Samstag, 21. November 2009

17. Spieltag: SC Victoria – HSV Barmbek-Uhlenhorst 6:2 (20.11.2009)

Fazit des Abends: Herbstmeister! Gesangsduell auf den Rängen leider eindeutig verloren, aber wen juckt das schon?!
Schon vor dem Spiel mutmaßten wir, wieviele Leute vom Barmbeker Pöbel denn dieses Mal den Weg in unser Stadion finden würden, nachdem es letzte Saison sagenhafte drei Supporter waren. Dieses Mal waren es dann tatsächlich so um die 20 Leute, verstärkt von Fans aus Norderstedt, so dass wir schon zahlenmäßig unterlegen waren. Hinzu kam, dass unsere halbe Gruppe derzeit von der Grippe beeinträchtigt ist (nein, nicht die Schweinegrippe, wie so die ein oder andere weitere Gruppe, wie man munkeln hört… ;-)), so dass die Stimmen schon vor Anpfiff nicht besonders kräftig waren. Der Pöbel benahm sich schon beim Betreten des Stadions größtenteils daneben, unsere Flyer-Verkäufer mussten sich den ein oder anderen dummen Kommentar anhören. Aber scheinbar gibt es dann doch noch einige nette Barmbeker, auf jeden Fall ist die Hopping-Fraktion schwer in Ordnung!
Nichtsdestotrotz versuchten wir mit Anpfiff wie üblich unser Ding durchzuziehen, aber schon bei den ersten Liedern merkten wir, dass es heute ganz, ganz schwer werden würde. Die Barmbeker starteten den Abend erneut mit einer kleinen Papierrollen-Wurfchoreo, über den Sinn kann man erneut streiten, zumal wir das schon letzte Saison zu Gesicht bekamen. Immerhin hatten sie ihren Block ganz ordentlich beflaggt, bekommt man ja bei uns auch nicht alle Tage zu sehen.
Auf dem Rasen konnte heute erstmals Jasmin Bajramovic wieder mitwirken, nachdem er seine Hochzeitsreise und sein Examen hinter sich gebracht hatte und es schien, als wolle er sein Fehlen in den letzten Wochen wieder gutmachen, indem er heute besonders gut spielte. Die erste Chance des Spiels hatte aber Stephan Rahn, doch sein Schuss in der 6. Minute ging leider daneben. Nur drei Minuten später machte es Jasmin dann besser und staubte zur 1:0-Führung ab. Das Spiel war auf gutem Niveau, während unser Gesang heute leider ziemlich schlecht war. Die Barmbeker waren wirklich sehr viel lauter, was genau sie gesungen haben, konnte ich zwar nicht verstehen, aber es ging wohl ohnehin nicht über Schlachtrufe und Bepöbeln von uns hinaus. Jaja, wir wissen ja, dass wir ein Kinderchor sind… ;-)
In der 21. Minute pennte dann unsere Hintermannschaft, so dass Barmbek etwas überraschend durch Markus Hasenpusch zum Ausgleich kam. Naja… Blau-Gelb (BU spielte heute in Rot-Weiß) war schon besser, aber das Spiel dauerte ja noch, so dass noch genug Zeit zum Tore schießen war. Das tat dann auch Ahmet Hamurcu in der 25. Minute, als er die alte Führung wiederherstellte – Sezgin Akgül konnte in der 41. Minute dann sogar auf 3:1 ausbauen. Super! Leider kassierten wir quasi mit dem Schlusspfiff der ersten Hälfte schon wieder ein vollkommen unnötiges Tor, wieder mal eines mit Ansage, denn es war schon 30 Meter vorher klar, dass der reingehen würde. Also 3:2 zur Pause.
In der zweiten Hälfte zollten wir dann dem Singen in der ersten Hälfte Tribut, denn spätestens jetzt ging eigentlich bei niemandem mehr etwas, so dass wir uns darauf beschränkten, die ganz alten Gassenhauer mal wieder rauszuhauen und zu schmettern. Ich denke nicht, dass man uns drüben gehört hat, aber wir hatten auf jeden Fall Spaß, mal wieder die alten Schinken zu singen! Mehr war heute auch einfach nicht drin! Barmbek dagegen unterstützte das Team auch in Hälte Zwei, auch wenn es da spielerisch vorbei mit der Herrlichkeit war, denn Vicky wollte die Herbstmeisterschaft! Das 4:2 erzielte schließlich Hormann (65.) per Eigentor, Jasmin schoss noch ein zweites Tor (71.) und schließlich legte Ahmet Hamurcu auch noch einen drauf, so dass es am Ende 6:2 hieß! Geil!
Anschließend feierten wir auf dem Zaun die Herbstmeisterschaft, während die Spieler einmal die Trikots für den Vollwaschgang präparierten und die “Rutsche” auf dem Rasen machten. Die Hände, die wir dann zum Abklatschen bekamen, waren entsprechend dreckig, aber immerhin hat es heute allen Beteiligten wieder mal sichtlich Spaß gemacht! Nächste Woche dann das letzte Heimspiel für dieses Jahr gegen den Aufsteiger Uetersen. Noch mal so ein schönes Spiel mit vielen Toren und alle sind glücklich!

