Die ersten drei Runden im Pokal haben immer was Entspanntes. Im lauen Sommerlüftchen chillig zusehen, wie unsere Jungs die niederklassigen Gegner vom Platz schießen und den ein oder anderen netten Plausch halten. Soweit zunächst die Theorie. In der Praxis war uns dieses Szenario in diesem Jahr lediglich letzte Woche bei Lorbeer vergönnt. Sowohl in der ersten Runde in Altenwerder als auch im aktuellen Spiel gegen den Harburger SC schüttete es wie aus Eimern, sodass die Partien eher ungemütlich für alle Beteiligten waren. Zufall, dass gerade in diesen Spielen südlich der Elbe gespielt wurde?
Wie dem auch sei. Der Ground in Harburg war recht nett. Endlich mal Rasen (wenn auch ein wenig tief), Stufen und ein paar Sitzschalen, was will man mehr? Mit zwei Euro Eintritt zeigte man sich auch nicht so abzockerisch wie beim Kreisligisten in der Vorwoche, sodass bis auf das Wetter äußerlich alles soweit stimmte.
Stimmen tat auch das Spiel der mal wieder im leidigen Orange gekleideten Oberligisten von der Hoheluft in den ersten Minuten des Spiels. Man war spielerisch wie körperlich überlegen und so führte man nach einer halben Stunde verdient und relativ locker mit 2:0. Cosgun mit dem Kopf (!) und Centinkaya waren die Schützen. Von den Gastgebern aus der Bezirksliga ward nicht allzu viel gesehen, sodass man sich gedanklich auf einen netten Ausklang in den folgenden 60 Minuten vorbereitete. Das tat aber die Mannschaft anscheinend auch und so verflachte das Spiel zusehends. So wurden zwar aussichtsreiche Situationen verschenkt (Cetinkaya trifft bei leerem Tor nur den Pfosten, Kremer spielt lieber nochmal ins Abseits ab, als das Ding selbst rein zu schieben), aber so richtig zwingend war das Ganze irgendwie nicht mehr.
Und dann kam die 41. Minute. Harburg mit einem Freistoß, der mit viel Wucht direkt aufs Tor gebracht wird. Ein Victorianer fälscht ab und schon steht es 2:1 zur Halbzeit. Unnötig!
Nach der Halbzeit blieb es auf beiden Seiten beim gleichen Bild: Vicky eher gemächlich, Harburg lauerte, ohne aber die wenigen Kontermöglichkeiten wirklich konsequent ausspielen zu können. So passierte 15 Minuten lang recht wenig, bis Cem sein zweites Tor an diesem Abend erzielte. Nochmal eine Viertelstunde später tat es ihm Jan Vierig nach und „schon“ war der Drops endgültig gelutscht. Hätte alles viel schneller gehen können, wenn man weiter mit der Zielstrebigkeit der Anfangsphase gespielt hätte, aber gut.
Den Schlusspunkt setzte dann wieder HSC mit einem 30 Meter-Freistoß-Hammer-Traumtor zehn Minuten vorm Abpfiff. Und so reichte der wohl schlechteste Auftritt unter Lutz Göttling für die vierte Runde, zu viel mehr aber auch nicht. Wollen wir hoffen, dass das gegen Angstgegner Meiendorf wieder anders aussieht…
Anders wird sicherlich auch unser Auftreten gegen den MSV aussehen. Wir beschränkten uns auf zwischenzeitliche Schlachtrufe und tankten so ein wenig Kraft für die kommenden Wochen, muss ja auch mal sein. Vielleicht haben wir in der nächsten Runde im Dezember ja zur Abwechslung mal Sonnenschein…