Sonntag, 27. Oktober 2013

13. Spieltag: Hamburger Sportverein II - SC Victoria 3:0 (1:0) (27.10.2013)

Wolfgang-Meyer-Sportanlage, 175 Zuschauer

Victoria ist im Moment eine Zumutung. Das muss man einfach mal so klar und deutlich sagen. Und dennoch fand sich an diesem letzten Sonntag im Oktober ein respektabler Mob an der Hoheluft ein, um den kleinen Derbymarsch zum kleinen HSV anzutreten. Auch so ein Kellerkind, auch so ein Gegner, den man einfach schlagen muss, um irgendwie die Klasse zu halten. Aber nun ja, wenn das mal so einfach wäre...
Wir Kaoten machten uns mehr oder weniger zuversichtlich mit der roten Laterne in den Händen auf zur neuen alten Heimat der Rauten, der unattraktiven Wolfgang-Meyer-Sportanlage. Dort erwarteten uns wenig überraschend sinnlose Schikanen, die sich der nette Herr Großhauser (Sicherheitscheffe und Obermuffel des HSV) für die Fans des SC Victoria ausgedacht hatte. Nachdem ja letztes Jahr das Hängen der Zaunfahnen erlaubt, der Akt des Aufhängens aber verboten wurde, musste dieses Mal nicht nur die rote Laterne vor den Toren bleiben, sondern auch unsere Trommel wurde zum Wohle der Anwohner untersagt. Nun ja, das wäre ja fast glaubwürdig, würde es an der Wolfgang-Meyer-Sportanlage nur irgendwo Anwohner geben.
Dazu paart sich die sinnbefreite Idee, die Toiletten außerhalb der Anlage aufzustellen, sodass jeder für sein privates Geschäftchen die Sicherheitszone verlassen musste, um bei der Rückkehr gleich noch einmal aufs Penibelste kontrolliert zu werden. Die Staatsmacht drängte sich dann auch neunzig Minuten angespannt an das kleine Fensterchen im Überwachungscontainer und wartete darauf, dass die ca. 20 Victoria-Supporter im winzigen Hochsicherheits-Stehbereich irgendetwas furchtbar Böses tun.
Böses tat aber nur die Mannschaft, denn nach den letzten beiden frühen Rückständen übertraf sich unsere Zaubertruppe an diesem Tage wieder einmal selbst und nach sage und schreibe 30 Sekunden zappelte der Ball im Victoria-Netz. 30 Sekunden lautstarker Support nahmen ein jähes Ende. Entsetzen folgte. Dabei auch die in der Presse viel zitierten Schmähgesänge: „Ihr macht euch lächerlich.“ Fakt, diese Truppe befindet sich im freien Fall und hat nicht annähernd genügend Charakter, sich selbst daraus zu befreien. Erbärmlich.
Einzig positiv, dass im Stehplatzbereich fast keiner mit dem HSV gejubelt hat, sondern der Großteil Vicky die Daumen drückte. Jetzt müsst ihr nur noch mehr Farbe zeigen, Leute!
Der Support unseres Haufens nach der nächsten extrem frühen Führung natürlich Magerkost. Schon wieder ging nicht viel, schon wieder übermannte uns die tiefe Enttäuschung. Die meisten waren weit entfernt von den 100 Prozent. Aber wer hat in solchen Wochen noch Lust, so weiter zu machen, als wäre alles supidupi?
Die Mannschaft übernahm ganz allmählich immer mehr Spielanteile und konnte tatsächlich die ein oder andere gute Chance rausholen. Schade nur, dass nicht nur unsere Abwehr ein einziger Trümmerhaufen ist, sondern auch unsere Offensive – Vicky Marke peinlich.
Zur Halbzeitpause hegten die ganz Optimistischen noch etwas Hoffnung, immerhin war der Gegner wirklich schlecht und Vicky kam langsam im Spiel, aber die Realisten unter uns kannten dieses Szenario ja schon längst. Schlafmützigkeit zu Beginn von Halbzeit Zwei und der harmlose HSV durfte noch einmal ganz ungeniert einnetzen. Ex-Vicky-Talent Nils Brüning erstickte alle Hoffnungen im Keim. 2:0. Klappe zu, Vicky tot. Respekt, dass unser Sommerabgang auf jeglichen Jubel verzichtete. Wissen wir zu schätzen.
Der Support jetzt nur noch sporadisch und dann überwiegend von der Kategorie „sinnlos“. Der Rest verlegte sich aufs Pöbeln. Victoria-Fan sein macht derzeit einfach keinen Spaß mehr. Auch wenn unsere Trümmertruppe noch etwas weiter über den Rasen rumpeln und noch ein paar 1000-prozentige Torchancen verstolpern durfte, es war letztlich der HSV, der mit dem verdienten 3:0 den Schlusspunkt setzte. Verdient, weil so ein erbärmlicher Haufen einfach bestraft werden muss. In dieser Verfassung wären wir nicht einmal landesligareif. Nein, keine Übertreibung. Es ist genau so schlimm, wie wir es schildern.
Frustriert empfingen wir nach dem erlösenden Schlusspfiff unsere Mannschaft. Die Jungs waren niedergeschlagen, teils den Tränen nah und furchtbar ratlos. Das ist der SC Victoria Ende 2013.

