Es
müsste so ungefähr 14:27 Uhr am vergangenen Samstag gewesen sein,
als Tobi Grubba, der in seiner Zeit bei Victoria bisher durchaus
stark gehalten hatte, einen kapitalen Aussetzer hatte und so die
Zweitvertretung des VfL Wolfsburg mehr oder weniger per Eigentor in
Führung schoss. Der Ball zirkulierte bis dahin wunderbar durch die
blau-gelben Reihen, bis unser Torhüter den Gegner auch mal
mitspielen lassen wollte, der sich die Chance auch nicht nehmen ließ
und einnetzte. Somit lag der Abstiegskandidat beim Tabellendritten
hinten. Danach hatte es aber zunächst nicht ausgesehen. Die
Hamburger waren gut ins Spiel gekommen, Benjamin Bambur hatte die
Führung sogar auf dem Fuß. So führten aber die Hausherren und
gaben das Spiel auch nicht mehr aus der Hand. Kurz vor der Halbzeit
landete ein direkt geschossener Freistoß in unserem Tor und somit
war die Messe bereits nach einer Halbzeit gelesen. In Hälfte zwei
schossen die Wobs dann noch das 3:0, was aber irgendwie kein
Anwesender in der Entstehung gesehen zu haben scheint. Wahrscheinlich
ein Fall kollektiver Verdrängung. Danach gingen es die Grünen noch
gechillter an als sowieso schon und ließen den SCV machen, der die
sich bietenden Gelegenheiten, es vielleicht doch noch einmal spannend
zu machen, aber auch nicht nutzte. So stand am Ende eine
3:0-Niederlage eines Abstiegskandidaten bei einem Spitzenteam. Nicht
schön, aber auch kein Weltuntergang.
Sehr
sehr viel schlimmer wäre ein solches Ergebnis in den nächsten
überlebenswichtigen Spielen. Zunächst in Meiendorf und Cloppenburg,
dann zu Hause gegen Goslar und den HSV II und anschließend in
Flensburg müssen ganz dringend Siege her. Und mal ganz ohne Flachs:
Mit Leistungen wie am Samstag ist das auch jeweils drin. Die Jungs
haben es selbst in der Hand, so einfach ist das!
Apropos
selbst in der Hand: Auch die Fanszene des SCV hat es selbst in der
Hand in den letzten verbleibenden Spielen einen guten und bleibenden
Eindruck zu hinterlassen, wenn denn der bittere Gang in die Oberliga
angetreten werden sollte. Leider scheint sich in den letzten Wochen
eine gewisse Lethargie und Lustlosigkeit breit gemacht zu haben. Wo
man Anfang der Saison noch mit 20 Leuten in Hannover unterwegs war,
hat man heute schon fast Mühe zwei Tickets zusammen zu kriegen. Wäre
knorke, wenn sich alle mal ein wenig selbst in den Arsch treten! Mal
von allen anderen Argumenten abgesehen, hat es die Mannschaft einfach
verdient!
So,
nach der Moralpredigt wieder zurück zu Wolfsburg: Im wunderschönen
Stadion Elsterweg, dem alten Stadion des VfL, wurden wir nach
minutiösen Einlasskontrollen auf die linke Seite der Haupttribüne
geschickt. Mit dem Dach im Rücken (bzw. überm Kopf) konnten wir
lautstärketechnisch gut loslegen. Allerdings sorgte die schwüle
Luft bald für gereizte Stimmbänder, was das Singen erheblich
erschwerte. Nichtsdestotrotz feierten wir auch unter sportlich
schwierigen Bedingungen die Mannschaft und den Verein 90 Minuten.
Kein grandioser Auftritt, angesichts der Rahmenbedingungen aber
akzeptabel. Vielen Dank übrigens nach 1x Harz für die
Unterstützung! Nach dem Spiel das übliche und immer gern gesehene
Abklatschen mit der Mannschaft, einmal Einkaufen gegenüber und dann
ab nach Hause, endlich!