An diesem besonderem Datum (nur noch ein Mal, dann müssen wir wieder 100 Jahre warten, um diese Konstellation erleben zu können) im November 2011 war der Winter auf Stippvisite in unserer schönen Hansestadt. Bitterkalt war es nicht nur an der Hoheluft, sodass der Absatz an wärmenden Kleidungsstücken aus dem Fan-Shop kurz vor Anpfiff noch einmal in die Höhe schnellte. Jetzt musste nur noch das Spiel gut werden und schön wären wir alle von Herzen erwärmt nach Hause gegangen. Pustekuchen!
Denn es war phasenweise wirklich das, was man von einem 0:0 so erwartet: Chancenarm, Fehlpass geprägt, einfach nicht hübsch anzusehen. In der ersten Halbzeit kam noch hinzu, dass Pinneberg die bessere Mannschaft war, was natürlich auch nicht wirklich half, das Herz der anwesenden Victorianer zu erwärmen. So durfte man sich bereits nach wenigen gespielten Minuten bei Dennis Wolf im Tor bedanken, dass man nicht schnell zurück lag. Auch im weiteren Verlauf der ersten 45 Minuten waren die Gäste dem Tor näher als Blau-Gelb. Erst fünf Minuten vor dem Pausentee, und der war bei der Kälte wirklich nötig, wurde der SCV mal richtig gefährlich. Allerdings konnte der Keeper des VfL Rogers Schuss aus nächster Distanz nach guter Vorarbeit von Hoose abwehren. Kurze Zeit später hatten wir wohl Glück, dass wir das Spiel mit elf Mann und keinem Gegentor fortfahren durften. Rabenhorst stoppte mit unfairen Mitteln einen davon eilenden Stürmer aus der Vorstadt. Das Ganze sah von der anderen Seite des Platzes arg nach a) Notbremse und b) Elfmeter aus. Beides war nicht der Fall, Rabe sah lediglich Gelb und den fälligen Freistoß dürfte der Hausmeister des UKE demnächst wieder finden. So endete die erste Hälfte mit einem fast schon glücklichen 0:0.
Der zweite Spielabschnitt war dann sogar noch ein wenig unspektakulärer als der erste. Kaum Torraumszenen, folglich auch keine Tore. Victoria war zwar die bessere Mannschaft mit mehr Ballbesitz, gebracht hat’s aber wie so oft nichts. Zum Ende hin sehnten alle 172 Zuschauer nur noch den Abpfiff herbei, um sich endlich diverse Gliedmaßen aufwärmen zu können, die hier und da schon abzufallen drohten.
Die Hoffnungen auf die Hallenmeisterschaft dürften damit passè sein, jetzt gilt es noch möglichst viele Punkte zu sammeln, um dann in der Rückrunde zumindest die Chance zu haben, wieder nach vorne aufzuschließen. Die Zahl der Verletzten, die sich mit Andreas Goldgräbe unter der Woche übrigens abermals erhöhte, sollte im Februar wieder in ertragbaren Sphären liegen, sodass die Hoffnungen der Optimisten auch ein wenig realistische Nahrung erhalten.
Auch für Nordkaos war dieser Abend schwierig. Im Moment haben viele Leute im Umfeld keinen Bock auf Victoria oder auch einfach keine Zeit, sodass wir mit einer absoluten Rumpftruppe vertreten waren. Die Stimmen waren auch recht schnell weg, sodass wir uns nach ca. 20 Minuten darauf beschränkten mussten das zu tun, was man gemeinhin als „spielbezogenen Support“ bezeichnet. Zum Ende der zweiten Halbzeit hin mischte sich darunter dann noch eine Priese (Galgen-?)Humor und die sinnlos-Elemente des Supports überwogen. Nicht unerwähnt bleiben sollen die 3-5 mitgereisten Pinneberger mit ihrer leicht überdimensionierten Fahne, die aber zumindest einmal etwas Farbe und Gesang Schrägstrich Schlachtrufe in den Gästeblock brachten.
Nächste Woche geht es dann raus auf den Deich (zu Curslack, das muss man ja inzwischen präzisieren…). Gegen einen Gegner, der zu Hause bisher alle Spiele gewinnen konnte, hoffen selbst die optimistischsten unter uns auf einen Punkt, das kann ja heiter werden…