Sonntag, 26. März 2017

Damen, Oddset-Pokal Halbfinale: TSC Wellingsbüttel – SC Victoria Hamburg 4:3 n.V. (1:1, 3:3)

Am Pfeilshof, 100 Zuschauer

Nachdem der Trainer unserer 1. Damen Dennis Wolf um Unterstützung im Halbfinale des Pokals gebeten hatte, machten wir uns mit ein paar Leuten am Sonntagnachmittag auf den Weg nach Wellingsbüttel. Leider sprangen unsere Urtypen noch kurz vorher ab, sodass wir letztlich nicht ganz so zahlreich waren wie erhofft. Vor Ort waren wir aber doch einigermaßen überrascht ob des großen Andrangs, erst mal musste nämlich ein Parkplatz gefunden werden, was auch erklärte, warum wir erst kurz nach Anpfiff den Ground betreten konnten und quasi auf Höhe des Sechszehners zu stehen kamen. Immerhin konnte man so mit dem Linienrichter plauschen, der sich den ein oder anderen kleinen Fauxpas leistete, aber immerhin diskussionsfreudig war...
Vor Ort waren sicherlich um die 100 Zuschauer, die meisten natürlich ‚Einheimische‘, von denen es sich zumindest eine kleine Gruppe nicht nehmen ließ, ihr Team gelegentlich auch anzufeuern. Ernst nehmen konnten die Herren dabei aber weder sich selbst noch Frauenfußball, das Damokles-Schwert des Sexismus hing ihnen mehrfach ganz dicht über den Köpfen! Aus der Ferne würde ich sagen, waren das alles Menschen, die normalerweise zum HSV gehen, sich dort abschießen und natürlich den Mund nicht aufbekommen, aber diese Vertreter sieht man ja häufiger auf Hamburgs Amateurfußballplätzen, wo dann einen auf dicke Hose gemacht wird…
Anyway, kommen wir zum Spiel. Immerhin ging es um den Einzug ins Pokalfinale, das an der Hoheluft ausgetragen wird. Beide Teams spielen in der Verbandsliga, allerdings sind unsere blau-gelben Damen erst in dieser Saison aufgestiegen. Tja, und was soll man sagen, der Gegner war spielerisch einfach um Längen besser. Allerdings – und das ist Fußball – gelang es den Vicky-Frauen kurz vor der Pause durch einen Schuss aus der zweiten Reihe in Führung zu gehen. Kaum hatte man sich zu Ende gefreut, fiel auch schon der Ausgleich durch Elfmeter. Schade, aber nicht ganz unverdient.
So ging es dann mit einem 1:1 in die Pause. Und was in der zweiten Hälfte passierte, machte zunächst ein bisschen sprachlos und ließ das Endergebnis umso bitterer erscheinen: Obwohl Wellingsbüttel immer noch den besseren Fußball spielte und sich ein ums andere Mal vor das Vicky-Tor durchkombinierte, fielen die Tore auf der anderen Seite, sodass es nach 59 Minuten 3:1 für die Guten, sprich Blau-Gelben, stand.
Dummerweise waren 30 Minuten dann aber doch zu viel Zeit, um dieses Ergebnis über die Runden zu bringen, sodass Wellingsbüttel sich wieder heran arbeitete und es nach 90 Minuten 3:3 hieß. Also Verlängerung. Warum passiert sowas eigentlich immer dann, wenn man überhaupt nicht drauf eingestellt ist, keine Zeit oder die falsche Kleidung an hat? Es wurde zunehmend kalt und dunkel…
In der 98. Minute gelang den Gastgeberinnen dann letztlich das 4:3, was uns vor dem Elfmeterschießen bewahrte. Wir hätten sonst auch die ein oder andere Frostbeule zu beklagen gehabt. So konnten wir nur über die vertane Chance klagen, hier sensationell ins Oddset-Pokalfinale einzuziehen. Wir hätten sicherlich die Hoheluft gerockt! So aber treffen dort der HSV und Wellingsbüttel aufeinander. Mal sehen, für wen die lautstarken Herren dann singen… ;-)

Freitag, 24. März 2017

Oberliga, 26. Spieltag: SC Victoria – TuS Dassendorf 2:2 (1:2)

