Das Übel dieser Liga hat einen Namen: Schnelsen! Immer, wenn es um die Favoritenrolle in dieser Saison geht, fällt dieser Name. Wenn es sich dabei denn wenigstens um einen ‘altgedienten’ Konkurrenten handeln würde wie Buchholz oder einen anderen Traditionsverein wie Altona. Aber nein, letzte Saison noch in der Landesliga, dann mal flugs alles gekauft, was nicht bei drei auf dem nächsten Baum ist und schon ist man Top-Favorit. Also kein Wunder, dass der Name bei uns nicht gerade Begeisterungsstürme auslöst. Gefördert wurde das Ganze natürlich auch nicht gerade dadurch, dass wir an der Kasse wie Schwerstverbrecher behandelt, dumm angemacht und gefilzt wurden wie in der Bundesliga. Am liebsten würde ich meine vier Euro zurückhaben und den Scheißladen nie wieder betreten! Freiwillig! Aber gut, was tut man nicht alles für die große Victoria…
Wir postierten uns anschließend in der Nähe der Heimbank und warteten, wie der SCV mit den großen Namen der Germanen so zurecht kommen würde. Zumindest mit denen, die spielen konnten, denn auch Schnelsen hat schon eine formidable Verletzenliste aufzuweisen. Wobei ich ja aber auch behaupte, dass die Mannschaft insgesamt so gut gar nicht war, wie beim Niendorf-Spiel gesehen…
Blau-Gelb stand von Beginn an sehr tief und ließ den Schnelsenern viel Platz, was dazu führte, dass uns gleich mehrfach der Atem stockte, denn Chancen hatten vor allem die Nordhamburger. Währenddessen mühten wir uns ein wenig beim Support ab, nicht alle Leute waren gleich motiviert, aber insgesamt hat es für einen ordentlichen Auftritt gereicht. Danke an IZ und SL, die uns unterstützt haben, sowie weitere Freunde. Ohnehin muss man an dieser Stelle mal betonen, dass viele Victorianer anwesend waren, die man von der Hoheluft her kennt – leider aber nicht unbedingt an ihrer Kleidung ausmachen kann. Tragt doch bitte mehr eure Schals und Shirts, damit auch optisch mal deutlich wird, dass der SCV durchaus viele Sympathisanten hat! ;-)
Das Spiel erinnerte mit zunehmender Dauer fatal an die Auftritte aus der letzten Saison, wo sich auch ordentlich bis in den Sechzehner kombiniert wurde, dann aber der Abschluss mangelhaft war! Besser machte es dann Jan Vierig in der 39. Minute, der seine Chance im Nachschuss ins Eckige beförderte und uns jubeln ließ! Eine persönliche Genugtuung gegen diesen Gegner, danke, Jan!
In der zweiten Halbzeit erhöhte Germania die Schlagzahl, aber – und hier liegt die Verbesserung zum letzten Jahr – unsere Abwehr hielt stand. Allerdings gab es auch hier wieder Verletzte zu beklagen: Neben Jan Geist, der humpelnd am Spielfeldrand zu sehen war (das sah irgendwie schon mal runder aus!) musste Mathias Hinzmann in der 70. Minute ausgewechselt werden und nahm mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Bank Platz. Hoffentlich war es nur die Prellung aus der Vorwoche, die ihren Tribut forderte.
Am Ende gab es jedenfalls nach 90 recht kurzen Minuten (hatte der Schiri keine Lust mehr oder früher angepfiffen?) einen Sieg für die Guten, eine wichtige Hürde auf dem Weg nach oben ist damit genommen und der großen Konkurrenz fehlen schon mal weitere drei Punkte. Hoffentlich geht das gegen Meiendorf dann mal etwas souveräner, sprich: mit mehr Toren!