Eigentlich hatte von uns keiner so richtig Lust auf das Spiel. Zu schlecht war die Vorstellung der Mannschaft vom Dienstag (Bergedorf-Niederlage), die noch bei allen in den Köpfen herumgeisterte – auch bei denen, die das ganze nicht live ansehen mussten.
Trotzdem trafen wir uns gegen 18 Uhr im Stadion – passend zum einsetzenden Regen! Dementsprechend fiel der Stand einmal mehr ins Wasser, während wir die zwei Kiddies beobachteten, die sich mit zwei Fahnen vor der Tribüne aufgebaut hatten. Wir überlegten schon, ob Curslack mittlerweile Fans vom großen Verein eingekauft hatte, damit bei denen auf dem Deich überhaupt irgend etwas los ist, wurden dann aber eines Besseren belehrt, als die Jungs sich auf den Weg zu uns machten, um uns zu unterstützen. Coole Aktion!
Wir hatten uns heute überlegt, auf Grund der widrigen Wetterverhältnisse uns nicht komplett die Seele aus dem Leib zu brüllen, sondern stattdessen trommeln mit zwei Trommeln zu üben, weshalb ein weiterer Kaot in das Mysterium der Drumsticks-Bearbeitung eingewiesen wurde. Teilweise klappte das ja schon ganz gut, teilweise musste man sich durchaus noch die Ohren zuhalten. Wir übten dazu passend Lieder, die wir sonst (noch) gar nicht oder schon lange nicht mehr gesungen hatten und alle hatten ihren Spaß.
Unterstützt wurden wir dabei heute von der Mannschaft, die sich wohl überlegt hatte, den 102 Zuschauern (!), die sich in den Regen getraut hatten, den Spaß am Fußball zurückzugeben und entsprechend aufspielten. Das Spiel war noch keine zwei Minuten alt, da rappelte es im Tor der Männer vom Deich! Nach einer Vorlage von Stephan Rahn köpfte Jan Melich den Ball in Netz! Klasse Aktion von zwei Spielern, die am Dienstag wahrlich grottig gespielt hatten… So kann man sich rehabilitieren. Der Jubel war entsprechend groß, während auf dem Rasen eine Angriffswelle nach der anderen Richtung Curslacker Tor rollte. Offenbar war der Mannschaft von Trainer Henke die lange Autofahrt nicht bekommen oder sie keine Lust, bei dem Wetter zu spielen, auf jeden Fall liefen sie alle wie Falschgeld auf dem Platz herum. Das nutzten unsere Jungs aus: Nach mehreren Freistößen, die Rahn alle exakt gleich ausgeführt hatte (und die alle übers Tor gingen), passte die Mannschaft von Curslack einmal mehr nicht auf und der Ball trudelte in Zeitlupe durch die Beine von zehn Spielern hindurch ins Tor! Geil! Nach 16. Minuten führten wir 2:0, es hätte auch jetzt schon locker 6:0 stehen können…
Leider war die Chancenverwertung anschließend nicht der Hammer, der Vorsprung aber durchaus komfortabel, so dass uns auch für die zweite Hälfte nicht bange war. Allerdings erlebten wir nun ein komplett anderes blau-gelbes Team, denn plötzlich ging gar nichts mehr zusammen. Es war nicht so schlimm wie in Bergedorf, aber nicht weit davon entfernt, während Curslack nun aufdrehte. Es kam, wie es kommen musse: In der 49. Minute schoss Curslack in Form von Mahrt den Anschlusstreffer. Nun begann das Zittern, aber Florian Ludewig, der heute das Tor hütete, machte seine Sache gut und bewahrte uns vor einem Unentschieden. Es gibt auch Gerüchte, dass ein Fan kurzzeitig den Ball stibitzte un eine kleine Basketballeinlage übte, bevor er ihn artig wieder aufs Spielfeld beförderte… Aber Zeitspiel kann ja nur von den Spielern ausgehen oder?! ;-)
In der über-langen Nachspielzeit (wofür eigentlich?!) bekam Jonah Asante noch die rote Karte – angeblich hatte er seinen Gegenspieler beleidigt, aber der Schiri wusste sich in der letzten halben Stunde eh nicht mehr zu helfen und verteilte wahllos Karten…
Egal, wir feierten die Rückeroberung des ersten Tabellenplatzes (da gehören wir auch hin!!!) und schauen nun ein wenig hoffnungsvoller auf Sonntag Richtung Buchholz. Da heißt es im Spitzenspiel, den Schafzüchtern aus der Heide mal zeigen, wo der Hammer hängt!