Samstag, 7. November 2009

15. Spieltag: SC Victoria – TSV Buchholz 08 0:2 (06.11.2009)

Hab ich Lust, für dieses Spiel einen Spielbericht zu schreiben?! Nein, natürlich nicht! Nun ist es auch schon über eine Woche her und ich habe jeden Tag wieder gezögert und gedacht: „Das kannst du auch morgen noch schreiben…!“ So langsam aber sicher muss es jetzt aber mal passieren, ich muss mich dazu zwingen, mich damit auseinander zu setzen. Komischerweise kann ich mich kaum noch an das Spiel erinnern… ‚Denial is beautiful’ oder wie heißt das?
Naja, nach angestrengtem Nachdenken fallen mir dann doch noch ein paar Dinge ein: Freitag Abend, Heimspiel und Bescherung für einige, die ihre frisch aus der Druckerei geholten Klamotten bekommen. Außerdem gibt es schicke neue Vicky-Pins und Aufkleber im Fanartikel-Sortiment, wir machen uns, so was hat auch jeder Bundesligist in seinem Fanshop. An dem Shop selbst arbeiten wir zwar noch, derzeit muss der Fanstand reichen… Die Buchholzer Fans sind auch mal wieder sehr aufgeschlossen und so können wir ein paar Dinge absetzen, sogar der dieses Mal sagenhafte 24 Seiten dicke Flyer wird refinanziert. Der Abend fängt also schon mal gut an. Beim Warmmachen vor unserer Kurve können wir dann gleich schon mal den Buchholzern zuschauen und uns ein paar Spieler für nächste Saison aussuchen, vielleicht wird es ja doch noch mal etwas mit einem Wechsel, nachdem im Sommer alle Bemühungen vergebens waren… ;-)
Die erste Halbzeit beginnt relativ unspektakulär, sowohl auf den Rängen als auch auf dem Rasen, beide Mannschaften beißen sich im Mittelfeld fest und kommen so kaum zu Chancen. Und wenn dann mal Chancen da waren, wurden sie einfach nur kläglich vergeben! Teilweise gelang es den Blau-Gelben an diesem Abend nicht einmal, das völlig leere Tor zu treffen… Bei uns war wieder Normalität eingekehrt, mit sehr viel weniger Leuten als noch letzte Woche bei Altona ziehen wir unser Ding ganz ordentlich durch und supporten anständig. Ansonsten verläuft die erste Hälfte relativ ereignislos, in der Halbzeit erfahren wir, dass die Breitseite nach dem St. Pauli-Spiel noch nicht genug vom Fußball hat und sich auf die Socken zu uns macht. Coole Aktion!
In der zweiten Hälfte änderte sich leider wenig an der Spielweise: Buchholz stand sehr tief und unsere Spieler fanden kein Mittel dagegen. Mit genau dieser Spielweise hat uns Oststeinbek fast in die Knie gezwungen und auch Altona hat zunächst ähnlich gespielt. Und nun schon wieder! Es sieht so als, als wäre das das Patentrezept gegen Victoria, ich hoffe nur, dass nicht allzu viele Spione an der Hoheluft anwesend waren… In der 75. Minute kam es zur umstrittensten Entscheidung, als Stephan Rahn nach angeblich wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz musste. Meiner Meinung nach eine klare Fehlentscheidung, aber nun ging bei uns gar nichts mehr zusammen. In der 78. Minute gelang es den Nordheidern dann tatsächlich, unsere Abwehr zu überrumpeln und ein Tor zu erzielen – Lukas Kettner hieß der Torschütze. Nun warf der SCV noch mehr nach vorne, aber es war nicht der Tag von Blau-Gelb. Stattdessen gelang dem TSV in der 89. Minute durch De Boer noch ein weiteres Tor und das erste Mal überhaupt musste unsere Anzeigentafel eine Niederlage des SCV vermelden!
Auf den Rängen ging es in der zweiten Hälfte heiß her, so machten vor allem zwei Buchholzer Ersatzspieler durch abfällige Gesten in unsere Richtung auf sich aufmerksam, ein Victoria-Fan fühlte sich entsprechend dumm angemacht und reagierte – mal wieder auf seine Weise, indem er auf das Spielfeld rennen wollte. Nach einem verbalen Austausch von Zärtlichkeiten wurde er wieder hinter den Zaun geschickt und auch auf uns hatte die Szene Einfluss, denn von nun an waren viele mehr mit Pöbeln als mit Singen beschäftigt. Eigentlich nicht unser Stil, aber heute musste der Frust raus! Dachten alle letzte Woche noch an einen einmaligen Ausrutscher, so ist es doch schon sehr lange her, dass wir zwei Niederlagen nacheinander erleben mussten. Sehr anständig, dass einige unserer Spieler nach Abpfiff noch den Weg in die Kurve suchten, das zeugt von Größe!

