerte zu lange, so dass Lukas Kettner den Ball vors Tor flanken konnte, wo Chikale Loa dann in der 56. Minute für die Führung der Heimmannschaft sorgte. Danach war auch bei uns die Luft kurz raus, ängstlich wartete jeder, ob nun das große Schlachtfest begann, aber stattdessen raffte sich auch der SCV noch einmal auf. An dieser Stelle übrigens mal einen großen Tadel an die beiden Assistenten, die oftmals nicht auf der richtigen Höhe standen und permanent Abseits für den SCV anzeigten. Schon bitter, diese Leistung in der Oberliga! In der 63. Minute machte Hoose dann seine Fahrlässigkeiten aus der ersten Hälfte wenigstens wieder gut und legte auf Jan Vierig vor, der zum Ausgleich einschob!
Nun begann ein offener Schlagabtausch, der uns oftmals den Atem stocken ließ, da immer deutlicher wurde, dass der TSV stärker wurde und besser ins Spiel kam. Als dann auch noch Marcus Rabenhorst angeschlagen raus musste, verlor die Abwehr noch mehr an Stabilität und Blau-Gelb hatte Glück, dass der Lattenkracher kurz vor Schluss nicht rein ging. Bei uns machte sich diese Unruhe natürlich auch bemerkbar, so dass der Support am Ende doch arg litt, nicht nur aufgrund der brutalen Hitze in der Sonne, sondern auch wegen der Angespanntheit – zumindest einen Punkt braucht der SCV, um den Anschluss an die Spitze nicht zu sehr zu verlieren!
Als der Schiri dann endlich abpfiff, waren alle fix und fertig und positiv überrascht. Auch wenn mal wieder selbst Großchancen nicht reingemacht wurden, hatte man immerhin einen Punkt mitgenommen – da Schnelsen an der Spitze zeitgleich verlor, also nicht ganz so dramatisch, zumal die anderen Mannschaften oben in der Tabelle in den nächsten Wochen noch gegeneinander spielen müssen, während der SCV nun erst mal den Aufsteiger Billstedt vor der Brust hat. Weiter so, Jungs, dann holen wir Freitag die nächsten drei Punkte!