Sonntag, 28. April 2019

Oberliga Hamburg, 30. Spieltag: SV Rugenbergen – SC Victoria Hamburg 0:4 (0:3)


Sportzentrum Bönningstedt Platz 1, 250 Zuschauer

Irgendwann in diesem Hopping-Marathon am Sonntag machte der Hopper-Tross in Bönningstedt beim SV Rugenbergen halt. Dort hatte sich bereits ein kleiner Haufen aus der Vicky-Fanszene versammelt, während auf der kleinen Tribüne noch eine große Anzahl weitere Victorianer herumlungerte, darunter auch einige unserer verletzten Spieler. Das nennt man übrigens Unterstützung des Teams, daran könnte sich der ein oder andere (Ex-) HSV-Spieler mal ein Beispiel nehmen...
Die Partie ist schnell erzählt: Vicky war den Gastgebern in allen Belangen dauerhaft überlegen. Da half auch der zurückgeholte Coach Ralf Palapies den Bönningstedtern nicht, die bedrohlich nah an die Abstiegsränge herangerutscht sind. Aber in dieser Saison gurken noch ganz andere Kaliber (höhö) in der Oberliga herum, am Ende wird es zum Klassenerhalt reichen, auch wenn die Mannschaft ihre Punkte an einem anderen Termin holen muss. An diesem Sonntag hat Rugenbergen vielleicht drei oder vier Mal überhaupt nur auf unser Tor geschossen, also ein ganz schwacher Auftritt.
Am Ende stand ein nie gefährdeter 4:0-Erfolg für Blau-Gelb auf dem Zettel. Wir vertrieben uns derweil die Zeit unter anderem damit, das hervorragende Catering auszuprobieren (unbedingt den Kuchen testen!) und auf die Witze der anwesenden Vorstadt-Kinder zu reagieren. Es ist unklar, ob die Armen keine Karten mehr für den HSV bekommen hatten oder wo auch immer ihr Ursprung lag. Süß auf jeden Fall.

Freitag, 12. April 2019

Oberliga, 29. Spieltag: SC Victoria Hamburg – TSV Buchholz 3:1 (2:0)


Stadion Hoheluft, 280 Zuschauer

Einer muss es ja machen, aber Spielberichte schreiben zu Partien, die schon mehrere Wochen zurückliegen gehört nicht zu meinen liebsten Aufgaben... Also mal ganz tief im Gedächtnis gekramt, ob mir zu der Partie überhaupt noch was einfällt.
Fangen wir mal mit den Rahmenbedingungen an. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Veranstaltung in Dassendorf an Ostern eher unter Ausschluss der Vicky-Anhänger läuft, da keiner die Zeit bzw. Muße hatte, sich diesen Tag frei zu schaufeln. Umso erstaunlicher ist in der Retrospektive die Anzahl der Personen, die an diesem Freitag im Vicky-Block aufgetaucht sind. Damit wurde der gute Trend der letzten Wochen bestätigt, auch wenn der Support bei dieser Partie eher in Richtung Pöbeln denn wirkliches Singen ging. Aber das ist vollkommen in Ordnung und muss auch mal sein.
Sportlichen Grund gab es dafür aber zunächst eigentlich nicht, denn der SCV ging bereits nach knapp drei Minuten in Führung. Klaas Kohpeiß erzielte seinen fünften Treffer im vierten aufeinanderfolgenden Spiel. Allerdings sorgte die frühe Führung nicht etwa für Ruhe auf dem Rasen, sondern es folgte stattdessen ein relativ reger Schlagabtausch, der sich aber vor allem im Mittelfeld abspielte. Kurz vor der Pause setzte Vicky dann allerdings noch einen oben drauf und Yannick Petzschke erzielte mit dem Kopf das 2:0.
Drops gelutscht? Denkste! Auch in der zweiten Halbzeit ging es munter weiter, allerdings dauerte es bis zur 72. Minute, bis Buchholz eine der zahlreichen Chancen endlich zum Anschlusstreffer für die Nordheider nutzen konnte. In der Folge wurde es etwas hektisch, was letztlich um die 80. Minute herum in einem Platzverweis für die Gäste und das 3:1 für Vicky kurz darauf mündete. Eine weitere rote Karte in der Nachspielzeit für Buchholz sowie ein verschossener Elfmeter von Vicky markierten dann das Ende der Partie.
Also eigentlich war nun alles bereitet für das wichtige Halbfinalspiel gegen Dassendorf am Ostersamstag, aber wie wir mittlerweile alle wissen, hat es da leider nicht zum Sieg gereicht.

