Stadion Hoheluft, 272 Zuschauer
Nachdem der Spielplan veröffentlicht
war, hieß es von allen Seiten: „Was für ein
Hammer-Auftaktprogramm für Vicky! Zuerst gegen Dassendorf, dann
Condor und dann Altona.“ Kein Mensch hat allerdings erwähnt, dass
danach noch Halstenbek-Rellingen auf dem Zettel stand. Warum auch?
Ohne despektierlich klingen zu wollen, aber in den letzten Jahren war
HR nie ein großer Gegner. Ganz im Gegenteil, das 1:0 im
Oddset-Pokalfinale vor ein paar Jahren war da noch das knappste
Ergebnis. Vorher hatte es teilweise Kantersiege gegeben!
Den gab es vor 14 Tagen auch, aber
nicht für den SCV. Stattdessen wurden die Anwesenden Zeugen einer
denkwürdigen Niederlage der Blau-Gelben. 2:5 gab es auf die Mütze
und das in der Obelriga! In der Regio hatten wir uns ja an solche
Ergebnisse fast schon gewöhnt, aber in der Oberliga?!
Klar auch, dass alles andere an diesem
Tag hinter dem sportlichen Ergebnis verschwunden ist. Ich versuche
trotzdem mal, mich an das Drumherum zu erinnern. Mit knapp 300
Zuschauern war die Bude recht gut gefüllt, auch da ist man ja
mittlerweile anderes gewohnt. Hoffentlich hält sich das auch, wenn
die Bundesliga erst mal wieder läuft. Ansonsten war es ein ganz
gewöhnlicher Heimspieltag, wie wir nun schon endlos viele erlebt
haben. Mit der Ausnahme vielleicht noch, dass sich ein paar Leute von
uns bereit erklärten, dem Team auszuheflfen und Wasser zu besorgen,
dass offenbar ausgegangen war. Kein Problem, machen wir doch gerne.
Der Support war ebenfalls gewöhnlich, passte sich gegen Ende aber
natürlich dem Spielverlauf an. Was soll man da auch noch groß
machen, wenn du so auf die Fresse bekommst?
Zum Sportlichen nur so viel: Selbst die
beiden Vicky-Tore eher Zufallsprodukte und irgendwie recht
unverdient. Kein Wunder, dass man sich schon fragt, was die Jungs
vorher alle so getan haben?! Auf der anderen Seite drehte dafür ein
Exspieler ganz groß auf: Mladen Tunjic, der sich bei uns nie
durchgesetzt hatte, kickt mittlerweile für HR und wurde in diesem
Spiel zur großen Nummer. Zwei Tore selbst erzielt, dazu noch
Vorlagengeber und generell bester Mann auf dem Platz.
Anschließend wurden bei uns erst mal
Wunden geleckt, denn mit so einer Klatsche hatte nun wahrlich keiner
gerechnet. Entsprechend konsterniert auch die Vereinsoffiziellen, mit
denen wir uns noch austauschten, bevor wir zum gemütlichen Teil des
Nachmittags übergingen und nach Speis und Trank noch gemeinsam einen
Film anschauten. War auf jeden Fall nicht verkehrt, so eine
Niederlage in geselliger Runde zu verdauen, schließlich wollten wir
alle nach den vergangenen zwei Jahren den Spaß am Fußball
wiederentdecken. So wird das aber nichts, aber noch ist die Saison ja
lang...