Der enttäuschte Mob machte sich bedient zurück zur Kunstrasenanlage auf, um noch die letzten Minuten der Bezirksligapartie Victoria Zwei gegen Wellingsbüttel zu erleben. Laut singend marschierten wir hinter der Halle auf und konnten unseren Edelamateuren noch eine kleine Freude bereiten. Die Jungs lagen bereits 5:0 in Front und wurden die restliche Spielzeit lautstark angefeuert. Auch wenn es ihnen nicht mehr gelang, uns noch ein kleines Törchen zu schenken, hatten wir doch einen versöhnlichen Abschluss mit der Mannschaft, die seit unserer Regionalligazeit viel zu sträflich ignoriert wurde. Was aber soll man machen, wenn wir fast nur noch parallel spielen?

Sonntag, 20. Oktober 2013

12. Spieltag: SC Sternschanze III – SC Victoria Hamburg III 4:7 (1:1)

Sportplatz Dänenweg (Schanzenpark), 30 Zuschauer

Vicky-Fans brauchen ab und an auch mal ein paar Glücksgefühle und die holt man sich derzeit am besten bei unserer viel zu wenig beachteten dritten Mannschaft ab. Die Jungs spielen nämlich in der Kreisklasse und führen dort die Tabelle an, und das in der ersten Saison im Leistungsfußball.
Leider ist die derzeitige Spielansetzungssituation im Moment nicht so der Burner, sodass es kaum möglich ist, die Spiele der Dritten (übrigens auch die der Zweiten) besuchen zu können. Diesmal hat's aber geklappt und wir wurden nicht enttäuscht. 17 Uhr Anpfiff und bereits nach fünf Minuten führte Blau-Gelb an der Sternschanze mit 1:0. Danach hatte Sternschanze allerdings mehrmals die Möglichkeit auszugleichen oder gar zu führen, es reichte jedoch noch gerade so, um kurz vor der Halbzeit noch den Ausgleich zu schießen.
In der zweiten Hälfte zeigte das Team dann allerdings, warum man an der Tabellenspitze steht. Wer das im Moment arg gehypte Tor von Ibrahimovic gesehen hat, der kann sich ungefähr vorstellen, was gleich kommt: Flanke in den Strafraum, Volley-Direktschuss – und zwar mit dem Außenrist – direkt ins lange Eck. Unhaltbar. Schöööönes Ding! Schon interessant, warum man ausgerechnet in der Kreisklasse die schönsten Tore sehen kann.
Kurz darauf fiel auch schon das 3:1, nachdem das Vicky-Bein nach einem Gewusel im Strafraum zuerst an den Ball kam und somit einnetzen konnte. Die scheinbar gelaufene Partie wurde aber nochmal spannend, denn wiederum nur wenige Minuten später (ca. 54.) bekam der SCS einen Strafstoß zugesprochen, der allerdings nur an den Pfosten krachte und zurück ins Spielfeld sprang. Der Anschluss kam aber prompt und so musste Vicky doch noch mal eine Schippe drauflegen. Das funktionierte zum Glück auch und weitere drei Tore konnten nachgelegt werden, ehe es wieder einen Pfiff im Strafraum gab und der anschließend ausgeführte Strafstoß diesmal verwandelt werden konnte. Schade, unser Keeper war in der richtigen Ecke... Den letzten Stich konnte dann nochmals der SCV setzen, als der Ball nach einer Freistoßflanke – wieder mal so eben – volley unhaltbar ins Netz gedroschen werden konnte. Allerdings ohne Außenrist. Schön war's allemal.