Stadion Hoheluft, 292 Zuschauer

Der Meister gab sich die Ehre beim letztjährigen Drittplatzierten (ja, echt, Mann!). Und nach 11 Minuten lag Vicky mit 0:2 hinten. Ups! Da schwante dem geneigten Fan doch nichts Gutes, aber immerhin konnte sich der SCV danach einigermaßen berappeln und Ebbe sorgte für den Anschlusstreffer in der 27. Minute. Mit Vollspann ins Netz gejagt, wer kann, der kann halt! Leider nicht häufig genug in dieser Saison, aber wir wollen mal nicht meckern, denn in Halbzeit 2 sorgte erneut Marius Ebbers für ein blau-gelbes Tor zum 2:2.
In den folgenden 25 Minuten bis zum Schlusspfiff musste sich Vicky daraufhin wütende Gegenangriffe durch Dassendorf gefallen lassen, aber am Ende konnte der Punkt tatsächlich über die Zeit gerettet werden. Selbst unser nicht immer ganz sattelfeste Torhüter Tim Wiegand konnte sich am Ende noch mal auszeichnen und verhinderte in allerhöchster Not mit einem laaaaangen Sprung in letzter Minute den Siegtreffer für Dasse. Warum denn nur nicht immer so?!
Ansonsten gab es noch die Rückkehr von Len Strömer anzumerken, der nach einem halben Jahr Auslandsaufenthalt in Asien wieder zurück war. Vielleicht hilft seine Anwesenheit dem Team ja in den nächsten Spielen zu alter Stärke zurück zu finden. Hoffentlich.
Und in der Kurve versammelten sich an diesem Freitagabend mal wieder so einige Nasen, was eine gute Entwicklung ist. Spannend ist dabei aus meiner Sicht immer noch, dass sich in den letzten Jahren beim SCV eine kleine, aber feine Fanszene entwickelt hat von lauter Menschen, die mit blau-gelbem Schal ins Stadion kommen und auch mal auswärts zu sehen sind. Dabei meine ich gar nicht nur Leute, die lautstark supporten, sondern einfach nur zum Fußballgucken da sind. Sowas gab es früher nur in der Generation 80+. Insofern immerhin neben dem Platz ganz gute Entwicklungen im Verein.


Freitag, 10. März 2017

Oberliga, 24. Spieltag: SC Victoria Hamburg – Wedeler TSV 1:2 (1:1)

Stadion Hoheluft, 168 Zuschauer

Wow, das erste Heimspiel des Jahres 2017 ist tatsächlich endlich über die Bühne gegangen! Und das im März, also einen ganzen Monat nach ‚Rückrundenstart‘. Allerdings gab es ansonsten keinen wirklichen Anlass zur Freude, denn das Spiel wurde auch gleich mal verloren. Zwei Spiele im Jahr 2017, zwei Niederlagen. Ich würde sagen, das geht deutlich besser!
Irgendwie ist das aber auch symptomatisch für den SCV im Jahr 2017. Da da Spiel gegen Buchholz am vergangenen Wochenende ebenfalls dem Wetter zum Opfer fiel, versinkt Vicky mittlerweile im Nirwana der Tabelle – und so wie derzeit gespielt wird, machen die vier (!) Nachholspiele auch nicht wirklich Hoffnung darauf, am Ende der Saison noch irgendwas halbwegs Akzeptables rauszuholen.
Springen wir aber noch mal 14 Tage zurück und versuchen uns an das Spiel gegen Wedel zu erinnern: Es war kalt, dunkel und ungemütlich an diesem Freitag, wenn auch immerhin trocken von oben. Der Rasen sah erbarmungswürdig aus (wie immer also um diese Jahreszeit, deswegen ist ein Kunstrasen im Stadion auch wirklich eine gute Idee!) und dementsprechend bewegte sich kaum ein Zuschauer ins Stadion. Ganz tapfer waren aber immerhin zwei Bierstände geöffnet, zumindest in der ersten Halbzeit. So konnte man sich den Kick wenigstens schön trinken.
Dafür dass Wedel in der Tabelle recht weit unten angesiedelt ist und der SCV eigentlich mit gewissen Ambitionen in diese Saison gestartet war, war das in den ersten Minuten eine ganz schön lahme Vorstellung. Wedel konnte nicht, der SCV wollte nicht. Oder vielleicht konnte auch der SCV nicht, das ist derzeit ziemlich unklar.
Erstes Highlight der Partie nach 20 Minuten dann gleich mal was Negatives: Eine rote Karte für Vicky nach einer Notbremse. Zu allem Überfluss verwandelte Wedel den folgenden Freistoß sehenswert direkt in unseren Kasten. Haste Scheiße am Fuß… Äh, ja.
Leider änderte sich am Niveau der Partie (falsches Wort, da eigentlich komplett nicht vorhanden) auch in der Folgezeit nichts, aber immerhin war Wedel so nett und legte sich den Ball selbst ins Netz, damit es zur Halbzeit wenigstens so aussah, als würde Vicky gegenhalten. Das war definitiv ein 1:1 der schwächeren Sorte.
Viel besser wurde es auch nach der Pause nicht, aber immerhin kam ein bisschen Bewegung in das Spiel der Blau-Gelben, denn so ganz kampflos wollte man die Punkte nicht abgeben. Allerdings sprangen dabei auch nicht wirklich zwingende Chancen heraus. Wedel beschränkte sich derweil aufs Kontern – und kam dann sogar noch zum Siegtreffer, den Henrik Ebbecke in der 85. Minute markierte.
Bei uns in der Kurve waren immerhin ein paar Nasen zu sehen, die den Winter nicht genutzt hatten, um sich nach Südamerika abzusetzen, allerdings machte die Vorstellung des SCV doch recht sprachlos. Und so hieß es nach Abpfiff dann auch zügig abbauen und ab nach Hause.

