Viel zu selten lassen sich die
Auswärtsspiele der Liga mit der glorreichen Zweiten kombinieren,
doch an diesem Sonntag sollte es endlich mal wieder der Fall sein.
Der Tabellenführer der Kreisliga 5 trat um 11:30 Uhr bei Polonia
gegen den Ball, der designierte Meister der Oberliga bei
Vorwärts/Wacker. Passt perfekt, dachten sich auch ca. zehn Kaoten
und Konterbanden und versammelten sich mehr oder weniger pünktlich
am netten kleinen, total verbauten Grandplatz an der Finkenau. Die
Sonne schien, Bratwurstduft in der Luft und die Konterbande mitsamt
ihrer neuen Zaunfahnenpracht schon stark alkoholisiert. So darf der
Tag beginnen.
Sportlich war ziemlich schnell klar,
dass es die Überflieger der Liga heute schwer haben werden. Wie
letzte Saison an gleicher Stelle als es eine unschöne, vor allem
hitzige Auswärtsniederlage setzte. Und wenn ich gerade so in
Erinnerungen schwelge... wisst ihr, dass Nordkaos seine erste Partie
der Zweiten Herren an eben diesem Ground besuchte? Nostalgie pur!
Während die Konterbande also die ein oder andere Melodie
versemmelte, konzentrierte sich Nordkaos auf das kulinarische
Angebot. Der polnische Gastgeber übrigens auch immer mal wieder mit
vereinzelten Schlachtrufen in der Landessprache.
Die Mannschaften mühten sich
unterdessen und schließlich legte Victorias Kwame den Ball ins Netz
der Gastgeber. Also alles, wie es muss. Irgendwann zog es dann noch
das weitgereiste Inferno Sliastorp an den schönen Ground in Barmbek
Süd, während auf der anderen Seite der nicht ultra-orientierte
Victoria-Anhang für Krawall sorgte. Und prompt parkte auch schon der
sogenannte Freund und Helfer am Platz, um das Spiel für
Zeugenaufnahmen zu unterbrechen. Etwas kurios, wenn da so eine Dame
auf dem Platz steht und Notizen macht. Egal, das Spiel ging
irgendwann weiter, der Biervorrat der Konterbande wurde aufgebraucht
und Polonia drehte mal fix das Spiel auf 2:1. Moment, so war das
nicht geplant! Jetzt die Forderung der Spieler an die Fans: Macht mal
Stimmung. Na gut, okay, verlieren geht natürlich nicht klar. Also
Stimmung gemacht, zumindest ein wenig und die Mannschaft zum
Ausgleich gepusht. Nein, das hat sie tatsächlich schon selbst
gemacht, die Jungs sind ehrgeizig genug und hatten auch genügend
Chancen zum Sieg, doch es sollte heute nicht sein. Wurscht. Apropos,
die polnische Bratwurst war natürlich vorzüglich.
Der immer noch gut aufgelegte
Victoria-Mob macht sich schließlich per pedes auf den Weg zur
nächsten U-Bahn-Station, um eine Umgehung der U2-Sperrung Berliner
Tor/Horner Rennbahn aufzutun und landete schließlich im Bus, der
direkt vor den Toren des Sportparks Öjendorfer Weg parkte. Nice.
Also jetzt Oberliga...