Stadion Hoheluft, 257 Zuschauer
Tabellenplatz 3 –
zumindest eine Nacht lang. Das klingt doch tatsächlich mal nach dem
SCV; wie wir ihn kennen und lieben. Klammheimlich hat sich Vicky in
den letzten Tagen an die Spitzengruppe in der Tabelle heran
gearbeitet. Zwar ging es bis Sonntagabend wieder auf Platz 6 runter,
da alle anderen ihre Spiele auch gewonnen haben, aber immerhin ist
der Abstand zu Platz 7 (wo der Erzfeind rangiert) auf vier Punkte
angewachsen.
Vielleicht ist es daher
also endlich mal an der Zeit, total positive
Super-duper-Spielberichte zu schreiben, in denen es nur um Einhörner
und rosa Blumen geht. Wäre jetzt aber auch nicht unser Stil,
insofern gibt’s natürlich auch nach dem Sieg gegen Schnelsen ein
wenig Euphoriebremse und Kritik. Denn es ist noch immer Luft nach
oben in der Spielweise des SCV. Natürlich hat man den Gegner 90
Minuten lang dominiert. Natürlich hat man kaum Chancen zugelassen.
Natürlich hat man den sechsten Heimsieg in Folge eingefahren. Aber –
und das ABER ist halt da: Man hat auch gegen einen unglaublich
schwachen Gegner gespielt. Und man hat sich selbst von dem noch ein
Gegentor eingefangen. Wohin der Freistoß geht, hätte Tobi übrigens
ahnen können, schließlich schießt Rahner da IMMER hin! ;-)
Jahrelang hat Vicky davon profitiert, nicht nur ich hatte Oberhausen
am Freitag sofort wieder vor Augen!
Vielleicht liegt das
Problem auch woanders. Ich erwische mich in letzter Zeit häufig
dabei zu überlegen, ob ich die Oberligazeit vor unserem
Regionalligaausflug zu sehr glorifiziere. Denn auch da lief nicht
immer alles rund, es gab Niederlagen und Unentschieden, man ist mal
im Pokal vorzeitig ausgeschieden und die Spiele sahen nicht alle
klasse aus. Vielleicht sind die Ansprüche zu hoch, die ich an dieses
Team habe. Als Absteiger sieht man sich ja immer noch gerne als
„eigentlich klassenhöher“ an. Insofern sollte ich vielleicht
einfach mal die Oberligazeit genießen und froh sein, dass ich wieder
Spiele sehen darf, in denen es souverän drei Punkte gibt. Wenn auch
nicht mit Hurra-Fußball oder megahohen Ergebnissen. Immerhin
erwische ich mich in den letzten Tagen endlich wieder dabei, mir die
Tabelle anzuschauen und auszurechnen, wer wie spielen muss, damit wir
noch weiter hochkommen. Das hatte ich mir in den letzten zwei Jahren
abgewöhnt....
Also freue ich mich
einfach mal über die Partie vom Freitag. Sergej Schulz mit einer
klasse Leistung, seinem verwandelten Elfer, seinem Freistoß auf den
Kopf von Tanidis zum 2:0 und einem wunderschön herausgespielten Tor
von Marius Ebbers zum 3:1. Das sah schon sehr elegant aus. Der Gegner
ist eigentlich nicht der Rede wert, denn Schnelsen ist nur noch ein
Schatten seiner früheren, glanzvollen Tage. Einen
Manipulationsskandal am Hals, den sogar den NDR dazu bewogen hat,
unser Spiel zu besuchen. Mehrere ehemalige Vickyspieler, die ihre
besten Zeiten hinter haben (Sorry, Rahner). Nächstes Jahr dürft ihr
dann gegen unsere Zweite spielen. Ach ja, und werft euren
Marketingmanager raus! Wer auf die Idee kommt, auf ein
schwarz-blau-weißes Trikot goldene Zahlen zu pinseln, der gehört
verboten! Das kann doch keiner lesen!
Ein paar Sätze zur
Fanszene: Die Kurve ist diese Saison bisher auch noch nicht so
richtig in Schwung gekommen. Eine große Fluktuation der Leute und
immer wieder Verhinderungen durch andere Termine sorgen stets dafür,
dass wir nie vollständig sind. Am Freitag war auch wieder so ein
Tag, wo zuerst gar nichts ging. Dann haben aber einige Leute die
Verantwortung übernommen und den Karren aus dem Dreck geholt. Vielen
Dank, so muss das sein! Auch das Zusammensitzen hinterher tat gut, um
noch mal über ein paar Sachen zu quatschen. Ich hab auf jeden Fall
wieder Hoffnung, dass sich Mannschaft und Fans gemeinsam nach oben
arbeiten können, damit man wieder rundherum Spaß hat! Vor allem mit
der Aussicht, nächsten Samstag in unser Lieblingsstadion zu fahren –
raus auf den Deich nach Curslack! Kennt man, will man, liebt man! ;-)