Otto-Koch-Kampfbahn, 380
ZuschauerInnen
Ein Spielbericht, vor dem dem es mir
graust, allerdings nicht, weil das Spiel irgendwie daneben war,
sondern weil mir ein Fauxpas unterlaufen ist, der eigentlich so
peinlich ist, dass er nicht an die Öffentlichkeit gehört. Aber
damit ihr und die Nicht-Anwesenden was zum Lachen haben, kriegt es
ihr das natürlich berichtet: Wir waren leider ziemlich wenige Leute,
weshalb ich mich mit den Jüngeren per Bahn aufmachte und ein anderer
Kaot mit dem Auto nach Buchholz rausfuhr. Ich war der einzige der
Bahnfahrer, der schon mal in Buchholz war und eigentlich kenne ich ja
Buchholz auch. Zumindest den Bahnhof und den Weg zum Stadion. Wir
saßen jedenfalls in der Bahn, aus der Meppen gerade auf dem Weg zum
HSV II ausgestiegen war und irgendwer fragte, wie lange wir noch
fahren müssen. Meine „Acht Minuten“-Antwort nahm dann jemand zum
Anlass, an der nächsten Station zu sagen, dass wir aussteigen
müssten. Ich war gerade irgendwie in Gedanken und drehte mir 'ne
Kippe. Ich wunderte mich beim Aussteigen noch, warum der „Bahnhof“
so komisch und klein aussah, aber dachte mir irgendwie erstmal nichts
dabei. Letztendlich brauchten wir eine halbe Ewigkeit, um zu peilen,
dass wir gerade in Klecken stehen und ein Dorf zu früh ausgestiegen
sind. Der nächste Metronom hielt hier leider nicht, jedoch war der
andere Kaot schon rechtzeitig in Buchholz, um uns wild lachend in
Klecken abzuholen. Peinlich, peinlich. Danke nochmal dafür, denn du
hast meine erste Auswärtsfahrt mit dem Taxi vermieden. Letztendlich
waren wir dann auch zehn Minuten vor Anpfiff im Stadion und richteten
uns neben unserer Bank ein.
In Buchholz sahen wir dann bei bestem
Wetter einen verdienten und umkämpften Sieg unseres SCV. Das Spiel
begann zunächst ausgeglichen, aber mit einem leichten Chancenplus
für Vicky. Leider sollte sich an dem Tag mal wieder unsere
Abschlussschwäche bemerkbar machen, die aber heute durch Alexander
Gege von den Gastgebern kompensiert wurde. Zwischen ihm und seinem
Torwart gibt es ein Missverständnis, bei dem der Ball in einer
wunderschönen Bogenlampe im Netz verschwand. Keine Gefahr weit und
breit, aber 1:0 für Vicky. Wir spielten danach etwas zurückgezogener
und ließen Buchholz mehr Räume, die machten allerdings sehr wenig
daraus. Wirklich zwingende Chancen gab es da kaum und auf unserer
Seite wurden leider auch alle Abschlüsse vergeben. Bis zum Strafraum
sah das immer ganz nett aus, aber die Konsequenz hat auf beiden
Seiten gefehlt.
So ging es mit einer glücklichen, aber
nicht unverdienten Führung in die Halbzeit. Ein kleiner
Wermutstropfen ist leider die Verletzung von Iscan, der etwa in der
20. Minute verletzungsbedingt raus musste. Gute Besserung! Für ihn
kam Ebbers, der erst nur auf der Bank Platz nahm und jetzt die Rolle
des Zehners zugeteilt bekam. Mir gefiel er da persönlich nicht so
gut. Seine Stärken liegen woanders und genau da hat es uns heute
gefehlt – im Abschluss.
In der zweiten Halbzeit waren beide
Teams bemüht hier noch ein Tor zu machen, womit auch der Ton auf dem
Platz rauer wurde. Das war phasenweise sehr umkämpft und Jerry holte
sich noch eine Gelbe ab, weil er sich laut Meinung des Schiedsrichter
zu laut über eine strittige Ecke aufregte. Tanidis hatte auch noch
einen guten Auftritt, als er sich über einen nach einer Schwalbe am
Boden liegenden Spieler beugte und ihn einfach nur laut anbrüllte.
Großartig! Ansonsten machte Buchholz jetzt mehr, Vicky stand aber
hinten gut und ließ wenig zu. Eigene Konter arteten dann leider zu
oft in Fehlpässe aus, sodass wir es nicht schafften, den Deckel
drauf zu machen. So gab es wenige Sekunden vor Schluss noch eine
Riesenchance auf Buchholzer Seite, doch Grubba im Tor zeigte erneut,
dass auf ihn Verlass ist. So wurde sich über die letzten Minuten
gezittert, um danach endlich befreit den ersten Auswärtssieg seit
Altona zu feiern. Die Tabelle sieht, durch die anderen Ergebnisse
begünstigt, jetzt auch schon viel freundlicher aus. Danach ging es
zurück nach Hause, allerdings diesmal, ohne noch eine Raucherpause
in Klecken einzulegen...