Montag, 2. November 2009

14. Spieltag: Altona 93 – SC Victoria 1:0 (01.11.2009)

Das erste Spiel verloren seit einer gefühlten Ewigkeit! Um genau zu sein: Seit dem schmählichen 0:2 damals gegen Bergedorf im April. Das war vor 20 Spielen, seitdem hatten es nur Concordia und Meiendorf geschafft, uns überhaupt mal je zwei Zählerchen abzunehmen. Dementsprechend fällt die Bilanz des gestrigen Tages auch eigentlich sehr positiv aus. Zwar bitter, dass es ausgerechnet gegen den Erzrivalen im Traditonsderby eine Niederlage geben muss, aber es war irgendwie klar, dass das passieren würde!
Wir hatten im Vorfeld natürlich ordentlich mobilisiert, denn die Spielpläne meinten es gut mit uns. Es stand kein Spiel der großen Zwei in der Stadt an, auch die Basketballer aus Itzehoe hatten schon am Samstag ihr Match irgendwo bei Leipzig gewonnen, so dass dem Besuch aus der Kreisstadt auch nichts mehr im Weg stand. Passenderweise war natürlich auch die Breitseite vertreten, denn wer lässt sich schon dieses hochklassige Amateurderby entgehen?! Selbst das Wetter spielte mit, obwohl die Prognosen Regen vorausgesagt hatten. Wir machten uns also aus allen Himmelsrichtungen auf den Weg und trafen in Altona am Bahnhof zusammen. Es war ein durchaus ansehnlicher Mob, der im Stadion noch mal verstärkt wurde, so dass letztlich mehr als 20 Kaoten samt Umfeld anwesend waren und sich vorgenommen hatten, mal wieder allen Klischees zu entsprechen und den Altonasen mal zu zeigen, wie man richtig Stimmung macht! ;-)
Samt Schaulustigen, Spionen, Amateurfußball-Liebhabern und Hoppern kamen an diesem Herbsttag also fast 2000 Zuschauer auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn zusammen – vor so einer Kulisse hatten wir noch nie supportet!!! Aber es war auf jeden Fall gut zu sehen, dass auch weitere Vicky-Fans anwesend waren und ihre Solidarität mit Schals und Mützen etc. zeigten und sich in die Nähe unseres kleinen Fanblocks stellten.
Mit Anpfiff legten wir auch gleich mal mit dem üblichen Einklatschen los und begannen ziemlich laut, so dass wir von Anfang an die Aufmerksamkeit des Stadions auf uns zogen. Unsere Mannschaft dagegen kam gleich in den ersten Minuten auf dem Platz in Bedrängnis, keine zwei Minuten waren gespielt, als nach der ersten Möglichkeit von Altona unser Keeper Dennis Wolf einige Minuten auf dem Rasen liegen blieb. Spätestens da hielten alle den Atem an, denn Altona legte los wie die Feuerwehr. Zum Glück für alle konnte Dennis weiterspielen, er sollte noch zum besten Spieler auf dem Platz werden! Bei uns zogen auf jeden Fall alle prächtig mit und nach den ersten Minuten klappte auch die Koordination super, so dass wir schön laut und lang unsere Lieder durchzogen. Einige sangen wir dann auch gleich mal für 10 Minuten am Stück. Ultra-Scheiße halt, gell Altona?! ;-) Von den Altonasen war eigentlich kaum etwas zu hören, wir hatten auf jeden Fall mit mehr und lauterem Gegensupport gerechnet. Aber zu der Abrechnung komm ich später noch mal…