Mehr bitte, liebe Dritte!

Samstag, 19. Oktober 2013

12. Spieltag: SC Victoria – Hannover 96 II 0:2 (0:2)

Stadion Hoheluft, 198 ZuschauerInnen

In der Woche vor dem Spiel gegen Hannover hatten wir uns überlegt, die Mannschaft mal im Training zu besuchen und ihr durch Anwesenheit und Spruchband ein wenig Mut und Hoffnung für die anstehende Partie gegen die Zweitvertretung aus Hannover zu machen. Unter dem Motto „Wir glauben an euch! Ihr auch?!“ fanden sich dann knapp zehn Leute zum Training ein, doch auch da drängte sich nicht der Eindruck auf, dass sich am Samstag irgendwas ändern sollte. Wenigstens fanden wir heraus, dass das Spiel wohl aufgrund der starken Regenfälle der letzten Tage und nicht voll funktionstüchtiger Drainage auf der Kippe stand und eine Platzkommission am Vortag des Spiel entscheiden würde, ob der Ball rollen dürfe. Ich persönlich setzte ja ein bisschen Hoffnung in eine Verlegung. Vielleicht hätte die Mannschaft so ein wenig mehr Zeit, aus dem Tief heraus zukommen und auch Ghana-Rückkehrer Benny Hoose hätte mehr Zeit wieder ins Team zu finden.
Spiel fand dann aber leider statt und wir hatten am Spieltag mit diversen Widrigkeiten zu kämpfen. Der Schreiber dieser Zeilen hielt es nämlich für nötig zu verschlafen, obwohl der Flyer für das Spiel noch gedruckt werden musste. Die Aufgabe konnte kann aber zum Glück noch delegiert werden, womit zumindest das halbwegs rechtzeitige Eintreffen des Flyers gesichert war. Drei andere taten es dann aber mir gleich, womit schon mal die Grundstimmung für den Tag geklärt wäre, wenn gefühlt die Hälfte der Gruppe verpennt.
Fraglich blieb zu dem Zeitpunkt noch, ob unsere Mannschaft ähnlich engagiert in den Tag startete wie unsere Gruppe. Ich persönlich setzte ja Hoffnung darin, dass man hier zu Hause was holen könne. Hannover war ebenfalls nicht gut drauf und hat sich klammheimlich direkt vor die Anstiegsränge geschoben und machte zuletzt nicht mit guten Ergebnissen auf sich aufmerksam. Letzte Saison haben wir gegen sie gewonnen, obwohl sie da noch in weit höheren Gefilden der Tabelle beheimatet waren und immerhin haben wir der Ersten Mannschaft von ihnen im DFB-Pokal ein 0:2 abgetrotzt. Und natürlich hoffte ich insgeheim, dass heute auch mal eine Reaktion der Mannschaft kommt, die ja sonst mit hängendem Kopf im Stadion ankommt und mit noch tieferem Kopf wieder geht. Irgendwie muss man sich ja aus dieser Situation befreien können.
Ansonsten war heute Tristesse im Stadion angesagt. Knapp unter 200 offizielle ZuschauerInnen durften nur im Stadion begrüßt werden, auch wenn gefühlt die Hälfte davon Stuttgarter Hopper waren, die am nächsten Tag ihr Gastspiel beim HSV besuchen wollten. Bei uns fehlte auch der ein oder andere + zwei Schläfer die erst kurz nach dem Anpfiff da sein sollten. Alles keine guten Vorzeichen, aber die Hoffnung stirbt zuletzt
