Heute fuhren wir mal wieder mit dem Auto zu fünft nach Oststeinbek. Die „Arena“ der Oststeinbeker stach nicht gerade durch eine besonders ästhetische Gestaltung hervor, anscheinend zog es der Oststeinbeker SV auch vor, statt dem teuren Naturrasen Kunstrasen in der „Arena“ zu verwenden. Wir bauten die beiden Trommeln auf und hängten unsere Zaunfahne auf. Nachdem ein Kaot eine Runde Bier ausgegeben hatte (an dieser Stelle noch mal ein Dankeschön hierfür) begann dann endlich das Spiel. Wir hatten natürlich hohe Erwartungen an den SCV, wir wollten einen Sieg, der uns der Meisterschaft nähergebracht hätte.
Das Spiel begann gut für den SCV, er war spielerisch dem OSV weit überlegen. Nach kurzer Zeit fanden sich die Oststeinbeker Nachwuchs-Riot-Kiddies rechts neben uns ein, die meinten, uns provozieren zu können / zu müssen. Nachdem sie erkennen mussten, dass sie trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit lautstärkemäßig nicht mit uns mithalten konnten, besorgten sie sich Ratschen, jedoch gelang es ihnen auch mit Hilfe dieser nicht, uns zu übertönen.
Zurück zum Spiel: Nach 14 Minuten bekam der eigentlich überlegene SCV den ersten Gegentreffer von Braesen. In der ersten Halbzeit fielen noch drei weitere Treffer: Ulusoy erhöhte auf 2:0, Sa Borges Dju auf 3:0 und Rahn erzielte in der 45. Minute den Anschlusstreffer nach einem Elfmeter. Unser anfängliches Bemühen, den SCV gut zu supporten, wandelte sich schnell in Resignation, nach der ersten Halbzeit erreichte die Stimmung bei uns ihren vorläufigen Tiefpunkt. Trotz der spielerischen Überlegenheit hatte der SCV die Torgefährlichkeit eines Maulwurfs, die Stürmer nahmen das Tor jedenfalls wie mit den Augen eines solchen Tieres wahr.
Hälfte Zwei: Noch immer waren die Victorianer spielerisch überlegen, der Ball befand sich hauptsächlich im Strafraum der Oststeinbeker, aber wieder war die Chancenverwertung das Hauptübel. Das Supporten hatten wir inzwischen aufgegeben, bis uns Vicky wieder mit einem richtigen Tor motivieren würde. Nach den Anschlusstreffer Rahns nach einem weiteren Foulelfmeter in der 69. Minute waren wir wieder etwas zuversichtlicher. In der 77. Minute verfielen wir erneut in Resignation: der Oststeinbeker Cihan traf zum 4:2. Nun gesellte sich ein Oststeinbeker Fan zu uns, der sich angeregt mit uns unterhielt und meinte, uns auch schon mal im Fernsehen gesehen zu haben. Er schätzte es, „dass es noch junge Fans wie euch gibt“. Der nette Mann (dessen Sohn bei der Reggae-Band I-Fire spielt) erwies sich als großzügig und spendierte uns eine Runde Bier bzw. Cola (auch hier bedanken wir uns natürlich).
Wir rechneten nun nicht mehr mit einer überraschenden Wendung des Spiels, die Oststeinbeker Fans, die sich in der Nähe des Bierstandes versammelt hatten, feierten schon, dem Delirium nah. In der 1. Minute der Nachspielzeit konnte Eybächer auf 4:3 verkürzen. Dann kam der Abpfiff und uns war klar, dass die Meisterschaft noch hart umkämpft wird…