Sonntag, 5. März 2017

Oberliga, 23. Spieltag: Altonaer Fußball Club von 1893 – SC Victoria Hamburg von 1895 5:1 (5:0)

Adolf-Jäger-Kampfbahn, 1349 Zuschauer

In den Jahren nordkaotischer Existenz (9 Jahre, Digga!) waren Spiele gegen den AFC immer besonders. Aufeinandertreffen waren in den ersten Jahren allein schon aufgrund des Vorhandenseins einer Fanszene und einer gewissen traditionsreichen sportlichen Rivalität alles andere als Alltag. Diese sportliche Rivalität bekam dann über die Jahre eine unschöne Note, die dafür sorgte, dass diese Spiele, auf die man sich früher freute, irgendwann nur noch unter „Hauptsache heile wieder raus kommen“ liefen. Das Sportliche geriet komplett in den Hintergrund, man wollte es einfach nur schnell hinter sich bringen. Schon das Hinspiel im Herbst brachte hier eine leichte Entspannung und das Rückspiel am vergangenen Sonntag war da schon deutlich angenehmer. Beim Blick auf die Tabelle am Vorabend kam fast wieder so etwas wie Vorfreude auf, hätte ein Sieg doch noch für unverhoffte Spannung an der Tabellenspitze sorgen können. Hätte, denn jeder, der des Lesens mächtig ist, erkennt auf den ersten Blick, dass ein Spiel, bei dem es zur Halbzeit bereits 5:0 für den ungeliebten Gegner steht, nur mäßig dazu beiträgt, den Meisterschaftskampf spannend zu gestalten.
Vielmehr war dieses Spiel bereits nach 45 Minuten ganz klar eine Katastrophe und es ist letztlich der Zurückhaltung des in der ersten Häfte gnadenlos effektiven neuen Spitzenreiters zu verdanken, dass es nicht noch bitterer wurde. Chancen hätte Altona auch im zweiten Durchgang genügend gehabt.
Nach 25 Minuten war das Spiel bereits gelaufen, die Gastgeber hatten bereits drei Tore Vorsprung. Ein wohl berechtigter Elfmeter, ein Traumtor des ehemaligen Victorianers Sachs und ein  direkt verwandelter Freistoß und das Ding war durch. Kurz vor der Pause gab es noch zwei weitere Gegentreffer und spätestens da wurden Erinnerungen an den Auftritt des HSV bei den Bayern wach. Auf den Rängen versuchte das kleine Häufchen Victorianer das Beste draus zu machen und ließ das Ganze mit Galgenhumor über sich ergehen. An dieser Stelle übrigens ein ganz dickes Dankeschön an die Autoladung aus Frankfurt, die mehr oder weniger direkt vom eigenen Auswärtsspiel nach Hamburg gekommen war. Ganz großes Kino!
In der Pause rief ich für mich das Ziel aus, doch bitte wenigstens die zweiten 45 Minuten zu gewinnen und meine Gebete wurden erhört. Der SCV zeigte sich verbessert (viel schlechter ging ja auch nicht mehr) und kam jetzt immerhin mal zu Chancen. Dass innerhalb von wenigen Sekunden zwei Mal die Latte statt des leeren Tors getroffen wurde, passte zu diesem Nachmittag. So gelang nur der Ehrentreffer per Elfmeter, am desaströsen Ergebnis änderte das aber natürlich nicht mehr allzu viel. Einer der wenigen Lichtblicke war der zur Halbzeit für Rodriges gekommene Scharkowski. Der großgewachsene Stürmer zeigte eine gute Technik und Durchsetzungskraft, die Lust auf mehr machte.
Letztlich bleibt nur zu hoffen, dass dieser Auftritt einfach nur der unfreiwillig verlängerten Winterpause zuzuschreiben ist. Entschuldigen tut das nichts, aber eine entsprechende Reaktion gegen Wedel würde zumindest mal Hoffnung auf eine nicht komplett langweilige Rückrunde machen. Was gut zu machen hat die Mannschaft auf jeden Fall mal.

