Wendelweg, 514 Zuschauer
1.
Spieltag, gleich gegen den Meister. Der Auftakt hätte kaum schwerer
aussehen können. Die Mannschaft ist noch nicht komplett eingespielt,
es ist noch Urlaubs- und Ferienzeit. Keine idealen Voraussetzungen
also, um gegen Dassendorf anzutreten, die ja bekanntlich ordentlich
mit Geld um sich werfen und in der Pause noch einen Spieler aus der
dritten Liga verpflichtet haben. Zusätzlich zu ihrem Stürmer
Agyemang, der eigentlich auch nichts in der Oberliga zu suchen hat.
Aber wer im Glashaus sitzt, sollte ja... lassen wir das.
Zu
einer sehr ungewöhnlichen Anstoßzeit, nämlich Sonntagabend um 18
Uhr, luden die Dassendorfer also aufs Dorf. Und es folgten doch
einige Zuschauer dem Ruf. Auch die Vicky-Fanszene war letztlich sehr
gut vertreten, nachdem es noch vor ein paar Tagen nicht so
berauschend aussah. Letztlich wollte sich den Kracher aber niemand
entgehen lassen und so traf sich dann ein guter Haufen rund um
Nordkaos und die Konterbande am Wendelweg.
Beim
Blick auf die Aufstellung musste man dann allerdings gleich mal mit
den Augen blinzeln: Dustin Reddig im Tor. Das gab es letztens im Test
gegen Curslack schon einmal, aber eigentlich spielt Dustin bei Vicky
in der Zweiten. Aber das Verletzungspech der anderen ließ ihn nun zu
seinem ersten Oberligaspiel kommen – und er machte seine Sache nach
einigen Unsicherheiten zu Beginn ganz gut! Daumen hoch, es gibt nun
wahrlich leichtere Aufgaben.
Dafür
ließ ihn der Rest des Teams zu Beginn ziemlich im Stich, vor allem
unsere Abwehr wirkte alles andere als sicher. Was in den Testspielen
noch souverän wirkte, wackelte nun ganz gehörig. Vor allem Marcus
Rabenhorst erwischte den sprichwörtlichen schwarzen Tag: Ein
Handspiel im Strafraum führte zum Elfer für Dassendorf und
folgerichtig zur 1:0-Führung. Auch im Anschluss wurde es nicht viel
besser bei Blau-Gelb. Dassendorf wesentlich aggressiver und
spritziger, während Vicky immer wieder versuchte, vorne im Sturm auf
Marius Ebbers zu spielen. Das wusste Dassendorf aber gut zu
unterbinden, sodass für „Ebbe“ nichts zu holen war.
Supportmäßig
mussten wir unsere Kehlen auch erst mal langsam aus der Sommerpause
holen. Wir beschränkten uns daher auf Schlachtrufe und jeweils
wenige Durchgänge pro Lied. Reichte natürlich für die akustische
Herrschaft im „Estadio Dasse“.
In der
Halbzeit folgte dann der „Wet-T-Shirt-Contest“, denn der Himmel
öffnete seine Schleusen und es goss aus allen Rohren! So nass sind
wir wohl alle schon lange nicht mehr geworden – was da in 20
Minuten an Wasser runtergekommen ist, reicht normalerweise für 'nen
ganzen Monat! Klitschnass und nach verlängerter Pause ging es dann
weiter in Halbzeit 2. Da machte zunächst Dassendorf mit dem
Toreschießen weiter und erhöhte auf 2:0 durch Möller.
Dann
hatte Vicky aber genug und der SCV stellte unter Beweis, dass er
zurecht als Titelkandidat gehandelt wird: Binnen sechs Minuten wurde
das Spiel gedreht: Cetinkaya, der eingewechselte Sidiropoulos und
letztlich Ebbers netzten zur 3:2-Führung ein. Entsprechend wurde bei
uns gejubelt, dass die Tropfen flogen... In der letzten Minute kam es
dann allerdings noch zum – gerechten – Ausgleich für Dassendorf.
Geht schon in Ordnung, Vicky war auf 90 Minuten gesehen sicher nicht
die bessere Mannschaft, sodass ein Punkt auch klar geht.
Logischerweise
wollten alle nach dem Spiel nur noch schnell nach Hause unter eine
warme Dusche und vor allem in trockene Klamotten schlüpfen! Fazit:
Auftakt insgesamt gelungen, der Regen sorgte für gelöste Stimmung
und eines steht jetzt schon fest: Wir hatten in dem einen Spiel mehr
Spaß als in der gesamten letzten Rückrunde!