Samstag, 3. Januar 2015

Hallenturnier in Adendorf


Adendorf Sportzentrum, ca. 500 Zuschauer

Vicky ohne anwesende Fanszene? Das geht gar nicht. Und da ich des Fußballspielens noch weniger mächtig bin als der Rest der Bande, nahm ich die Aufgabe auf mich, unsere Mannschaft zu den Hallenturnieren nach Adendorf und Quickborn zu begleiten, während sich der Rest beim „Fußballfans gegen Homophobie“-Turnier in Leipzig die Zeit vertrieb.
Für mich bedeutete das, an einem Samstag mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Adendorf zu gondeln. Wer den Ort Adendorf nicht kennt: Das liegt bei Lüneburg und hat sogar eine Busanbindung – einmal stündlich vom Lüneburger Bahnhof zum Turnierort in einem Sporthotel, abends fährt der letzte Bus um 19:08 Uhr. Kennen wir ja, Dorf halt...
Dementsprechend war bereits im Vorfeld klar, dass ich die Endrunde nicht würde schauen können: Finale sollte um 21 Uhr stattfinden. Allein das ist schon bekloppt, wenn man die Spieler dazu bringt, neun bis zehn Stunden in einer Sporthalle zu verbringen!
Auch ansonsten war das eine Veranstaltung zum Abgewöhnen! Teures Catering, kaum Platz zum Essen, überfüllte Halle, stickige Luft – und ein Turniermodus, der 12 Teams in zwei Sechsergruppen gegeneinander antreten ließ. Das hieß bereits am späten Nachmittag Zeitverzögerungen von einer knappen Dreiviertelstunde und über zwei Stunden Zeit zwischen den Spielen der eigenen Mannschaft. Halleluhjah! Kein Wunder, dass dies wohl der einzige Auftritt von Vicky in Lüneburg bleiben wird.
Zeitweilig bekam ich immerhin Gesellschaft von einem einheimischen Kaoten, der das gute gemachte Programmheft durch allerlei Wissen der anwesenden lokalen Mannschaften ergänzen konnte. Aber insgesamt interessiert mich der Fußball in den Niederungen Niedersachsen dann auch nicht wirklich – es reicht schon, wenn ich in Hamburg alle Teams bis zur Kreisklasse runterbeten kann.
Für kurze Ablenkung sorgte immerhin die anwesende Fanszene aus Celle, die allerdings auch mehr durch Casual-Modenschau und Bierkonsum auffiel als durch guten Support. Gegen 18 Uhr hatte ich dann auch genug von der Vorstellung und so hieß es Abmarsch. Durch die Zeitverzögerung auf dem Spielfeld verpasste ich dadurch tatsächlich noch das letzte Vorrundenspiel (!) von Vicky, das gegen 19:30 Uhr stattfand. Von der Endrunde inklusive Finalteilnahme und zweitem Platz für Blau-Gelb mal ganz zu schweigen. Immerhin: In den Weiten Niedersachsens fährt der Bus überpünktlich, sodass mir ein einstündiger Aufenthalt in Lüneburg erspart blieb und ich direkt in den metronom nach Hamburg sprinten konnte.