Doch diese Hoffnung wurde praktisch mit Anpfiff jäh zerschlagen. Hannover brauchte zwei Angriffe, um in der zweiten Minute in Führung zu gehen. Wir fingen gerade an uns in den Support reinzufinden, als wir schon direkt den ersten Schlag in die Fresse bekamen und wieder einem frühen und sinnlosen Rückstand hinterherliefen. Da war die Mannschaft einfach nicht konzentriert von Beginn an dabei und ließ sich nach einer schnellen Kombination direkt einen einschenken. Vicky spielte nach dem Gegentreffer zwar mit, aber das Tor macht, gut zehn Minuten nach dem ersten, mal wieder Hannover. Tja, das ist halt das Problem bei Vicky: Entweder wir spielen gar nicht nach vorne wie letzte Woche in Wilhelmshaven oder wir spielen mit, greifen auch mal an und lassen uns dann auskontern. Ganz bitter, das Ganze.
Stimmung war danach natürlich im Arsch und wir brauchten ein paar Minuten, um überhaupt wieder in einen guten Support reinfinden zu können.
Die Mannschaft fing sich dann auf dem Platz ein wenig und auch Lutz reagierte, indem er Vincent Boock rausnahm und dafür Benedikt Neumann-Schirmbeck aus der zweiten Mannschaft brachte. Der sollte mit der Empfehlung von 15 Bezirksligatreffern frischen Wind in die momentan durchaus aktive Offensive unserer Blau-Gelben bringen. Man hatte mit seiner Einwechslung auch das Gefühl, dass da was gehen könnte. Wir drehten lautstärke-technisch auch mal auf und drängten auf den Ausgleich. Die zehn Minuten vor der Halbzeit machte Vicky dann Druck und auch ein Tor, was leider wegen Abseits nicht gegeben wurde. Schade aber immerhin zeigte es, dass wir in der Lage sind, vorne überhaupt mal was gebacken zu kriegen.
Nach dem Pausentee gab es von uns dann erstmal zwei Spruchbänder, die sich mit der momentanen Situation um die Lampedusa-Flüchtlinge in Hamburg beschäftigten. Danach plätscherte das Spiel dann so vor sich hin. Vicky spielte ganz gut mit, erspielte sich auch ab und zu Chancen, aber vorm Tor war das einfach zu harmlos. Im Abschluss konnte heute Bene auch leider nicht überzeugen. Hannover nahm dann Tempo raus und musste auch eigentlich gar nichts mehr groß machten. Wir hatten dann noch die ein oder gute Standardsituation, während Hannover sich aufs Kontern verlagerte, aber sonst kam leider auch in der zweiten Hälfte nichts weiter rum. Schade, wäre doch hier bei konzentriertem Auftreten von Beginn an was möglich gewesen. Wenn man allerdings gleich einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherläuft, kann das auch nichts werden. Zumindest nicht in der momentanen Verfassung des Teams.
Von unserer Seite war das heute auch nicht gut. Am Anfang mehr schlecht als recht, fanden wir zur Halbzeit hin immer besser in den Support und in unserer Druckphase hatte man den Eindruck, dass Kurve und Mannschaft Hand in Hand gehen. Nach dem Halbzeitpfiff war dann immer mehr Krampf dabei und so wirklich überzeugen konnte das nicht. Schade, wo wir doch supporttechnisch so gut in die Saison gekommen sind und jetzt ein Lari-Fari-Auftritt dem nächsten folgt. Das muss besser werden, Leute! Auch wenn es gerade scheiße läuft und wenig Hoffnung besteht, dass wir in der Liga bleiben, können wir doch nicht das machen, was wir der Mannschaft vorwerfen: Uns von vorne herein mit scheiß Auftritten abfinden!
Gäste waren übrigens nicht anwesend – die erste Mannschaft spielte auch parallel in Dortmund. Und auch sonst fanden kaum ZuschauerInnen den Weg an die Hoheluft.