Freitag, 3. März 2017

Landesliga Hammonia, 20. Spieltag: SV Lurup – SC Victoria Hamburg II 0:3 (0:2)

Vorhornweg, 70 Zuschauer

Freitagabend, Vicky gucken. Da das in den vergangenen Wochen ja aufgrund des Wetters bei uns im Stadion nicht möglich war, bot es sich an, am 3. März das Spiel unserer Zweiten bei Lurup anzuschauen. So konnten auch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, denn neben der Unterstützung (zumindest moralisch) unserer Landesliga-Truppe, wollten wir auch gleich mal einen Blick auf das neueste Stadion in Hamburg werfen. Denn in der Einöde neben dem Volkspark wurde tatsächlich ein richtiges Stadion errichtet, nicht nur ein schnöder Sportplatz. So richtig mit Tribüne! Eröffnet wurde der Vorhornweg übrigens standesgemäß mit einer 0:14-Niederlage in der Woche zuvor.
Ganz so hoch sollte unsere Zweite an diesem Freitag leider nicht gewinnen – aber immerhin gewann sie. Alles andere wäre aber auch peinlich gewesen angesichts der exorbitanten Schwäche dieses Gegners, der nächste Saison wohl in der Bezirksliga verschwindet.
Wir machen es uns derweil auf der Tribüne gemütlich (sofern man bei diesen Temperaturen davon sprechen kann). Tja, jetzt steht da also so eine Tribüne im Nichts neben einem von zwei Fußballplätzen. Richtig schön ist das noch nicht, man muss sich erst eingrooven und fertig einrichten. So gab es Bier und Wurst von zwei provisorisch in die Küche gestellten Tischen in den Räumlichkeiten, die oben auf der Tribüne untergebracht sind. Das Stadion erinnert übrigens stark an die neue Kiste von BU – scheint wohl so etwas wie der Baukasten für Amateurvereine zu sein. Man kennt das ja auch den Bundesligen, wo in Paderborn und Augsburg auch die gleichen Kästen stehen, nur mit anderen Farben. Aber immerhin… so ein schickes Dach würde ich bei uns auch gerne über dem C-Block sehen.
Joah, viel mehr gibt es eigentlich auch gar nicht zu sagen. Das Stadion war übrigens gut gefüllt mit Menschen, die wohl alle ein neues Kreuz in ihrem Informer machen wollten. Wer fährt auch sonst abends in das Nichts. Aber gut, man ist ja selbst nicht anders. Irgendwann kommen wir noch mal wieder, um den Nebenplatz abzuhaken...

Samstag, 4. Februar 2017

Testspiel: ASC Cranz-Estebrügge – SC Victoria Hamburg 2:6 (1:3)