Leider kam der SCV auf dem Rasen nie wirklich ins Spiel, Altona spielte heute einfach so schnell, es wirkte, als ob unsere Blau-Gelben zuvor einen Marathon gelaufen waren und schlichtweg keine Kraft mehr hatten. Außerdem hatten einige Herrschaften wohl die falschen Schuhe an, denn so oft, wie einige Spieler auf dem Rasen an Ball und Gegner vorbeirutschten, wirkte es, als hätten sie gar keine Stollen druntergeschnürt! Altona gelang es auf jeden Fall, uns komplett in die eigene Hälfte zu drängen, folglich kamen sie des Öfteren auch zu Torchancen, die aber allesamt von Dennis vereitelt wurden – bzw. irgendwo im Himmel verschwanden.
Gegen Ende der ersten Hälfte merkten auch wir, dass wir ganz dringend eine Pause brauchten, der ein oder andere war mehr am Krächzen als am Singen, aber alle zogen voll durch bis der Schiri endlich mal zur Halbzeit pfiff. In der Pause wurden die Stimmbänder geölt und wir wurden begafft und bepöbelt (sehr witzig übrigens, von besoffenen Kutten angemacht zu werden… gab es auch schon lange nicht mehr!).
In Halbzeit Zwei kam Vicky besser in Tritt, aber leider gelang uns kein Tor! Hatten wir in der ersten Hälfte vielleicht zwei Schüsse auf das gegnerische Tor zu verbuchen, wurden es jetzt mehr, aber leider fehlte bei uns das Zielwasser. Insgeheim hätten sich heute schon alle Victorianer über ein Unentschieden gefreut, aber Altona erntete schließlich doch noch den verdienten Lohn und Tibor Nadj schoss in der 71. Minute das Tor des Tages. Da war selbst Dennis machtlos! In den folgenden Minuten wehrte unser Keeper noch mal spektakulär mit dem Fuß einen Ball ab, während wir nur kurz schlucken mussten, um in der letzten Viertelstunde noch mal alle Reserven zu mobilisieren und unser Team nach vorne zu singen. Hat leider nix genützt, es blieb beim 1:0. Aber das Pogen in Halbzeit Zwei kam definitiv geil rüber!!!
Nach Abpfiff konnten wir es uns nicht verkneifen, noch mal darauf hinzuweisen, dass diese Niederlage noch lange nicht das Ende unserer Ziele bedeutet und skandierten “Spitzenreiter” und “Wer wird Hamburgs Meister…?” – was die Gegner mit Pfiffen quittierten. Schade aber auch, noch immer sieben Punkte Vorsprung! :P
Wir beendeten den Tag mit einem gepflegten Marsch zum Bahnhof, während wir lautstark auf uns aufmerksam machten und den Verkehr blockierten. Am Bahnhof selbst wurde dann weitergesungen – alle waren noch so voll Adrenalin, dass wir gar nicht mehr aufhören wollten! Mann, war das geil!!!
Das Beste des Tages folgte dann zuhause, nachdem die Journalisten uns zum Supportsieger erklärten – unter mächtig Geätze aus Altona, aber hey: Hamburg hat eben nur Drecksjournalisten, die alle keine Ahnung haben! Oder doch nicht?! ;-)
Man sieht sich dann am 30. April 2010 an der Hoheluft…