Freitag, 18. Oktober 2013

12. Spieltag: Hamburger SV III – SC Victoria II 6:0 (2:0)

Paul-Hauenschild-Anlage, 50 Zuschauer

Diese Saison kommt man nur selten in den Genuss die Zweite live sehen zu können. Anscheinend haben die Clubs in der Bezirksliga Angst, dass aus der Ersten Spieler runtergeschickt werden, sodass die Spiele des Unterbaus parallel zu denen der Liga terminiert werden. Auch heute wäre das der Fall gewesen, wenn das Regionalligaspiel gegen Hannover aufgrund des immer noch fehlenden Flutlichts nicht auf den Samstag verlegt worden wäre. Aber so konnten sich vier Kaoten und noch ein paar weitere bekannte Gesichter das Auswärtsspiel des SCV an diesem wirklich kalten Freitagabend anschauen.
Wer aber gehofft hatte, ein wenig Ablenkung vom frustrierenden Alltag in der Regio zu finden, wurde bitter enttäuscht. Dabei begannen die Guten, unterstützt von David Eybächer, Robert Subasic und Maximilian Rohrbach aus der Ersten, gar nicht mal so schlecht. 30 Minuten lang waren sie klar überlegen, nur die Torchancen wollten sich nicht so recht ergeben. Wie das dann nun mal aktuell beim SC Victoria so ist, fielen die Tore dann natürlich auf der anderen Seite. Dumme Fehler in der Hintermannschaft führten dazu, dass die Gastgeber mehr oder weniger aus dem Nichts mit einer 2:0-Führung in die Kabinen gehen konnten. Vorne nichts zusammen kriegen und hinten dilettantisch anstellen, woher kennen wir das nur? Aber noch waren 45 Minuten zu spielen und wer in der Vorwoche Berne zehn Dinger einschenken kann, wird ja wohl auch beim HSV zumindest noch einen Punkt holen können, oder? Denkste! Nach 20 Minuten mehr oder weniger Leerlauf auf beiden Seiten, entschieden die Rothosen das Spiel durch einen Doppelschlag. Garniert wurde das Ganze noch mit zwei späten Toren, sodass es am Ende 6:0 für den HSV hieß. Das war ein paar Tore zu hoch, aber danach kräht ja in drei Tagen schon kein Hahn mehr.
So blieb dem frierenden Haufen nur, schnellstmöglich den Weg in die Wärme zu finden und zu verdrängen, dass man sich am nächsten Tag wohl gleich noch so ein Spiel geben musste. Nein, Victoria-Anhänger zu sein ist momentan wahrlich nicht einfach, aber so findet zumindest mal die masochistische Ader in uns allen ein wenig Beachtung, und das ist doch auch schon mal was. Das nächste Spiel zu Hause gegen Wellingsbüttel trägt unsere Zweitvertretung dann wieder parallel zur Ersten aus, die sich hoffentlich nicht auch eine Packung beim HSV abholt. Und alle so: yeah!