ASC-Sportzentrum, 30 Zuschauer

Der einzige Spielbericht zu Victoria in diesem Flyer ist eigentlich mehr ein Hoppingbericht, denn schließlich gab es einen neuen Ground in Niedersachsen zu bestreiten. Der rest des Testspielwinters war ja eher lahm aus Hoppersicht, aber raus nach Cranz dauerte es keine zwei Minuten und eine Autobesatzung hatte sich zusammen gefunden.
Das kleine Polo-Hoppingmobil holte die Bande dann brav in Harburg ab und los ging es raus ins alte Land. Bei dem Wetter erschließen sich die touristischen Vorzüge dieses Stückchens Erde nicht so wirklich, es sah halt grau und schnöde aus. Aber… wenn erst mal Apfelblüte ist! Ja, dann wimmelt die Gegend wahrscheinlich nur von Rentnern mit Fahrrädern, die sich auf den Radwegen und Deichen um das richtige Fotomotiv prügeln.
Davon war an diesem trüben Wintertag nichts zu merken, deshalb ging es flugs zum ASC-Sportzentrum, das fast im Königreich liegt (ja, wirklich, behauptet das Straßenschild). Der Sportplatz unspektakulär, ein Wellenbrecher zur Begrenzung, keine Aufbauten, ein kleines Vereinsheim, in dem es wohl guten Kaffee und Hot Dogs gegeben haben soll.
Auf dem Rasen wurde derweil gekickt und wir hatten 90 Minuten Zeit zu überlegen, wer einige der neuen Gesichter sein könnten, die da in blau-gelb rumliefen. Das Ergebnis machte auch die Überlegenheit unseres Oberligisten deutlich, welche Erkenntnisse man jetzt aus diesem Kick ziehen kann, muss allerdings der Trainer gefragt werden.
Wir nutzten jedenfalls den immerhin trockenen Nachmittag, um wieder ein bisschen Fussballluft zu schnuppern und machten uns im Anschluss alle wieder flugs auf den Heimweg.

Sonntag, 4. Dezember 2016

Kreisliga 2, 19. Spieltag: SC Union 03 - SC Victoria III 1:1 (0:0)

Stadion an der Waidmannstraße, ca. 20 Zuschauer

Sonntag Mittag, 12 Uhr. Während sich andere Leute nochmal umdrehen, Mittagessen oder weitertrinken, zog es DJ Ronny und mich nach Altona-Nord, S-Bahnhaltestelle Diebsteich. Was will man da? Tja, Fußball gucken. Nämlich auf dem altehrwürdigen Ground von Union 03. Der fehlte Don Kamillo nämlich noch und ich... war schon lange nicht mehr da, glaube ich.
Sportlich erwarteten wir wenig. Um es milde auszudrücken. Von Vicky III (9.) allerdings doch ein bisschen mehr als von Union 03 (14. mit bereits 79 Gegentoren und nur elf mageren Punkten). Ich sage euch: Wir wurden bitter enttäuscht.
Etwas angeschlagen vom tags zuvor vernichteten „Sterni“, mit wenig Schlaf auf der Habenseite und in klirrender Kälte standen wir da also nun auf den zugigen Traversen. Das Spiel plätscherte so vor sich hin und ich wollte eigentlich nur nach Hause. In der Halbzeitpause gab es allerdings erstmal nur Kaffee.

Auch die zweite Halbzeit bot für uns oberligaverwöhnte Zuschauer nur dürftigen Fußball, in der Kreisliga 2 aber wahrscheinlich totaler Durchschnitt. Es fielen sogar noch zwei Tore: zuerst für die Nicht-so-Guten (55.) und dann sogar für die Guten (63., 1:1!)
Auf der Anlage nebenan empfing zeitversetzt noch Hellas Verona Blau-Weiß Ellas die dritte Mannschaft von Altona 93, das war uns dann aber der Ground doch nicht wert und so machten wir uns auf den verdienten Heimweg.

Samstag, 3. Dezember 2016

Oberliga, 19. Spieltag: SV Curslack-Neuengamme – SC Victoria 0:1 (0:0)

