Nach dem
morgendlichen Auftakt bei Polonia mit der glorreichen Zweiten ging es
weiter mit dem Bus nach Billstedt. Victoria zahlreich vertreten, wenn
auch nicht alle Auswärtsfahrer heute sangeswillig oder sangesfähig
schienen. Wie immer machten es also die Kaoten wett, die ja
bekanntlich immer singen. Zugegeben, immer versuchen zu singen.
Zumindest fast immer versuchen zu singen.
Der Mob
lief direkt hinter dem Eingang den Offiziellen in die Arme und die
Zeit bis zum Anstoß wurde von uns Älteren genutzt, die Geschehnisse
der letzten Spieltage aufzuarbeiten und natürlich auch ein paar
aktuelle Gerüchte zu überprüfen. Und siehe da, die Jugend brachte
es tatsächlich fertig, alleine und ohne weitere Anweisungen alles
aufzubauen/aufzuhängen. Kompliment.
Um so
einiges blau-gelbes Wissen reicher, bewegten auch wir uns schließlich
zum Rest der Truppe, um pünktlich mit Einlauf unserer Equipe den
Support zu beginnen. Eilbek-Andi auch am Start, d.h. heute wieder
Negativ-Fame bei hafo. Aber wie heißt es so schön, besser als keine
Aufmerksamkeit, nicht wahr?
Das
Spiel entsprach dann allen Erwartungen. Lockere drei Punkte für den
Meister. Ja, ich glaube, wir werden Meister. Und nein, das ist kein
Hochmut, der kurz vor dem Fall steht, denn es gibt ja bekanntlich
keinen Fall. Der Support war so naja, wie das so ist in der Oberliga.
Auf Sportplätzen, wenn der Wind schlecht steht oder es regnet,
leidet die Akustik. Ich behaupte mal, kein Bundesligafan hat sich
jemals Gedanken über den Zusammenhang von Lautstärke und
Wetterbedingungen gemacht. Tja, in der Oberliga – und unsere
Fallstudie dauert jetzt schon mehr als vier Jahre an – erkennt der
singende Fan schnell, was das Wetter zulässt und was nicht. Wann ist
das Wetter so klar, dass gute Lautstärke erreicht wird, wann sind
die Stimmen schon nach zehn Minuten weg? Wann treibt der Wind jeden
Gesang davon, wann dämpft der Regen ein jedes Tönchen? Gerade auf
zügigen weiten Plätzen kann Support ein echter Krampf sein.
In
Hälfte Eins war der Support dennoch angemessen, riss aber auch keine
Bäume aus. In der zweiten Hälfte, als sportlich eigentlich schon
alles gegessen war, nutzen wir daher die Gelegenheit, noch ein paar
neue Lieder zu üben, bevor die letzten Minuten dann eher der
Kategorie Sinnlos- und Spaßgesänge zuzuordnen waren. Die
Oberligaabschiedstour ist eben langsam in der Feierphase angelangt
und nicht selten tönte ein „Nie mehr Oberliga, nie mehr, nie mehr“
über den Platz.
Sportlich
boten unsere Mannen einen klaren Sieg. Marcus Rabenhorst mit einem
Doppelpack. Er wird nächste Saison im Sturm gebucht. Stilz übrigens
auf der Bank. Geht auch ohne und neben Air-Rabe, wie ihn scv-liga.de
jetzt betitelt, legte einmal mehr Nico Patschinski den Ball in die
Maschen. Ach ja, Billstedt machte irgendwann auch noch ein Törchen,
zum zwischenzeitlichen 2:1. Überraschend. Ich glaube auch für den
Gastgeber selbst. Victoria nahm das mit einem müden Lächeln zur
Kenntnis und Goalgetter Rabenhorst erhöhte mal locker auf 3:1.
Fußballfeinkost
war das alles nicht, mager aber auch nicht. Sondern eher: Victoria
souverän, Billstedt wie ein Absteiger.
Interessiert
aber eh nicht, Hauptsache drei Punkte und schnell wieder weg.