Sonntag, 13. Oktober 2013

11. Spieltag: SV Wilhelmshaven – SC Victoria 3:0 (0:0) (13.10.2013)

Jadestadion, 461 ZuschauerInnen

Wilhelmshaven stand auf dem Programm und irgendwie hatte keine/r so richtig Bock drauf. Die Erinnerung an das Gastspiel hier in der letzten Saison war noch bei den meisten präsent. Es gab eine 3:0-Klatsche bei blutleerem Auftritt und nach dem Spiel stellte sich Roger Stilz als einziger den mitgereisten Fans, während sich der Rest der Truppe in der Kabine verkroch.
Eine Anreise per Zug war aufgrund der späten Anstoßzeit von 16:30 Uhr und zu passierendem Schienenersatzverkehr wieder nicht möglich. Drei Autoladungen und zwei individuell Anreisende machten sich dann mehr oder weniger optimistisch mit dem festen Vorsatz, wenigstens auf den Rängen einen guten Auftritt hinzulegen, auf den Weg an den Jadebusen. Die Voraussetzungen für einen gelungenen Fußballnachmittag waren auch gegeben: Die Sonne gab sich mal wieder die Ehre, ein schönes Stadion lockte und ein guter Auswärtsmob war am Start. Nur unsere Mannschaft spielte mal wieder nicht mit.
Die erste Halbzeit wurde mehr schlecht als recht mit einem 0:0 über die Bühne gebracht. Wilhelmshaven machte von Beginn an Dampf und gab Tobi Grubba im Tor ordentlich Beschäftigung. Vicky nach vorne mal wieder zu harmlos. Von dieser Truppe ging null Torgefahr aus und die Verunsicherung war deutlich zu spüren.
Versuchten wir anfangs noch die Mannschaft mit gutem Support nach vorne zu treiben, verlagerte sich die Trägheit der Mannschaft wohl auch auf einige Kaoten, wodurch der Support auch immer schwerer wurde. Einige Leute, auf die man sich sonst eigentlich verlassen kann, nahmen sich da vornehm zurück. Nach einigen Diskussionen in der Halbzeitpause sollte es sich aber in der zweiten Hälfte etwas bessern. Schließlich war hier auch noch kein Tor gefallen, auch wenn kaum jemand wusste, wie wir jemals ein schießen sollten.
Die Antwort darauf brachte dann Mike Keyser etwa eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff. Nach einer eigentlich ungefährlich Flanke in den eigenen Strafraum köpfte er den Ball unhaltbar für Tobi Grubba ins eigene Tor. Na danke auch. In Folge des Rückstandes machte Wilhelmshaven danach das Spiel und kreierte viele Chancen. Zwei davon nutzen sie auch, während sie selbst außer ein paar harmlosen Schüsschen unserer Offensive hinten auch nichts mehr groß abzuwehren hatten. Bitter. Da kam nach dem Eigentor auch kein Aufbäumen der Mannschaft. Irgendwie schien es, als hätte sich jeder mit der Niederlage abgefunden. Und das wohl gemerkt gegen eine Mannschaft, die ebenfalls im Tabellenkeller steckt. Ich vermisse diesem Kampfgeist, mit dem wir auswärts diese Saison gegen Oldenburg und Cloppenburg noch Punkte geholt haben – trotz Rückständen.
Wir wollten der Mannschaft in der zweiten Halbzeit zeigen, dass wir sie, im Gegensatz zu sich selbst, nicht aufgegeben haben und unser Auftritt war dann besser als in der ersten. Einige Worte in der Halbzeit scheinen wohl Früchte getragen zu haben. Vielleicht sollten wir auch einfach mal die Halbzeitansprache für die Mannschaft halten? Schlechter kann's eh kaum noch werden...
Nach dem Spiel hatten aber immerhin alle Spieler den Arsch in der Hose noch zum Block zu kommen und ein besonderer Dank geht an Cem, der sich auch bereitwillig einigen Fragen gestellt hat.
Auf Heimseite waren immer mal wieder 10-15 Leute am Supporten. Gehört hat man sie zwar kaum, aber man nahm ab und an mal eine Klatscheinlage oder eine Schalparade wahr. Nach dem Halbzeitpfiff war der Haufen auch erstmal eine Viertelstunde gar nicht präsent. Am Bierstand ist es wohl schöner. Nach dem Spiel zeigten sich selbige auch nochmal gestikulierend hinter ein paar Ordnern stehend. Glückwunsch. Immerhin besser als letztes Jahr, da haben sie sich noch auf der Tribüne versteckt. Deswegen wahrscheinlich auch die verlängerte Halbzeitpause – der Mut muss sich erst angetrunken werden.
Alles in allem ein Spieltag zum Vergessen mit viel zu viel Parallelen zum letzten Jahr. Wilhelmshaven ist wohl kein gutes Pflaster für uns...

