Montag, 6. April 2015

Oddset-Pokal, Viertelfinale: SC Condor - SC Victoria. 4:3 n.V. (3:3)

Sportpark Oldenfelde, 700 Zuschauer

Das Spiel begann bereits um 11:30 Uhr am Ostermontag, trotzdem war das „Stadion” mit ca. 600 Zuschauern gut gefüllt. Allerdings war der Anblick des Platzes, sehr beunruhigend, denn er erinnerte ein wenig an einen Acker. Condor halt. Ob dies letztlich auch ein Grund für den Spielverlauf war, lässt sich aber schwer einschätzen.

Dann ging es los. Zu Beginn war Condor klar die bessere Mannschaft. Grund dafür war teilweise auch die Tatsache, dass Vickys Spieler sich den Ball zu leicht haben abnehmen lassen und Condor die Chancen ausgenutzt hat, indem sie den Ball schnell nach vorne gespielt haben. Also kam es, wie es kommen musste: Bereits in der 10. Spielminute schoss Carlos Flores das erste Tor und brachte Condor damit in Führung (1:0). Vicky bekam es auch im Anschluss nicht auf die Reihe, vernüftige Angriffe bis vor das Tor des Gegenrs zu spielen und wenn doch mal, war stets Torwart Sascha Kleinschmidt dazwischen. Mit dem 0:1-Rückstand ging es dann auch in die Kabinen. Nach der Pause Vicky zwar bemühter, aber das Tor fiel auf der anderen Seite: Condors Kevin Mellmann erzielte das 2:0. Eine ziemliche Klatsche bis dato.

Für sehr viele Fans war das Spiel mit diesem Tor schon durch. Selbst für langjährige Victoria-Fans war schwer vorstellbar, das Ding noch zu drehen. Trotz des gerade gefallenen Gegentors zum 2:0 rappelte sich die Vicky-Mannschaft aber wieder auf, auch wenn es durch teilweise fragwürdige Entscheidungen des Schiedsrichtergespannes nicht wirklich leicht war. Als ob der Knoten nun geplatzt wäre, wird der Ball zu Benjamin Bambur gepasst, dieser nutzt die Chance und schießt. Und dann ist es auch schon da: TOR in der 64. Spielminute durch Benjamin Bambur und damit ist wieder alles offen (2:1). Grade noch war das Spiel offensichtlich für Condor entschieden und schon ist wieder alles offen!

Aber wirklich viel Zeit blieb auch nicht mehr, denn Condors Defensive stand weiterhin sehr gut... Kurz vor Schluss gab es noch ein Tor von Vicky, das allerdings als abseits gesehen wurde und deswegen nicht zählte. Und somit ging es in die Nachspielzeit. Plötzlich Ecke für die Guten. Selbst unser Torwart Tobi Grubba kam mit vors gegnerische Tor und nicht nur das: Da kam der Eckstoß. Genau vor das Tor. Man sieht nicht viel. Und plötzlich sieht man den Ball ins Netz fliegen (2:2). Dieser Moment war für einige kaum zu glauben, ein Tor in letzter Sekunde. Und das Tor hat nicht irgendjemand gemacht. Nein, es war die Nummer 1. Es war Victorias Torwart Tobias Grubba!!! Kaum zu glauben, aber wahr. Dieses Tor wird einzigartig bleiben... Es blieb beim 2:2 und ging somit in die Verlängerung.

Das ohnehin hektische und durch viele Fouls geprägte Spiel bekam in der Verlängerung dann einen vorläufigen Höhepunkt durch eine gelb-rote Karte für Rinik Carolus. Der Schiri wollte eine Schwalbe gesehen haben, stand mit dieser Meinung aber exklusiv da. Trotzdem gelang es Vicky kurz darauf, in Unterzahl in Führung zu gehen. Tor Dennis Thiessen zum 3:2! Allerdings hatte Condor was gegen die Führung und glich kurz darauf zum 3:3 aus. Hin und her ging es nun, ein wilder Ritt, in den der Schiri immer wieder eingriff: So bekam der SCV noch einen Elfer zugesprochen (Konzessionsentscheidung), den Gökhan Iscan verschoss und eine rote Karte für Torben Wacker nach einem Frustfoul. Fünf Minuten vor Ultimo ging Condor dann nochmals in Führung und das war's dann mit den Titelträumen. Kein DFB-Pokal für Vicky. Vielleicht auch kein Aufstieg? Wir müssen wohl abwarten.

Dieses Spiel war sportlich wirklich absolut mitreißend, deshalb auch die ausführliche Beschreibung. Schade, dass Tobis Tor letztlich nicht zu mehr Aufmerksamkeit gereicht hat... ;-) Aber auch abseits des Rasens war ordentlich was los. Die Victoria-Anhänger sind zahlreich und sichtbar mit Fanutensilien nach Farmsen gekommen (sehr schön!) und postierten sich zu großen Teilen auf der Gegengeraden. Gut, wenn alle zusammen stehen. Neben unserem recht ordentlichen Anteil an Kaoten hatten auch die Radicals wieder einige Leute am Start, die des auch auf sich aufmerksam machten. Unser Support dabei vielleicht nicht immer durchdringend laut, aber wer die Anlage von Condor kennt, weiß, das es fast unmöglich ist, da akustisch was zu reißen. Dafür war es aber fast durchgehend laut - okay, gegen Ende überwog das Gepöbel und der Schiri bekam ordentlich sein Fett weg. War aber auch angebracht! Für uns als Fanszene ist das Auscheiden aus dem Pokal sicher nciht der Weltuntergang, denn eine (möglichliche) Teilnahme am DFB-Pokal bringt einfach auch viel Unruhe und Kommerzauswüchse durch den Verband mit sich. Ums Finale ist es sicherlich schade, aber so können wir den Pfingstmontag halt anderweitig genießen... ;-)