Sonntag, 7. April 2019

Oberliga, 28. Spieltag: TSV Sasel – SC Victoria Hamburg 2:4 (1:3)

Alfred-Mager-Stadion, 07.04.2019, 245 Zuschauer

Vor ein paar Jahren spielte Sasel noch auf einem räudigen Grandplatz in der Landesliga – diese Zeiten sind allerdings mittlerweile vorbei. Dank einem schnieken Kunstrasen und einem hervorragenden Trainer in Person von Danny Zankl hat sich der Verein zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten um die vorderen Plätze in der Oberliga gemausert. Es gibt also durchaus leichtere Gegner und so fuhr man doch mit einem etwas mulmigen Gefühl in den Nordosten der Stadt. Das Thermometer zeigte am Sonntagnachmittag über 20 Grad an, insofern musste da schon das ein oder andere Kaltgetränk her, um den Kopf zu kühlen.
Hitzig ging es auch auf dem Platz zu. Gar nicht mal unbedingt, was die Bissigkeit anging, sondern eher die Schnelligkeit, mit der agiert wurde. Gerade in den ersten Spielminuten legte Sasel ein unfassbares Tempo vor, dass einem beim Zusehen schon schwindelig wurde. Der SCV konnte sich bei Torhüter Dennis Lohmann bedanken, dass es nach zehn Minuten nicht schon mindestens 2:0 für die Gastgeber stand.
Aber – so ist Fußball manchmal – nach 23 Minuten erzielte Klaas Kohpeiß quasi aus dem Nichts per Kopf das 0:1 für Victoria. Spieler und Zuschauer waren gleichermaßen kurz verdattert, denn das Spielgeschehen war damit ein wenig ad absurdum geführt worden. Knapp zehn Minuten später gelang es Sasel dann auch den hochverdienten Ausgleich zu erzielen, allerdings hatten die Gastgeber die Rechnung ohne den Wirt gemacht – und der trug heute blau-gelb: Kurz vor der Pause fand Vicky nämlich scheinbar das Rezept, um die gut organisierte Saseler Mannschaft zu knacken: Schüsse aus der Distanz. Gleich zwei Mal kam Vicky so zum Torerfolg, einmal durch Felix Schuhmann und einmal durch Timo Stegmann.
Mit dem komfortablen 3:1-Vorsprung ging es dann in die zweite Halbzeit, in der Vicky besser ins Spiel fand und nicht mehr nur auf Sasel reagierte, sondern nun auch agierte. Sasel glänzte dagegen nur durch eine eklatante Abschlussschwäche, sodass das 4:1 durch Klaas Kohpeiß nur logisch war. Erst gegen Ende gelang Sasel noch das 2:4, allerdings zu spät in der Partie, um das Ergebnis noch mal herumreißen zu können. Die drei Punkte gingen letztlich verdient, wenn auch in dieser Deutlichkeit etwas überraschend, mit ins Gepäck nach Hause.