Sonntag, 6. Oktober 2013

10. Spieltag: SC Victoria - VfL Wolfsburg II 0:4 (0:2)

Stadion Hoheluft, 222 Zuschauer 

Ganz ehrlich? Ich habe gerade echt null Laune, zu diesem Rotz noch einmal Worte zu verlieren. Was uns die Mannschaft da gerade auf dem Spielfeld bietet, ist absolute Magerkost und kotzt nur noch an. Klar hatten wir an diesem langen ersten Oktoberwochenende extrem schwere Gegner, aber trotzdem müssen wir uns der Niederlage doch nicht so hingeben! In beiden Spielen liegen wir schon in den ersten zehn Minuten zurück und machen uns in die Hosen. So spielt ein Absteiger. Basta. Kein Aufbäumen, kein Lautwerden, nicht einmal ein böses Frustfoul am Gegenspieler, dass zumindest erahnen lässt, da steckt irgendwo tief drin doch etwas Leben. Einfach nichts. Totale Resignation.
Dabei ist es fast unfair auf das Team einzudreschen, denn irgendwie können sie im Moment einfach nicht besser, irgendwie geht einfach gerade gar nix und wir helfen mit unseren verbalen Schlägen nur, unseren eigenen Frust rauszuschreien, verunsichern die Mannschaft aber letztlich umso mehr. Deswegen galt es auch gegen Wolfsburg irgendwie weiter zu supporten. Wie schon gegen Meppen aber fällt es furchtbar schwer, wenn man so vorgeführt wird. Und natürlich fällt es schwer, weil wir zwar wie gegen Meppen viel Umfeld im Block hatten, aber auf ein paar stimmgewaltige Kaoten verzichten mussten. Letztlich haben wir versucht, die ganze Nummer mit Anstand zu Ende zu bringen, mehr aber auch nicht. Immerhin, es konnten beim knappen Spielstand von 4:0 endlich mal ein paar neue Lieder einstudiert werden. Yeah...
Zum Spiel? Wolfsburg II, diesjähriger Aufstiegsfavorit nach nur wenigen Minuten in Front. Wieder einmal ein Elfmeter. Trotzdem berappelte sich unsere Elf und versuchte aus ihren begrenzten Möglichkeiten etwas rauszuholen. Die kleinen Wölfe verballerten in der Zwischenzeit so viele Chancen, dass ich kurz dachte, heute ist das Glück auf unserer Seite. Aber nein. Zum einen das bekannte Problem, wir schießen ja keine Tore, zum anderen war der Gegner uns spielerisch einfach grenzenlos überlegen und das 0:2 die logische Konsequenz.
Mit dem Beginn von Halbzeit Zwei dann gleiches Spiel, relativ schnell machte WOB alles klar und netzte noch zweimal gegen Blau-Gelb ein. Viel mehr gibt es einfach nicht zu sagen. Das war einfach nur Bockmist und wir hoffen (glauben es aber selbst nicht so recht), dass dem mittlerweile obligatorischen „Nächstes Mal“-Bekenntnis beim Abklatschen endlich auch etwas Zählbares folgt. Die kommenden Gegner WHV, Hannoi II und HSV II müssen jetzt leider Punkte bringen, sonst wird es ganz ganz finster.