Gramkowweg, 141 Zuschauer

Erst nach Curslack zum Fußball, dann nach Bergedorf auf den Weihnachtsmarkt und anschließend nach Wilhelmsburg zum Basketball. Klingt nach einem Plan und so fanden sich für dieses Vorhaben ein paar Leute am Hauptbahnhof ein. Angereist wurde dieses Mal stilecht von Bergedorf aus mit dem Bus (nein, kein 50er), der uns gegenüber vom Platz ausspuckte. Wie jedes Jahr ein Klassiker: Das Schild am Gasthaus nebenan „Fremdenzimmer“. Das klingt so nach dem Muff aus den 1950er Jahren, dass ich mich jedes Mal aufs Neue darüber echauffieren muss.
Bevor es dann auf den Sportplatz ging, wurden erst mal noch die letzten Reste der Gerstenkaltschale verdrückt, bevor sich der Trupp dann auf der Tribüne breit machte. Natürlich nicht ohne vorher für genügend Nachschub der Flüssignahrung zu besorgen. Bei den Preisen aber auch kein Wunder, Daumen hoch! Dazu noch eine Wurst (man braucht ja auch eine Grundlage) und der feuchtfröhliche Nachmittag konnte beginnen.
Zu den Verletzten hatte sich seit letzter Woche auch noch Vincent Boock gesellt, sodass es noch finsterer mit potentiellen Torschützen aussah. Also lautete die Mission zunächst: Die Null muss stehen. Das gelang auch ganz gut, auch wenn Torhüter und Abwehr für die ein oder andere Schrecksekunde sorgten. So räumte Florian Jensen seinen Gegenspieler so ungestüm ab, dass der zunächst liegen blieb und Jensen fortan mit den Pfiffen des Heimanhangs leben musste. Der Schiri hatte allerdings entschieden, dass er vorher noch den Ball erwischt hatte, deshalb ging es mit Vollbesetzung weiter.
Apropos Publikum: Wir setzten unsere Renaissance mit wiederholten Anfeuerungsrufen fort, kamen auch auch nicht umhin, gelegentlich mal das ein oder andere Streitgespräch mit den Einheimischen führen zu müssen. Unsere Stammleser wissen: Draußen auf dem Deich lebt man nach dem Motto: Je oller, desto doller. Dieses Mal blieb es dagegen vergleichsweise schiedlich-friedlich, allerdings nur neben dem Platz.
Auf dem Platz flogen nämlich wiederholt die Fetzen, gegen Ende gab es noch eine große Rudelbildung samt Kopfstößen und Würgegriffen gegen Sergej Schulz. Allerdings hatten Schiedsrichter und Assi nicht so den Über- bzw. Durchblick, sodass der entsprechende Curslack-Spieler nicht mal Gelb kassierte. Stattdessen provozierte er die Fans, indem er den Ball zur Ausführung eines Freistoßes wiederholt mehrere Meter (!) nach vorne verlagerte. Also, letzte Woche hatte Bergmann dafür noch Gelb-Rot kassiert…
Anyway, unsere Mannschaft bestrafte das auf ihre Weise: Sergej jagte den Ball in der 71. Minute aus kurzer Distanz in die Maschen. Klappe zu, Affe tot oder so ähnlich. Der 1:0-Vorsprung wurde jedenfalls knapp ins Ziel gerettet, sodass am Ende der siebte Auswärtssieg der Saison zu Buche stand. Diese Serie kann man gerne ausbauen, sind ja noch ein paar Spiele bis Saisonende… ;-)



Freitag, 25. November 2016

Oberliga, 18. Spieltag: SC Victoria – WTSV Concordia 1:2 (1:1)