Samstag, 6. April 2019

Bezirksliga Nord, 24. Spieltag: HFC Falke – SC Victoria Hamburg II 2:0 (0:0)

Rudi-Barth-Stadion (Waidmanstraße), 320 Zuschauer

Bei aus meiner Sicht perfektem Fußballwetter traf ich rund 30 Minuten vor Anpfiff am altehrwürdigen Rudi-Barth-Stadion ein. Ich reihte mich in die Schlange vor dem Kassenhäuschen und lauschte den  Gesprächen eines Vater-Sohn-Gespannes, die eine Art lokales Groundhopping betreiben. An sich nichts Ungewöhnliches, wenn nicht der Vater geschätzte 70+ und der Sohn um die 50+ Jahre jung wären. Die Gesprächsinhalte drehten sich um positive Anmerkungen zu der stattlichen Zuschauerzahl, dem urigen Kassenhäuschen und weitere Aspekte, die auch ich wertschätze, seit ich regelmäßig zum Amateurfußball gehe. Die Liebe zum Spiel ohne den ganzen Schnickschnack des Profifußballs zog offenbar nicht nur mich und die beiden Herrschaften vor mir an diesem sonnigen Samstag nach Diebsteich, sondern sichtbar viele Gleichgesinnte. Am Kassierer angekommen, entschied ich mich für 50 Cent Aufschlag, erhielt dafür aber eine Eintrittskarte mit Spielpaarung, Datum usw. Auch eine Stadionzeitung fand den Weg in meinen Stoffbeutel, ehe ich mich ins weite Rund begab.
Nach einer extrem leckeren Frikadelle im Brötchen warf ich einen Blick auf die zahlreichen liebevoll gestalteten Fanartikel und hätte auch gerne vom selbst gemachten Cider gekostet. Mein Heuschnupfen sorgte jedoch für einen Verzicht und als ich gerade fertig 'gefrühstückt' hatte (Stichwort: Frikadelle), trafen auch die anderen beiden Vicky-Fans ein, die mit mir zusammen das Spiel sehen wollten.
Zu Dritt nahmen wir auf den alten, ausgetretenen Stehterassen Platz. Diese haben augenscheinlich schon sehr viel erlebt und machten das Stadion zu einem schönen Oldschool-Sportplatz, der mich an Bildaufnahmen von Anfang des letzten Jahrhunderts erinnert. Ich hab gedanklich mal die Farbe ausgeblendet und fühlte mich im Schwarz-Weiß zurückversetzt in die Geburtsjahre meines Großvaters. So oder so ähnlich muss es früher gewesen sein.
Im Lauf des Spiels gesellte sich dann ein mir bis dahin unbekannter Fußballfreund aus der Hamburger Amateurszene zu uns, der offenbar künstlerisch tätig zu sein scheint und mir ein mit viel Liebe  zum Detail selbst gemachtes Fanzine verkaufte (Anmerkung der Redaktion: Das kann ja nur der All-to-nah gewesen sein…). Auch die Gespräche mit ihm empfand ich als sehr angenehm und freue mich auf ein Wiedersehen irgendwann irgendwo auf einem Hamburger Amateursportplatz.

Wir vier unterhielten uns über diverse Themen rund ums runde Leder und dessen Kultur, während das Spiel auf dem Rasen durchaus ansehnlich war. Ohne Tore ging es jedoch zunächst in die Halbzeitpause.
Die Entscheidung fiel dann gegen Ende der Partie, als ein HFC-Spieler über links einen starken Flügellauf hinlegte, der zwar von einem Vicky-Spieler Begleitschutz erhielt, sich jedoch durchsetzen konnte. Leider fans sein Zuspiel einen erfolgreichen Abnehmer. Ein taktisches Foul hätte das wohl verhindert, aber irgendwie ist es ja auch löblich, dass in dieser Szene Fairness vor Gewinnen ging. Das zweite Tor und damit die endgültige Entscheidung folgte umgehend, was am Ende ein verdientes 2:0 für die Gastgeber zur Folge hatte. Vickys Resthoffnung auf ein mögliches Eingreifen in das Aufstiegsrennen erhielt einen (wohl entscheidenden) Dämpfer, wo hingegen die Greifvogelfreunde weiter ein gewichtiges Wörtchen um den Titel mitreden dürfen.
Dieser Besuch hatte aus meiner Sicht alles, was das Amateurfußballherz begehrt. Gerne werde ich das wiederholen.