Donnerstag, 3. Oktober 2013

1. Spieltag: SC Victoria - SV Meppen 1:4 (0:3) (Nachholspiel)


Stadion Hoheluft, 428 Zuschauer

Nach dem nur bedingt zufriedenstellenden 6-Punkte-Spiel in Cloppenburg sollte es für den SCV nicht einfacher werden. Mit Meppen kam am Feiertag ein im Vergleich zum Vorjahr stark verbessertes Team an die Hoheluft, wo es wenige Tage zuvor den FC St. Pauli II mit 3:0 abfertigte. Die Meisten rechneten sich gegen das Spitzenteam aus dem Emsland keine allzu großen Chancen aus und wie das Ergebnis es andeutet, sollte es auch so kommen. Ein kleines Saisonhighlight war dieses Spiel dennoch, ermöglichte der Termin am arbeitsfreien Donnerstag doch zahlreichen Fans aus Meppen die Anreise nach Hamburg. Gästefans, zumal aktive, haben wir ja nicht allzu oft in der Liga, eine willkommene Abwechslung.
Und das Spiel begann dann auch gleich mal so, wie es vorher befürchtet wurde: Meppen überlegen, unsere Mannschaft in weiten Teilen hilflos und überfordert. Dass ein junger Spieler wie Carolus einen schwachen Auftritt hinlegt, passiert. Katastrophal wird das aber dann, wenn ein erfahrener Mann wie Keyser einen mindestens ebenso rabenschwarz Tag erwischt. So war das erste Gegentor nach einer knappen Viertelstunde auch eine Co-Produktion der beiden Abwehrspieler, natürlich auch gut ausgenutzt durch die Gäste. Nach 34 Minuten war das Spiel dann auch mehr oder weniger entschieden. Ein zumindest fragwürdiger Freistoß aus knapp 25 Metern fand den Weg ins Netz und das Ding war gelaufen. Dies lag auch daran, dass die blau-gelbe Offensive bis dahin null zustande brachte. Passend zum zweiten Treffer gab es fünf Minuten vor der Halbzeit noch einen noch fragwürdigeren Elfmeter und das Ding war endgültig durch. Im zweiten Durchgang kamen der inzwischen rausgeworfene Cerkirdek und Vincent Boock, die zumindest mal ein wenig Leben nach vorne brachten. Meppen schaltete nach dem 4:0 in der 50. zwei Gänge zurück, sodass der SCV jetzt mehr Räume hatte um zu zeigen, dass man durchaus auch Fußball spielen kann. So wurden sich einige wenige Chancen erarbeitet, Boock traf 20 Minuten vor Schluss zum Ehrentreffer, andere halbwegs gute Gelegenheiten wurden liegen gelassen. Wirklich gefährdet war der Auswärtssieg des SVM aber nie. Victoria trat an diesem Tag auf wie ein Absteiger auf: Keine Ordnung hinten, keine Ideen nach vorne, kein bzw. zu spätes Aufbäumen. Es ist im Moment wirklich frustrierend Anhänger des SCV zu sein!
Auf den Rängen versuchten wir einfach gegen diesen Frust anzusingen. Gestaltete sich der Auftakt etwas zäh, weil der reguläre Trommler berufsbedingt etwas später kam, wurde es im Laufe der ersten Halbzeit besser. Die Gäste aus Meppen zeigten mit ca. 50 Leuten ein nettes Intro mit etwas Pyro und waren in den ersten zehn Minuten auch schön laut und in Bewegung. Dies ließ aber leider immer mehr nach, nur hin und wieder waren sie laut zu vernehmen, für ein solch deutlichen Auswärtssieg etwas enttäuschend. Auf unserer Seite beschlossen wir in der Halbzeit noch einmal uns nicht dem Frust zu ergeben und konnten so einen gerade noch passablen Auftritt in den zweiten 45 Minuten hinlegen
Insgesamt aber kein befriedigender Tag, der zumindest im sportlichen Bereich auch nicht gerade Hoffnung auf Besserung generierte. Wenn das so weiter geht, wird es bereits im Dezember nur noch darum gehen, die Saison halbwegs anständig über die Runden zu bringen und sich für die Oberliga aufzustellen. Das zweite Jahr ist halt wirklich das schwerste...