Stadion Hoheluft, 315 Zuschauer

Der Tabellenführer war zu Gast und unsere Abwehr erinnerte in den vergangenen Spielen teilweise an einen Hühnerhaufen. Wem das nicht reichte, um in Hyperventilation zu verfallen, dem wurde kurz vor der Partie noch eine weitere Hiobsbotschaft mitgeteilt: Marius Ebbers und Danial Jadidi fielen beide verletzt aus. Also ohne Sturm gegen den Primus. Das konnte ja heiter werden…
Wurde es dann aber nicht. Ganz im Gegenteil: Statt heiter wurde es erst mal neblig (you see what I did here?!). Und zwar so neblig, dass das nebelverhangene London von Edgar Wallace nichts dagegen war, was auf Hamburgs Straßen abging. Eine gespenstische Atmosphäre lag über der gesamten Stadt – und man durfte sich am späten Nachmittag durchaus Gedanken machen, ob das Spiel überhaupt würde stattfinden können. Letztlich hob sich der Nebel dann aber passend zum Anpfiff wie von Wunderhand, sodass dem Spiel nichts mehr im Wege stand.
Damit es zumindest nach außen nicht ganz so auffallen würde, dass Blau-Gelb personell auf dem Zahnfleisch ging, wurde die Bank mit A-Jugendlichen aufgefüllt. Das ist aller Ehren wert, spielen die Jungs doch normalerweise immerhin schon in der Regionalliga! Also nicht ganz unbedarft, was Trainer Bajramovic da aus dem Hut zauberte. Mal schauen, wie viele von ihnen wir zukünftig noch wieder in der Oberliga sehen werden.
Cordi dagegen setzte auf bewährtes Personal und so standen mit Benjamin Bambur und Kevin Zschimmer schon mal zwei der Ex-Victorianer zu Anpfiff auf dem Platz. Auf der Bank saßen dann noch Abou-Khalil und D‘urso, letzterer wurde später eingewechselt. Aber bleiben wir bei den beiden Erstgenannten, denn sie sollten im Lauf der Partie noch in Erscheinung treten.
Nach einer kurzen Phase des Abtastens kamen beide Mannschaften besser in die Partie, allerdings gelangen nur den Gästen wirklich Torchancen. Es sollte allerdings mehr als eine halbe Stunde dauern, bis ein Ball letztlich seinen Weg ins Netz fand. Torschütze: Benjamin Bambur. Och Mensch, Beni, das hätte jetzt aber nicht Not getan!
Wie dem auch sei, Vincent Boock ließ das nicht lange auf sich sitzen und erzielte quasi postwendend den Ausgleich zum 1:1. Es ist ja immer anstrengend, wenn man so ein Ding tickern muss, 30 Minuten kaum was passiert und dann in schneller Folge gleich zwei Tore fallen. Aber gut, besser als gepflegte Langeweile.
So ging es dann auch in die Pause, wobei man schon sagen muss, dass das Ergebnis nicht unverdient war, denn so überzeugend agierte Cordi nun auch nicht. Nach dem Seitenwechsel gehörte die erste Chance dem SCV, aber Schmid vergab letztlich. Cordi machte es da schon besser und konnte in der 56. Minute einen Konter zum 2:1 verwandeln. Torschütze: Kevin Zschimmer. Ey, Kevin, das geht so nicht! Noch ein ehemaliger Vicky-Spieler… irgendwas machen wir falsch.
In der Folge verflachte die Partie zunehmend. Anstelle von Spielfluss dominierten Nickeligkeiten die Partie, teilweise garniert mit einige unschönen Momenten. Das Ganze gipfelte dann in einer gelb-roten Karte für Mirco Bergmann kurz vor Schluss, bei der mir bis heute nicht ganz klar ist, was da vorgefallen war. Ob es nur daran lag, dass er sich den Ball bei einem Freistoß mehrfach zu weit vorlegte oder ob er dem Schiri noch erzählt hat, wo sein Auto stand, änderte am Ergebnis jedenfalls auch nichts mehr. Knappe Niederlage gegen den Tabellenführer, aber insgesamt achtbar aus der Affäre gezogen.

Das galt übrigens auch für die Kurve. In letzter Zeit ist der Support ja meist nicht der Rede wert, aber aus unerfindlichen Gründen fanden sich dieses Mal recht viele Leute ein, sodass letztlich über 20 Mann im C-Block für durchgehende Stimmung sorgten. Da man sich hinterher einig war, dass man dies schnell wiederholen muss, versprachen gleich alle, zum nächsten Cordi-Spiel auch wieder dabei zu sein. Mal sehen, ob das klappt.

Donnerstag, 17. November 2016

Oberliga, 17. Spieltag: SC Victoria Hamburg – SV Rugenbergen 4:4 (3:2)

Stadion Hoheluft, 139 Zuschauer

Mitgliederversammlung und Spiel am gleichen Tag? Sowas gibt‘s auch nur bei uns, wobei da zu entschuldigen ist, dass bei der ursprünglichen Ansetzung die beiden Termine noch nicht kollidiert sind. Aber da das Vereinsrecht ja so seine Tücken hat und eine außerordentliche Mitgliederversammlung fristgerecht bekannt gegeben werden muss, kann auch niemand was dafür, wenn das Spiel plötzlich um einen Tag vorverlegt wird. Dies erwies sich im Nachhinein übrigens als besonders sinnlos, da das St. Pauli-Spiel am Wochenende – die Doppelbelegung im Stadion war der Grund für die Umlegung – ausgefallen ist. Okay, alle verwirrt? Ich auch…
Fakt war also, dass am Donnerstagabend Rugenbergen zu Gast war. Ein Gegner aus der Kategorie „Kühe, Schweine...“, sprich aus dem Hamburger Umland. Kurz vor Anpfiff erreichte uns die Nachricht, dass sich dort in der Vorwoche beim Heimspiel die A-Jugend des Vereins zusammen gerottet hatte, um einen kleinen Supporthaufen zu stellen. Der Verein hatte wohl auch umgehend reagiert und gleich mal eine Trommel spendiert. Ahja. Ich erinnere an dieser Stelle an unsere Anfänge, wo wir uns von verschiedenen Seiten den Vorwurf anhören mussten, dass wir von unserem damaligen Manager bei Ebay eingekauft wurden. Wir haben unsere Trommel aber immerhin selbst bezahlt. ;-)
Wie es bei diesen Jungschen nicht anders zu erwarten war, zog der Haufen dann unter lautem Getöse und mit noch lauterer Fresse in unserer Stadion ein und platzierte sich auf der Gegengeraden. Ich persönlich fühlte mit augenblicklich an die Jungs damals aus Ohe oder von Paloma erinnert, die alle eine Saison durchgehalten haben und denen es dann zu langweilig in der Oberliga wurde. Aber gleich erst mal so tun, als hätte man die Weisheit mit Löffeln gefressen...
Spannender als der Haufen drüben war ohnehin das Geschehen auf dem Platz. Ganze sieben Minuten dauerte es nämlich, bis unser ehemaliger Spieler Jan Melich dafür sorgte, dass Vicky einem Rückstand hinterherlaufen musste. Während Vicky eigentlich von Beginn an nach vorne drängte, nutzte der SVR die erste Kontermöglichkeit gleich mal zum Torabschluss. Ups, an der Defensive muss Jasko dringend mal arbeiten. In den nächsten zwanzig Minuten gab es dann ein etwas zähes Gebolze zu sehen, das man unter dem Motto „Er war stets bemüht, aber...“ einsortieren konnte, denn obwohl sich die Blau-Gelben abrackerten, hielt Rugenbergen gut dagegen.
Als ich mich gerade auf den Weg in die Klause gemacht hatte, um der Mitgliederversammlung beizuwohnen, gelang immerhin der Ausgleich durch Vincent Boock, der eine Vorlage von Marius Ebbers verwerten konnte. Na immerhin! Die nächsten Minuten verbrachte ich also pflichtbewusst im Warmen und Trocknen (yay!), während draußen gekickt wurde. Gelegentliche Blicke auf den Ticker sagten mir, dass Rugenbergen kurz nach dem Ausgleich wieder in Führung gegangen war, aber Danial Jadidi wiederum ausgleichen konnte. Ähm… Ganz so vogelfrei wie bei Borussia Dortmund unter der Woche gegen Legia ist es wohl nicht zugegangen, aber auch bei Vicky wurde munter weiter Scheibenschießen betrieben. Pünktlich zum Pausenpfiff erzielte Ebbers die Führung für Blau-Gelb.
Ich kaute unterdessen mit der Handvoll Anwesenden, von denen mindestens die Hälfte auch lieber das Spiel sehen wollte, Satzungsänderungen durch. Aber was tut man nicht alles. Von der Parallelansetzung mal ganz abgesehen, kann ich nur einmal mehr betonen, dass es eine Schande ist, dass nicht mehr Vereinsmitglieder Anteil am Vereinsleben nehmen und sich zu einer Mitgliederversammlung bewegen! Pfui! Hier besteht dringender Verbesserungsbedarf! Wozu zahlen denn alle Mitgliedsbeitrag? Aber das ist ja typisch an Demokratien: Meckern tun sie alle, aber sich aktiv einbringen (dazu gehört auch die Wahrnehmung des Wahlrechts und die Teilnahme an Versammlungen!) ist dann doch zu viel des Guten...
Nach einer knappen halben Stunde war das dann aber auch durch und ich eilte zurück in die Kurve. Mittlerweile stand es 3:3, denn Rugenbergen war dieses Mal an der Reihe mit dem Ausgleich erzielen. Verrückte Partie! Gut geht anders, aber man muss ja nehmen, was man kriegen kann. Also auch ein Unentschieden gegen Rugenbergen… oder doch nicht? Kurz vor Ultimo gingen die Gäste nämlich erneut in Front. Lange Gesichter bei Blau-Gelb, zumindest für zwei Minuten, dann stellte Tarek Abdalla den Endstand von 4:4 her.
Acht Tore in einer Partie? Kann man mal machen. Mir war die Verteilung beim 7:0 gegen Süderelbe vor ein paar Wochen aber irgendwie lieber.